Als die Pause anfängt sehe ich die Chance mir Changbin zu schnappen und mit ihm abzuhängen. Felix ist heute krank und normalerweise kleben die beiden ununterbrochen zusammen und es wird irgendwann anstrengend, egal wie sehr ich die beiden lieb habe. Außerdem habe ich keine Lust San über den Weg zu laufen, wenn ich mit Yeosang unterwegs bin.
Also schlängele ich mich durch den Raum neben ihn und verwickle ihn in eine Konversation, damit er nicht einfach an mir vorbei geht.
„Yo, wir haben lange nichts gemacht." „Stimmt. Liegt vielleicht auch daran, dass Felix heute nicht da ist und ihr praktisch unzertrennlich seid? Ich will endlich wissen was da läuft." schmolle ich ein bisschen, während wir uns im Treppenhaus zwischen die Sechstklässler mischen.
Ich komme aber erst zum Weiterreden als wir draußen sind, weil die kleinen so einen Lärm machen. „Also. Was läuft da mit Felix?"
Er will gerade antworten als ich und Seongsang in meinem Blickfeld auftauchen sehe. Ich suche gar nicht nach San sondern drehe Changbin und mich ganz schnell um und suche nach einem Weg in die andere Richtung.
„Hä, was ist denn jetzt?", fragt Changbin zu recht verwirrt.
„Ich...Wir.. Ähm.. Wie wär's mit keiner Nachfrage?", versuche ich und lächele ihm kläglich an. Er guckt weiter verständnislos, aber lässt sich mitziehen. Hinter der nächsten Ecke bleibe ich stehen und gucke wo sie jetzt sind.
Dann atme ich aus und drehe mich zu Changbin. „Ähm in der Kurzfassung. Ich hab mich am Wochenende mit Seonghwa, San, Yeosang und Jongho getroffen, dann haben wir Wahrheit oder Pflicht gespielt und ich mit San Pullis getauscht und jetzt hab ich seinen Pulli ausversehen angezogen und will nicht das er mich sieht."
Changbin lacht. „Und deswegen machst du so einen Aufstand? Wegen einem Pulli? Gott Wooyoung, was ist los bei dir, sonst ist das doch auch nicht so was Schlimmes." „Ich weiß auch nicht."
Natürlich ist es nichts dramatisches, aber da das so ganz und gar nicht die Wahrheit ist, was ich ihm erzählt habe, klingt es total überdramatisiert. "Es ist peinlich.", versuche ich nochmal. Changbin schüttelt immer noch lachend den Kopf. „Na dann. Bleiben wir eben hier."
Ich drehe mich schnell hinter ihn als ich schwarz-weiße Haare hinter der Mauerecke entdecke. „Ahh." Ich schiebe Changbin weiter nach vorne und ducke mich hinter seine Schultern.
Changbin lachte noch mehr, aber umgreift meine Hüfte mit seiner Hand und tut so als ob wir mehr sind als Freunde die sich vor Mitschülern verstecken.
„Oh man, so intensiv muss es jetzt auch nicht sein." Ich lache jetzt auch. Als die drei vorbei sind lässt Changbin mich los und lehnt sich neben mich an eine Wand.
„So ein Drama." „Jaja. Aber du, übst du schon mal für Felix?" Ich schaue ihn erwartungsvoll und belustigt an.
„Was ist mit mir?" Eine unverkennbar tiefe Stimme hinter uns fragt leicht wütend in unsere Richtung.
Ich drehe mich um und sehe Felix auf uns zu kommen.
Und er sieht echt gut aus. Er trägt eine schwarze Skinny Jeans und weiß-beige Turnschuhe. Ein weißes T-Shirt mit einem Aufdruck der die Sydney Opera zeigte und darüber ein schwarz weiß gestreiftes Hemd im Pulli Design. Die Streifen haben leicht beige Anfänge, passend zu seinen Schuhen und das Hemd hängt, nur die mittleren beiden Knöpfe geschlossen, über seine vorderen Taschen der Hose. Seinen Rucksack hat er über eine Schulter gehängt und seine blonden Haare leuchten in der Sonne. Und in seiner Hand hält er ein blaues Heft. Das Heft, in dem Abwesenheiten eingetragen werden.
„Ich dachte du bist heute nicht da." Changbin drückt sich von der Wand ab und geht auf ihn zu. „Ich hatte einen Arzttermin. Problem damit?" Er steht jetzt direkt vor Changbin und seine Augen glühen ebenfalls, nicht vor Freude.
„Ich bin dann mal weg.", ziehe ich mich aus der Affäre und laufe wieder in die Richtung aus der wir eigentlich gekommen sind.
„Wooyoung!", ruft Changbin mir nach und ich drehte mich kurz um. Ich beeile mich etwas mehr und schmunzle als ich zurück gucke. Und währenddessen laufe ich gradewegs in Jay hinein.
„Oh my, es tut mir leid!" Entfährt es mir und ich trete entschuldigend zurück. Er zieht seine Schultern hoch und tritt einen Schritt zurück, um zu vermeiden, dass Wasser aus der offenen Flasche in seiner Hand sich auf seinem Shirt verteilte.
„Oh no, schon okay." „Sicher?" „Ja klar. Ich hab eh gleich Sport also kann das Shirt in der Zeit trocknen." Er hebt seine Tasche hoch und nickt mir zu. „Okay, dann nochmal Entschuldigung." Jay winkt ab und verschwindet in Richtung Sporthalle.
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Keep me | Woosan
FanfictionAbgesehen davon, dass wir aus derselben Flasche trinken. Ich gebe sie ihm zurück und er guckt mich an. „Fandest du mich gut?" „Ja. Sehr gut.", er hebt eine Hand und streicht mir eine Strähne aus der Stirn, „Und du? Fandest du dich auch gut?" ...