still his

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Er nickt mit dem Kopf auf die andere Seite des Raumes, diesmal zur anderen Sofaecke und macht sich auf den Weg dahin. Ich lasse mich blöd grinsend neben Changbin fallen, der mir ein Glas entgegen hält. Ich hab aufgegeben, auszumachen, was ich schon alles getrunken habe, was heute trotz allem tatsächlich wenig war und nehme es ihm ab.

„Na. Spaß gehabt?", fragt er im Gegenzug. „Hmmm.", mache ich und trinke einen Schluck. „Und ihr?" Sie nicken und ich lehne mich nach hinten. „Hast du dich wirklich an San rangemacht?"
Ich reiße meine Augen wieder auf, die ich eigentlich kurz geschlossen hatte, um meine Sinne wenigstens teilweise für einen Moment zu entspannen.
„WAS? Woher-"
„Woah, alles gut. Felix hat dich gesehen wie ihr, naja, Momo in die Flucht geschlagen habt?" Ich atme aus. Und halte inne. Meine Hand fährt automatisch an meinen Hals und Yeosang folgt mit seinem Blick meinen Bewegungen.
Ich habe ein Déjà vu, werde aber von Yeosangs Schrei aus Erinnerungen gezogen. Er kommt von der Couch gegenüber unserer auf mich zu und inspiziert meinen Hals. „Yoo, das ist aber nicht noch von neulich oder?" Ich schüttle ergeben den Kopf.

Bevor er mich aber zu texten kann, ändern sich Musik und Licht und ziehen die Aufmerksamkeit in die Mitte des Raumes. Zu einem lilanen Ton kommt langsame Musik aus den Boxen und auf der Tanzfläche fangen alle an, als Paare zusammen zu tanzen. Changbin steht auf und ich sehe ihn kurzdarauf mit Felix auch in der Mitte stehen, Yunho und Mingi danach, dann kommt Seonghwa und fordert Yeosang auf, mit ihm zu kommen. Mein Hals ist vergessen und er hüpft glücklich hinter Seonghwa her.

Ich beobachte alle und nehme noch einen Schluck von meinem Drink, der mir aber von hinten aus der Hand genommen wird.

San kommt um das Sofa herum, setzt sich rechts neben mich und trinkt selbst. „Hey!", beschwere ich mich und will meinen Drink wieder zurück erobern. „Mhhm", macht San darauf hin und stellt das Glas vor uns auf einen Tisch.

Mein Blick schweift währenddessen durch den Raum und bleibt an drei Mädchen neben uns hängen. Sie tuscheln miteinander und gucken immer wieder zu uns rüber.
„Kennst du die da?", frage ich San leise. Er dreht sich kurz um und schmunzelnd. „Bestimmt von irgendeiner Party oder so. Aber nicht persönlich. Wieso?" Ich komme nicht zum Antworten, weil die drei, Sekunden nach Sans Frage, plötzlich vor uns stehen.

Sie kichern ein bisschen übertrieben und ich erkenne Sana hinter den zwei andern. Eine hat schlecht blondierte Haare und ist für meinen Geschmack ein bisschen zu stark geschminkt, die andere trägt einen eindeutig zu großen Push-up BH.
„Tanzt ihr mit uns?", fragt die Blondine immer noch kichernd. Ich gucke San an und hoffe, dass er nicht annehmen will. Er legt bloß einen Arm um mich.

„Sorry Ladies, aber ich wollte ihn auch gerade fragen. Ihr versteht doch oder?", erwidert er lässig, zwinkert ihnen zu und steht auf. Dann hält er mir, halb gespielt halb ernst, seine Hand hin. Ich gucke erst zu den Mädchen und dann in Sans Augen. Das strahlende Blau, das sich in leichten Schlieren durch seine Iris und seine Pupille zieht, macht mich verrückt.

Leicht zittrig lege ich meine Hand in seine und er zieht mich hoch.
Hinter uns höre ich ein entsetztes, überraschtes Ausatmen, aber der leichte Druck, der von Sans Hand ausgeht, hindert mich daran, mich noch einmal umzudrehen. Sobald wir zwischen mir unbekannten Leuten stehen bleiben, nimmt San meine Hand richtig und platziert seine andere Hand an meiner Hüfte. Schnell mache ich ebenfalls einen Schritt auf ihn zu und lege meine Hand auf seine Schulter.

Keep me | WoosanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt