Kapitel 24

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„Ich bin ganz schön froh, dass ich mir dich geangelt habe, Bill Graham!" stieß sie gerührt hervor.
Er lachte auf. „Du hast mich geangelt, Olivia Borchert? Vergiss es! Ich bin dir mindestens ein Semester lang nachgelaufen!"

Livy grinste. „Aber immer, bevor du mich erwischt hast, hast du die Bremse reingehauen!"
„Das stimmt allerdings, ja! Ich bin immer ganz mutig auf deinen Tisch zugesteuert, dann habe ich deinen Rucksack auf dem freien Stuhl gesehen und habe gedacht, du hast den Platz für jemanden reserviert!" erzählte er.

„Hatte ich auch! Für dich, du Kasper!" gab sie zu.
Er zog sie in seine Arme. „Dann hättest du ja einen Zettel hinlegen können: Für Bill!"
„Und das hätte dann geholfen?" fragte sie.

„Vielleicht! Aber ich hätte wohl eher gedacht, dass es einen anderen Bill gibt! Das wäre mir wahrscheinlicher erschienen, als dass das schönste Mädchen an der ganzen Uni mich kennenlernen wollte!" gestand er ein. „Aber beim Tanzen auf der Fete habe ich dich angebaggert!"
„Ja! Nachdem ich dich aufgefordert hatte!" stellte sie klar.
Er drehte sich mit ihr im Kreis. „Okay, Baby! Ich gebe mich geschlagen! Du hast mich geangelt!"

Da fielen ihnen die Gäste wieder ein. Doch sie bemerkten beruhigt, dass denen die Zeit während ihrer Turtelei nicht zu lang geworden war. Sie hielten sich im Arm, küssten sich und hatten die Welt um sich voll und ganz vergessen!

„Also, dann machen wir das so?" fragte Bill nach, als alle vier wieder im Hier und Jetzt angekommen waren.
„Ja! Ja, natürlich! Wenn du voll dahinter stehst!" erklärte Alex. „Das wäre die Lösung von ganz vielen Problemen!"

Sie stießen auf den Deal an, leerten noch eine Flasche Wein.
Die Männer rauchten eine Zigarette auf dem Balkon, die Mädels heckten derweil einen wunderbaren Plan aus. Livy war so hin und weg gewesen von der Erzählung über die ehemalige Fischerhütte! Sie wollte da unbedingt mit Bill hin!

Als die Jungs zurückkamen, nahm sie ihren Bruder in den Arm. „Alex?" schnurrte sie.
„Oh! Oh! Wenn sie mir so kommt! Holt schnell einen Eimer, damit ihr die Wachspfütze aufwischen könnte, zu der ich gleich werde!" scherzte er. „Was willst du, Schwesterherz?"
„Könnten wir, also könnten Bill und ich ein paar Tage in das Häuschen fahren?" bat sie mit einem so gekonnten Augenaufschlag, dass Alex lachen musste. „Armer Junge!" sagte er zu ihrem Freund.

„Natürlich könnt ihr das! Das ist doch keine Frage!" antwortete er dann überglücklich, dass er ein wenig zurückgeben konnte von dem, was die beiden für ihn getan hatten.

Olivia warf sich Bill in die Arme. „Fahren wir? Ich meine, willst du?"
Er lachte nur. „Was meinst du, was ich darauf antworte, wenn du mich so ansiehst?"
„Ja?" fragte sie sicherheitshalber.
„Natürlich!" versicherte er, bevor sie wieder in einem langen Kuss versanken und die Welt vergaßen.

Als die Weinflasche leer war, war Alex und Lena klar, dass keiner von beiden noch fahren konnte.
„Das Gästezimmer ist bereit!" meinte Bill nur.
„Dann können wir ja noch eine Flasche köpfen!" freute sich Olivia.
„Ich muss morgen arbeiten!" wandte Alex ein.

Dann dachte er nach.
Nein, musste er nicht!
Max würde das verstehen, wenn er erst am Dienstag aufschlug!
Er war jung, er war mehr als verliebt, er war überglücklich und - er war der Superstar der Firma!
Zum allerersten Mal würde er diesen Status ausnutzen, weil er einfach nur leben wollte!
Mit seinem Mädchen leben wollte!

Mit der Liebe seines Lebens leben wollte!
Und er war sicher, dass der Stern am Himmel heute sehr eifrig blinken würde!
Denn auch für seinen Vater war die Liebe zu seiner Frau und seinen Kindern immer das Wichtigste gewesen!

Sie besprachen Einzelheiten vom geplanten Urlaub von Bill und Olivia.
„Ich bringe euch morgen die Schlüssel und rufe Slavko an! Aber hütet euch vor seinem selbstgebrannten Sliwowitz! Der kostet euch sonst eine Nacht!" warnte er.
Die Vögel zwitscherten schon in den Bäumen, als sie alle ziemlich beschwipst, aber überglücklich in die Betten fielen.

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