Lautes Klopfen riss sie aus ihren Gedanken, ließ sie zusammenfahren und gleich darauf die Lippen zu einem Schmunzeln verziehen. Schwungvoll öffnete sie die Tür, doch das Grinsen auf ihren Lippen wandelte sich in Verwirrung, als sie nicht die ehemalige Mentorin wütend vor ihrer Tür vorfand, sondern einen ausdruckslosen Mr. Belfort. „Darf ich eintreten?" fragte er gewohnt kühl und veranlasste Kira zu einem Nicken unter zusammengezogenen Brauen.
„Womit kann ich helfen Mr. Belfort?" fragte sie neugierig und wies auf einen der beiden schweren, Cognacfarbenen Ledersessel. „Ich ziehe es vor zu stehen." Entgegnete er kühl. „Denn was ich ihnen zu sagen habe, sollte sie dazu veranlassen, sich zu setzen.
In meinen nun bald zwanzig Jahren, in denen ich auf die ein oder andere Weise praktiziere, ist mir kein derart widerliches Verhalten untergekommen wie das, dessen nicht nur ich gerade Zeuge werden musste. Ich weiß nicht was ihre Position hier ist, aber sie fungieren zumindest in der Rolle der Gouvernante und diese sollte ein tadelloses Vorbild für die Schüler sein, die im übrigen genau für dieses Verhalten Strafe trugen." polterte er wenig gehalten und mit kaum mehr der englischen Ruhe los, die ihm sonst anhaftete. Ohne das es klopfte, wurde ihre Tür neuerlich aufgerissen und dieses Mal irrte sich Kira beim Anblick der Person nicht. Einem wütenden Dämon gleich rauschte die Lady mehr in Kiras Privaträume, als dass sie sie betrat, doch Belfort ließ sich nicht unterbrechen.
„Sie beide sollten sich schämen für das, was da gerade passiert ist. Ein solches Bild DÜRFEN wir vor unseren Schülern nicht abgeben, wenn wir ernst genommen werden wollen. Diese Jungen und Mädchen haben viel Geld dafür bezahlt, Teil hiervon sein zu dürfen und sie führen sich auf wie läufige Hündinnen." Es war Liz Hand, die ausholte und seine Worte mit einem schallenden Klatschen unterbrach, auch wenn ihr Zittern verriet, wie sehr sie gerade eigentlich gegen etwas ganz und gar anderes ankämpfte.
„Sie sollten ganz leise sein Mr. Ich-ficke-meine-Schülerin-so-Brutal-dass-sie-eine-neue-Uniform-benötigt-und-Spuren-meiner-Misshandlung-trägt!" fauchte Liz, was Kira die Brauen in die Stirn ziehen ließ, während sie lange schon in einem der beiden Sessel Platz genommen hatte.
„Ich erfülle die Wünsche unserer Klienten!" rief dieser empört aus. „Etwas, das ihnen wohl gar nicht in den Sinn kommt, so selbstgefällig wie sie miteinander rummachen und sollten sie noch einmal wagen, ihre Hand gegen mich zu erheben, dann bin ich die längste Zeit Teil dieses Institutes gewesen. So können sie mit ihrer Sklavin..." Abfällig glitt sein Blick auf Kira, die das Schauspiel ungerührt beobachtete. „...agieren, aber sicher nicht mit mir."
„Das hier ist MEIN Institut, wenn ich sie daran erinnern darf, sie können gerne die Schülerinnen und Schüler in ihre winzige Kellerwohnung unter ihrer Mutter einladen, wenn ihnen mein Stil nicht passt. Und sollten sie noch einmal auf die Idee kommen, Lady Lorenz zur Sklavin zu degradieren, dann werden sie es sein, der seine Fantasien genau dort ausleben darf, sie perverses Arschloch.", fauchte Liz zurück. Die Brauen bis in den Haaransatz ziehend, erhob Kira sich gemessen, während Belfort nun zu schreien begann: „Solange sie hier das Rektorat führen, wäre das wohl alle Male besser als mich vor unseren Schülern so lächerlich zu machen, wie sie beide es gerade taten."
Gemessenen Schrittes trat Kira zunächst wortlos zwischen die beiden Kontrahenten, als Liz erneut die Hand erhob, um Belfort in seine Schranken zu weisen. Ruhig sah sie der erfahrenen Frau in die dunklen Augen, neigte sich an ihr Ohr und raunte: „Bitte lass uns in deinem Büro reden. Ich werde mich angemessen bei Dir entschuldigen."
Und vielleicht war es die Ruhe, die Kira ausstrahlte oder die Hoffnung darauf, der begehrten Frau näher sein zu können, doch mit einem letzten giftigen Blick an Belfort wandte Liz sich tatsächlich, nun sichtlich schwitzend und mit staksenden Schritten ab.

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Mistress?
General FictionEs gibt Menschen, die gleichen einem Geschenk. Sie tragen Dich auf Händen, lesen Dir jeden Wunsch von den Augen und sind dankbar für Deine Aufmerksamkeit. Kira hat das große Glück diese Geschenke ihre Kunden nennen zu dürfen. Auch wenn sie oft Straf...