Ehrfurchtsvoll hob er den Blick erneut an sie und sie konnte sein Erstaunen kaum in Worte fassen. „Ihr... ihr... erweist mir... mir die... die Ehre... Eu... Euch... beizuwohnen... wenn... wenn ihr euer Handwerk... Eure.. Eure Kunst ausübt Mistress? Mir?"
Voller Demut neigte er sich vor, bettete die Stirn auf ihren Stiefelrücken und verharrte so, mit bebenden Schultern. Verwirrt zog sie die Brauen zusammen und musterte ihn einen Moment. Bisher hatte sie nur Menschen mit Jonas Einstellung in ihr privates Umfeld gebracht, die darauf Wert legten, dass sie aus dem was sie anderen Männern angedeihen ließ, herausgehalten wurden und in Jonas Fall sogar darauf bestanden, nichts von dem erfahren zu wollen was sie während ihrer Arbeit tat. Das Zayn schon allein in dem Gedanken Erfüllung fand, dass er dabei sein durfte war etwas, dass neu für sie war und womit sie schlichtweg nicht gerechnet hatte. Sie war davon ausgegangen, dass es eine schwere Prüfung für ihn sein würde, dem beiwohnen zu müssen, eine Prüfung die sie bewusst gewählt hatte, damit ihm klar war, worauf er sich bei Ihr einließ und nicht, wie Jonas, ihre Arbeit irgendwann nicht mehr ertrug.
Sich straffend sprach sie, so kalt es ihr, trotz Rührung möglich war: „Steh auf, wir haben keine Zeit für Deine Gefühlsduseleien!" Sich selbst erhebend, schenkt sie ihm dennoch ein Lächeln, als er sich erhob, ließ die langen Nägel über seine Brust fahren und erfreute sich an der Gänsehaut, die sie damit auslöste. Eine Kette mit Karabiner von der Garderobe nehmend, hakte sie diese in seinen Reif und dirigierte ihn wortlos hinter sich her die Treppe hinab in ihr Gewölbe.
Zayns Augen weiteten sich, als er die vollausgestattete Folterkammer betrat. Sie hatte ihm nicht ohne Grund nicht herumgeführt, denn sollte er sich als geeignet erweisen, ihr zu dienen, dann würde sie jeden Raum auf ihre eigene Weise mit ihm erarbeiten wollen, schon allein um herauszufinden, was er mochte und wo seine Grenzen lagen.
Sie gewährte ihm jedoch keine Zeit, sich ein genaueres Bild von dem Raum machen zu dürfen sondern dirigierte ihn in eine der Ecken, die ihm einen Blick auf das freistehende Andreaskreuz gewährten, welches Daves bevorzugter Ort bei ihr war.
„Ich werde Dich nun hier fixieren und da mein Kunde Wert auf Deine Verschwiegenheit legt, Deinen hübschen Mund mit einem Knebel verschließen. Wie ich sehe, versuchst Du Dich schon jetzt gegen Deinen Käfig zu wehren. Zeig mir, dass Du auch in dieser Position fähig bist zu schnipsen." raunte sie, seine Hände an den Schellen mit in die Wand eingelassenen Ringen fixierend. Deutlich ließ er mit jeder Hand ein hörbares Schnipsen erklingen und sie nickte zufrieden und umfasste sein Kinn, seinen Blick in ihren zwingend. „Wir haben Deine Rahmenbedingungen nicht festgelegt, ich kenne Dich nicht und kann Deine wahren Grenzen noch nicht einschätzen. Anders als gestern Nacht, ist das hier keine Prüfung, ob Du meinen Befehlen folgst, sondern liegt sie viel mehr darin, ob Du Dich selbst schützen kannst. Ich erwarte, nein falsch... ich verlange, dass Du mir Dein Zeichen gibst, wenn der Schmerz stärker wird. Du sollst Dich selbst einschätzen lernen und ich muss lernen darauf zu vertrauen, dass Du Dich meldest, wenn Du Erlösung brauchst. Das ist das Gegenteil eines Tunnelspiels. Du bist Anfänger und es ist von essentieller Wichtigkeit, dass wir uns blind verstehen werden. Hast Du das verstanden Zayn?"
Den Blick in ihre Augen gerichtet sprach er erstaunlich fest: „Ich danke Euch für diese Prüfung Mistress. Ich werde Euch in keiner Weise enttäuschen. Ja, der Käfig schmerzt ein wenig, aber das ist nichts, was bisher an meine Grenzen stoßen würde. Aber ich habe verstanden, dass ich hiermit lerne mich zu melden und nicht nur still zu ertragen. Danke, dass ihr mir diese Übung zutraut Herrin."
Eine Hand an seine Wange legend musterte sie den erstaunlichen Mann eine Weile, während er sich in ihre Berührung schmiegte. Sie mochte, wie sehr er sich auf sie einließ und doch nicht nur ihren Schmerz und die Erniedrigung zu begehren schien.

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Mistress?
Fiction généraleEs gibt Menschen, die gleichen einem Geschenk. Sie tragen Dich auf Händen, lesen Dir jeden Wunsch von den Augen und sind dankbar für Deine Aufmerksamkeit. Kira hat das große Glück diese Geschenke ihre Kunden nennen zu dürfen. Auch wenn sie oft Straf...