Kapitel 75

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Nein, es hatte nicht funktioniert. Egal wie sehr Tessa sich auch anstrengte mich zu verführen, wie anmutig sie sich in ihren roten Dessous vor mir wand und räkelte, sie sprach mich nicht an. Mehr noch, auch wenn ich nach einer Dame gesucht hatte, die in etwa an Kira heranreichte, widerten mich ihre Bemühungen und gesäuselten Worte einfach nur an. Mit einem Knurren schickte ich sie weg und als sie es erneut versuchen wollte, schob ich sie letztendlich sogar wortlos aus der Tür.

David... scheiße wann gewöhnte ich mich endlich daran ihn Dave zu nennen? ... hatte wohl recht. Ich war ein kranker, sabbernder, besessener Spinner.

Kaum eine Stunde nachdem ich das Fenster in Kiras Welt geschlossen hatte, ging ich die einzelnen Cams durch, um sie endlich wieder sehen zu dürfen, doch egal wohin ich blendete, außer dem Klassenzimmer schienen alle Räume leer und in Letzterem erblickte ich sie nicht. Dafür offenbarte sich mir etwas, dass mich selbst die Suche nach meinem Kätzchen vergessen ließ.

Ihr kleiner Liebling kniete auf dem Boden und schien etwas aufzuwischen, während dieser distinguierte, britische Idiot es tatsächlich wagte seinen scheiß Stock auf seinen Arsch niedergehen zu lassen. Das allein war aber nicht was mich so sehr daran störte, sondern der Blick des Mädchens, die sich hatte von dem Arschloch ficken lassen war es, der alle Alarmglocken zugleich in mir aufschrillen ließ. Es lag diebische Freude, nein hämische Genugtuung darin.

Ich weiß nicht, warum mich das ganze so beunruhigte, doch ich griff augenblicklich zum Telefon, während ich mich aus einem mir kaum erklärbaren Grund auf den Weg machte.

Störte es mich, dass jemand anderes als mein Kätzchen den Welpen züchtigte? Nein, ich glaube, es war eher Zayns Blick, der meine Aufmerksamkeit forderte. Er versuchte, sich zusammen zu reißen, doch ich kannte ihn mittlerweile gut genug, um den Zorn in seiner Haltung lesen zu können.

Geh in die Klasse und sieh nach Zayn!" war alles, was ich sagte, bevor ich aus der Tür lief und wenige Momente später im Auto saß. Es dauerte keine drei Minuten, da stürmte ich schon ins „Internat", welches zu meiner Verwunderung nicht verschlossen war. Ich weiß nicht, was mich ritt, doch mein Weg führte nicht ins Büro zu meinem Kätzchen, sondern schnurstracks in das Klassenzimmer. Den Weg dorthin zu finden war für mich mittlerweile ein Kinderspiel geworden, auch wenn ich die heiligen Hallen hier nie selbst betreten hatte, so wusste ich doch sehr genau welchen der riesigen Flure ich nehmen musste, um in dem verwinkelten Haus mein Ziel zu erreichen. Im Gang vor mir schloss sich eine Tür, doch ich schenkte ihr keine Beachtung, sondern folgte meinem gut trainierten Instinkt, der mir schon so manches Mal den Arsch gerettet hatte und mich letztendlich dort hingebracht hatte, wo ich heute stand.

Mit einem Ruck schmetterte ich die Tür mehr auf, als dass ich sie gesittet öffnete und hielt abrupt inne. Der distinguierte Bastard hatte offensichtlich zu dem zurückgefunden, weswegen er hier war, denn er unterrichtete ungerührt weiter. Sofort fiel mir die Frau ins Augen, die anhimmelnd zu ihm aufsah und die als einzige in der Klasse, so hämisch über Zayns Leid gegrinst hatte, während die, die überhaupt fähig waren, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als sich selbst, nur betreten zu Boden sahen oder Mitleid gezeigt hatten.

Nun flog der Blick des Mannes verwirrt von mir zu der Kleinen, die sich von ihm ficken ließ und nahm etwas besorgtes an.

Knurrend versuchte ich mich auf ihn zu fokussieren, doch als mein Blick auf einige dickere Blutstropfen gelenkt wurde, die sich vom Lehrerpult bis zur Tür zogen, wurden mir Penny oder das Leid ihrer Mitschüler mit einem Schlag mehr als egal. Ich benötigte kaum mehr als drei große Schritte, um die „Lehrkraft" zu erreichen, ihn wortlos am Kragen zu packen und den völlig überraschten Mann beinahe mühelos mit mir zu ziehen. Es hätte mir egla sein können, was sie über mein Eindringen oder diesen Mistkerl dachten, doch was ich ihm zu sagen hatte, ging nur ihn und mich etwas an. Im ersten Moment war er so erschrocken, dass er nicht mal auf die Idee kam sich zu wehren, bevor er anfing, mich hinter der zufallendernKlassentür wild zu beschimpfen und mich zu fragen wer ich sei und was ich verdammt nochmal von ihm wolle.

Mistress?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt