Kapitel 76

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Zu meiner Überraschung war es neben Dave, Marc, der mich in den kleinen Waschraum zog und Handtücher in meine Handflächen presste. Es dauerte nur einen kurzen Blick auf Marc und mich, eh Dave nickte. „Versorg das so, dass seine Lady es nicht gleich sieht, ich hol sie her." war alles, was er sagte, ehe er den Raum wieder verließ und mich verwirrt zurückließ. Bis jetzt begriff ich nicht, warum ich eine derartige Strafe verdient hatte. War sie von meiner Göttin angeordnet worden? Nein, das konnte und wollte ich einfach nicht glauben. Doch mich für das Aufwischen von Vincents Malheure derart zu bestrafen, erschien mir noch immer falsch. Aber hatte ich das Recht, das Handeln einer Lehrkraft zu verurteilen?

Fuck, das sieht übel aus, ich möchte mir nicht vorstellen was passiert wäre, wenn Dave nicht eingegriffen hätte." raunte Marc leise und ließ mich die Brauen zusammenziehen. Ein Blick in meine Handflächen, bevor er begann den Verband gekonnt darum zu schlingen, ließ mich erschaudern. Mir war nicht klar was für Verletzungen ein Rohrstock hervorrufen konnte, doch es würde eine Weile dauern, bis ich meine Hände wieder richtig benutzen konnte. „Danke für die Rettung." keuchte ich leise, als ich verstand, das Marc es war, der Dave alarmiert hatte. „Da gibt es nichts zu danken. Ich weiß nicht, was Belfort für ein Problem mit dir hat, aber hier wird niemand derart hart bestraft, der nicht diesen Wunsch angegeben hat und von Dir weiß ich, dass dies ganz sicher nicht der Fall ist. Deine Göttin hätte niemals zugelassen, dass er so handelt. Wahrscheinlich hat er genau darum auf einen Moment gewartet, an dem sie Dir nicht nah sein konnte, denn das Aufwischen von Vincents Erguss wäre von niemand anderem dermaßen bestraft worden.

Vielleicht hätte man Dir erklärt, dass dies nicht Deine Aufgabe ist, aber Du bist ungeschult und den Grad der Ausbildung, des Masochismus oder der Schmerzliebe kennen ALLE Lehrer." Seine Worte wurden vom Aufreißen der Tür unterbrochen, die meine Göttin mit einer solchen Geschwindigkeit öffnete, dass sie gegen den altertümlichen, eierschalen farbenen Fliesenspiegel schlug. Binnen eines Lidschlags war sie bei mir und schob Marc unbarmherzig zur Seite, während sie mein Kinn bestimmt aber liebevoll griff, um meinen Blick zu erzwingen.

„Was hat Dir dieser Bastard angetan und warum?" Schwer schluckend senkte ich den Blick, denn auch wenn ihr Zorn nicht mir galt, sondern nur die Sorge in den eisblauen Augen, konnte ich ihn nicht ertragen. Ich hatte einen Fehler gemacht, und obwohl er offensichtlich das Strafmaß bei weitem überschritten hatte, war ich es, der ihn dazu gebracht hatte, mich zu bestrafen und damit meine Göttin in Verlegenheit zu bringen.

Auch wenn ich wusste, dass ich ungerecht behandelt worden war, so schnürte mir die Scham über mein Versagen doch ungleich heftig die Kehle zu. Mein Mund öffnete sich, im Versuch sie kein weiteres Mal zu enttäuschen, indem ich ihr die Antwort schuldig blieb, doch brachte ich keinen Ton hervor. So war es Marc, der meine Not erkannte und abermals für mich in die Bresche sprang:

„Miss Crawford hat dafür gesorgt, dass sich Vincent vor den Anderen erleichtert und Zayn wollte seine Scham mindern, indem er die Pfütze aufwischte, nachdem dieser weggebracht wurde. Mr. Belfort hat das als Eingriff ins Spiel bewertet und Zayn für die Einmischung zehn Tatzen verordnet, welcher er auf so brutale Weise ausführte, dass ich mich genötigt gefühlt habe Dave zu alarmieren, weil ich euch nicht so schnell fand, Herrin. Bitte vergebt mir, dass ihr nicht die erste Wahl wart, um Zayn davon zu erlösen, doch Dave hielt sich ganz in der Nähe auf und schnelles Eingreifen war geboten, damit Zayn nicht noch mehr Schaden nimmt."

Der Blick meiner Mistress verließ mich für einen Moment, in dem sie sich Marc zuwandte und ihm mit einer Liebkosung der Wange und einem tiefen Lächeln dankte. „Du hast nichts falsch gemacht Marc, ich danke Dir für Deinen Scharfsinn und das schnelle Handeln und ich sehe, Du hast Dich gut um meinen Liebling gekümmert. Doch nun muss ich Deine Arbeit leider rückgängig machen, denn ich muss selbst sehen, was Dir Belfort angetan hat, mein Engel."

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