„Ladys and Gentleman, ich habe sie aus einem bestimmten Grund hierher beordert und dieser Grund ist leider nicht unser gemeinsames Mittagessen, sondern eine Lektion."
Deutlich sah ich den gediegenen Herrn die behandschuhte Hand fester um den reich verzierten Silbergriff seines Gehstocks schließen. Äußerlich wirkte er ruhig und auch seine Stimme sprach nicht von Zorn und doch erkannte ich die winzigen Gesten, die ihn offenbarten.
„Sie alle haben sich für dieses Institut beworben, um sich abzuheben, anders zu sein als die profanen Menschen, die ihr langweiliges Leben sonst kreuzen mögen und die keine Ahnung davon haben, welch Geschenk eigentlich in ihnen steckt. Sie sind gekommen, um zu lernen, sich selbst zu übertreffen und um die Gelegenheit zu erhalten, das zu zeigen, für das sie geschaffen sind. Sie sind in dem Wissen zu uns gestoßen, dass UNTERORDNUNG ihr erklärtes Lebensziel für eine Partnerschaft sein soll und wollen hier in den exklusiven Genuss kommen, diese besondere Fähigkeit zu verfeinern.
Nun, noch stehen sie ganz am Anfang ihrer Ausbildung und ich erwarte keine perfekt agierende Sklaven oder Subs vorzufinden, doch etwas erwarte ich entschieden und neben der Hingabe, den Fähigkeiten und den Manieren, die sie hier verfeinern werden, auch von Anfang an. Ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft, der leider in der Welt dort draußen mehr und mehr in den Hintergrund gerät. Nun fragen sie sich zurecht: Welchen der vielen Grundpfeiler einer Gesellschaft meint Mr. Belfort?"
Schwungvoll wandte sich der, durch die Reihen der aufgestellten Schüler schreitende Mann an die Anwesenden und sprach in scharfen Ton:
„RESPEKT!"
„Ein Grundmaß an Respekt ist es, den ich von ihnen erwarte und den sie von uns erfahren. Wir, ihre ausbildenden Lehrer und das Personal, das sie beurteilt, wir respektieren ihren Wunsch danach, etwas zu sein, das vielleicht nicht überall anerkannt ist.
Niemand hier macht sich über ihre Wünsche lustig, seien sie so einfach wie sich vor seiner Mommy einnässen zu dürfen..." Wie zufällig glitt sein Blick über Vincent, dessen Wangen sich sacht röteten, ohne dass es von den anderen bemerkt wurde. „... oder etwas, das viel Erfahrung und eine sehr ruhige Hand benötigt, wie das Setzen von Nadeln am gesamten Körper." Wieder huschte Belforts Blick flüchtig über die Anwesenden und blieb für den Bruchteil einer Sekunde länger an Peter hängen als an allen anderen.
„Niemand wird hier für einen Wunsch verurteilt werden und ihre Lehrpläne werden beinhalten, dass jeder das erfahren wird, was er für sich anstrebt. Sie sehen damit wohl, dass es offensichtlich ist, dass wir ihnen und ihren Wünschen ein Höchstmaß an Respekt entgegenbringen.
Doch warum erzähle ich ihnen das alles? Warum halte ich sie von ihrer wohlverdienten Mahlzeit ab und zwinge sie dazu auf, mich stattdessen anzuhören?"
Kraftvoll stieß der offensichtliche Brite, wie sein Akzent erkennen ließ, den Gehstock auf den Boden und ließ die Anwesenden damit zusammenzucken. Auch ich konnte mich einer gewissen Panik nicht entziehen, fragte mich, ob ich es war, der nicht respektvoll genug agiert hatte und nun seine Strafe erhielt.
„Hinknien!"
Befahl Belfort ruhig, aber mit solcher Befehlsgewalt, dass jeder von uns sofort reagierte.
„Für gewöhnlich werden die Verfehlungen den Schüler erst am Abend bekannt gegeben, doch jemand in diesen Reihen zwingt uns dazu, Strafe zu vollstrecken, bevor sie auch nur die Hausordnung dieses Instituts zu Gesicht bekommen haben.
Respektlosigkeit zwingt mich dazu, sie alle hier einzuberufen und zu verkünden, wem sie alle verdanken, dass für die meisten von ihnen der Lunch entfallen wird. Wieso für die meisten, werden sie sich fragen, wer hat sich nun wieder eine Extrawurst verdient, weil er oder sie Teil des Institutes ist? Nein, Ladys und Gentleman, darum geht es nicht, doch für manch eine Person ist, nicht essen zu müssen eine Belohnung, darum sind Mr. Khalid, Mr. Andrews und Miss Tremble davon ausgeschlossen. Mr. Khalid wird seine Mahlzeit unter den Augen von Lady Lorenz einnehmen, Mr. Andrews wird von Miss Crawford überwacht und Miss Tremble wird von Mr. Karnow begleitet. Alle anderen werden erst am Abend und nach ihrer ersten Lektion in Körperertüchtigung wieder Zugang zu Nahrung erhalten. Doch seien sie gewarnt, sollten wir sie beim Essen oder gar Stehlen von Lebensmitteln erwischen, wird das, was nun folgt, für sie als geringe Strafe erscheinen. Mr Valentin treten sie vor!"

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Mistress?
Fiction généraleEs gibt Menschen, die gleichen einem Geschenk. Sie tragen Dich auf Händen, lesen Dir jeden Wunsch von den Augen und sind dankbar für Deine Aufmerksamkeit. Kira hat das große Glück diese Geschenke ihre Kunden nennen zu dürfen. Auch wenn sie oft Straf...