𝐾𝐴𝑃𝐼𝑇𝐸𝐿. 6

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Es ist bereits dunkel, als ich nach einem langen Arbeitstag nach Hause komme. Kaum habe ich das Licht in meiner Wohnung eingeschaltet, fällt mein Blick auf einen Blumenstrauß auf dem Tisch. Die Blumen sind in einem hellen Pink gehalten und bestehen aus meinen Lieblingsblumen: Nelken.

Wie sind diese Blumen hierhergekommen? Und sie sind so auffällig groß. Ich gehe auf den Strauß zu und nehme einen tiefen Atemzug. Der Duft der Nelken ist wirklich herrlich.

Ich hätte vermutet, dass diese Blumen von Ethan stammen, aber Ethan wusste nicht einmal, welche Blumen ich besonders gerne mag.

Wahrscheinlich stammt der Strauß von einem anderen Bewunderer. Ich nehme den Strauß in die Hand und entsorge ihn ohne weiteres Zögern im Mülleimer.

Anschließend gehe ich in mein Schlafzimmer und ziehe bequeme Kleidung an. Danach mache ich mich auf den Weg in die Küche, um mir etwas zu essen zuzubereiten.

In den letzten Tagen fühle ich mich ständig schlapp. Gerade als ich mich an den Tisch setze, um meine Nudeln zu genießen, klingelt es an der Tür.

Ich gehe zur Tür und öffne sie, nur um Ethan vor mir zu sehen. Seine langen, hellbraunen Haare sind wie gewohnt zu einem Dutt gebunden. Er sieht mich mit seinen dunklen Augen an „Alice, kann ich hereinkommen?", „Nein," antworte ich scharf „Bitte, Alice. Verdammt, ich halte es nicht mehr aus. Lass uns reden.", „Du hast Schluss gemacht, Ethan. Warum sollte ich...", „Bitte, lass uns einfach reden," unterbricht er mich verzweifelt.

Ich seufze laut und nicke schließlich. Er betritt die Wohnung, und ich schließe die Tür hinter ihm. Mit verschränkten Armen stehe ich vor ihm „Also? Rede.", „Du siehst wunderschön aus." sagt er, während er mich mit einem intensiven Blick mustert „Ethan.", „Alice, ich habe einen Fehler gemacht. In den letzten Tagen hatte ich so viel Stress und Kram um die Ohren, dass ich einfach nicht klar denken konnte. Ich... verdammt, bitte verzeih mir," fleht er und legt seine Hände auf mein Gesicht.

In seiner Nähe fühle ich mich wie ein verflucht dummes Mädchen. Ich hasse Ethan, aber gleichzeitig sehne ich mich nach der Nähe eines männlichen Körpers. Es ist schon einige Monate her, seit ich das letzte Mal Sex hatte. Ich hätte es mit Winston tun können, aber ich wollte seine Gefühle nicht verletzen.

Winston bedeutet mir zu viel, um mit ihm zu spielen. Doch Ethan ist mir egal. Nur für eine Nacht. Dann werde ich endgültig mit ihm abschließen.

Ein einziges Mal, um mich ein wenig zu entspannen. Ethan küsst mich, und nach anfänglichem Zögern erwidere ich den Kuss. Er zieht mich näher an sich, und seine Hand wandert auf meinen Hintern.

Nein.

Fuck.

Ich stoße Ethan von mir weg. Ich hätte beinahe denselben Fehler wie zuvor begangen „Geh raus, Ethan.", fordere ich entschieden „Aber...", „Scheiße, verschwinde! Es ist vorbei. Komm damit klar."

Mit diesen Worten schiebe ich ihn aus der Wohnung und schließe die Tür hinter ihm. „Lass dich nie wieder hier blicken, und noch etwas: Lösch meine Nummer.", füge ich hinzu, während ich die Tür zuschlage und tief ausatme.

Jetzt habe ich auch noch meinen Appetit verloren.

Das Essen landet im Müll, und ich gehe ins Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen.

In meinem Schlafzimmer ziehe ich mein T-Shirt aus und lege mich nur in einem Slip auf das Bett. Ich decke mich zu und schaue aus dem Fenster auf die Straße.

Die Nachbarn in meiner Umgebung sind zwar freundlich, aber es gibt nicht viele von ihnen. Ich beiße mir auf die Lippen und versuche, die Sehnsucht nach einem Mann zu unterdrücken, bevor ich schließlich einschlafe.

IVAN||✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt