Stundenlang liege ich auf diesem übermäßig bequemen Bett und blicke aus dem Fenster. Die Dunkelheit hat bereits eingesetzt. Die Uhr zeigt genau 20 Uhr an. Langsam atme ich aus Langeweile ein und aus.
In den vergangenen Stunden hatte ich ausreichend Zeit zum Nachdenken. Diese Zeit ermöglichte es mir, meine Wut einigermaßen zu kontrollieren. Erschöpft massiere ich mir die Stirn und stehe auf. Ich bemerke jetzt erst, dass ich mich hier noch gar nicht umgesehen habe.
Als ich mich umsehe, fällt mir auf, dass eine ganze Wand aus feinstem Glas besteht und einen atemberaubenden Blick auf die Terrasse bietet.
Neugierig öffne ich eine der Türen und entdecke einen kleinen Raum, der als Ankleidezimmer dient. Der Raum ist voll mit eleganter Kleidung. Die Schuhe, die Taschen und vor allem die Kleider sind allesamt von höchster Qualität. Als ich die Schuhe näher betrachte, stelle ich fest, dass sie alle in meiner Größe vorhanden sind.
Verwirrt ziehe ich ein Kleid heraus – auch dieses ist in meiner Größe. Ich untersuche jedes Kleidungsstück und stelle fest, dass sie alle perfekt passen. Es wird mir klar, dass er sich das alles bereits seit längerer Zeit überlegt hat und teure, maßgeschneiderte Kleidung für mich besorgt hat, einschließlich der wunderschönen Taschen. Ich kann kaum fassen, was ich sehe.
Ich verlasse den Raum und begutachte das große Badezimmer. Auch hier habe ich einen herrlichen Blick auf das Meer. In der Mitte des Raumes steht eine großzügige Badewanne. Seufzend kehre ich in mein Zimmer zurück und überlege, wie ich hier entkommen kann. Die Idee, die Polizei zu rufen, scheint mir in diesem Moment am naheliegendsten, aber ich weiß nicht, wie ich das anstellen könnte.
Meine Gedanken werden abrupt unterbrochen, als die Tür geöffnet wird. Ein fremder, äußerst attraktiver Mann tritt ein. Er trägt einen dunkelblauen Anzug und hat blonde Haare, die stylisch frisiert sind, sowie dunkle Augen. Seine Hände stecken lässig in den Hosentaschen „Dass ich die Ehre habe, dich einmal aus der Nähe zu sehen," beginnt er und seine Stimme klingt fröhlicher als die von Ivan „Du sollst mitkommen," erklärt er.
„Wenn es ein Auftrag von deinem Boss ist, kann er sich das schön abschminken. Ich bleibe hier." antworte ich entschieden.
„Entweder wir machen es auf die leichte Tour oder auf die harte Weise. Du hast die Wahl, Alice." sagt er, während er mich herausfordernd ansieht. Ich strecke ihm die Zunge heraus und bleibe stehen.
Er seufzt „Komm rein." Plötzlich tritt ein riesiger Mann, der mich an King Kong erinnert, in den Raum. Fuck, wie breit ist der denn? Er nähert sich mir und ich renne panisch davon. Es entwickelt sich ein Fangespiel. Der blonde Mann beobachtet amüsiert, bis der große Mann mich schließlich hochhebt.
Ich schlage gegen seinen Rücken, als er mich über seine Schulter wirft „Lass mich runter! Sofort!" brülle ich, während ich den Boden des Flurs sehe. „Ihr Arschlöcher! Lasst mich sofort runter! Ich werde euch alle in Flammen setzen, bis ihr in eurem eigenen Blut verreckt, ihr Bastarde!" schreie ich wütend.
Es frustriert mich zutiefst, dass ich so hilflos bin.
Nach einer Weile setzt der große Mann mich auf einen Stuhl. Mit strenger Miene sieht er mich an, bevor er den Raum verlässt. Ich ordne meine zerzausten Haare und blicke auf die gegenüberliegende Seite des Raumes, wo ich Ivan entdecke. Er lächelt mir zu. „Ihr könnt jetzt raus," sagt er.Die Männer verlassen den Raum und lassen mich allein mit Ivan, der sich entspannt gegen den Tisch lehnt und sich mit beiden Händen stützt „Warum ziehst du dir nicht die Kleidung aus deinem Schrank an? Ich habe dir extra schöne Sachen besorgt.", fragt er „Ich will deine dreckigen Klamotten nicht tragen," erwidere ich.
Ivan nickt „In meinem T-Shirt siehst du sowieso besser aus.", „Was willst du wirklich von mir, Ivan?" frage ich. Er atmet tief ein und aus und verschränkt die Arme vor der Brust. Er trägt ein halb aufgeknöpftes Hemd und eine schwarze Stoffhose.
„Eine Frau, die ihr Leben, ihren Job und ihre Familie hasst. Nun, zumindest hast du keine Familie mehr, oder? Ich biete dir ein besseres Leben an, mi amor. Ganz einfach. Außerdem bist du seit dem ersten Tag, an dem wir uns begegnet sind, mein Eigentum."
„Das bin ich nicht!" widerspreche ich.
„Doch, das bist du," sagt er bestimmt.
„Fick dich." erwidere ich.
„Na na na, wir wollen doch nicht wieder frech werden," sagt er ruhig. Ich verschränke die Arme vor der Brust und zische. „Spätestens morgen werden die Wächter bemerken, dass etwas nicht stimmt, und die ganze Polizei wird nach mir suchen, Ivan. Du hast so gut wie verloren."
Ivan lächelt breit. Dabei bemerke ich erstmals die Lachfalten an seinen Wangen, die ihn noch attraktiver machen.
„Ich biete dir hier ein wunderschönes Leben an. Was hält dich noch zurück?" fragt er neugierig.
„Äh, mein ganzes Leben?! Ich war zufrieden, okay?" entgegne ich.
„Belüge dich ruhig selbst. Du weiß so gut wie ich, dass du dein Leben gehasst hast.", „Woher weißt du das?" frage ich erstaunt „Ich habe einen Freund." sage ich schließlich.
Ivan grinst. „Wenn du Ethan meinst, dann wird er kein Problem mehr darstellen.", „Was? Was hast du mit ihm gemacht?" frage ich erschrocken. „Das, was nötig war.", mir stockt der Atem. „Du hast ihn ermordet?!"
Ivan nickt. „Keiner sollte es wagen, dich auch nur anzusehen Alice.", „Du bist krank.", „Ich bin nur ein Mann, der sein Eigentum schützt. Dieser Mann hatte dreckige Gedanken und nichts Gutes im Sinn für dich.", „Du Mörder.", „Nenn mich, wie du willst. Es ändert nichts an der Wahrheit, und das weißt du."
Ja, Ethan war ein verfluchter Dreckskerl, dennoch war das kein Grund, ihn zu töten.
Fuck.
Ich reibe mir die Stirn und flehe innerlich, dass all dies endlich endet.
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IVAN||✔️
Romansa„In deiner Nähe fühle ich mich lebendig, selbst wenn du mich zerstörst." Er ist der gefährlichste und gefürchtetste Mafia Boss der ganzen Welt. Er hat eine Macht, die keiner sonst bekommen kann. Alice ist ihr Leben leid und ihre Krankheit frisst si...