𝐾𝐴𝑃𝐼𝑇𝐸𝐿. 64

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Alice Sicht

Es ist eiskalt.

Mein Bauch brennt vor Schmerzen. Ich zittere und verliere zunehmend meine Kraft.

Ich habe es geschafft, meinen Anzug anzuziehen. In den letzten Tagen konnte ich die Umgebung erkunden und befinde mich tief im Wald, dies erkannte ich durch die rießen großen kaputten Fensterscheiben. Nachts ist es hier besonders unheimlich.

Seit einer Woche bin ich bereits hier. Ihnen hat es wohl nicht gereicht, mich einmal zu quälen, weshalb sie es wieder taten, während Elliot dabei zugesehen hat. Er saß da wie in einem verfluchten Kinosaal und beobachtet, wie sie mir Leid antun und mich vergewaltigen. „Du siehst furchtbar aus", sagt er grinsend. Ich erwidere nichts.

„Dein Vater scheint nicht zu kommen, aber du kannst ihm danken, dass wir dich so schnell gefunden haben. Mit dem Geld ist er sicher gerade in den Malediven. Schließlich hat er viele Jahre aufzuholen, nicht wahr?", grinst er weiter. „Wolltest du nicht, mein Vater bestrafen?", frage ich mit trockener, kratziger Stimme.

„Ja, das wollte ich, bis er vor mir auf die Knie ging und versprach, dich mir zu liefern. Da gefiel mir der Gedanke, Ivan ein wenig zu quälen, doch besser", erklärt er und setzt sich auf den Stuhl. „Ich habe Planänderungen.", „Mein Vater hat deinen Vater getötet, und du schickst ihn in die Malediven?"

„Ich habe festgestellt, dass du ihm nicht so viel wert bist, wie ich dachte, Alice. Deshalb wird er jetzt—" Er schaut auf seine Uhr. „Von seinem Bett gerissen und geköpft", grinst er. „Dein Vater ist verloren, Alice. Damit ich meinen Frust abbauen kann, muss ich meinen größten Feind besiegen, und das ist Ivan." Er steht auf. „Ich würde ihm nur zu gerne zeigen, wie schön du aussiehst, doch das Risiko wäre zu groß." Ich sage nichts.

Ivans Stimme hat sich in den letzten Tagen in meinem Kopf eingenistet. Er ist der einzige Grund, warum ich noch nicht aufgegeben habe. „Naja, ich langweile mich. Bis Ivan kommt und dich sucht, können wir ein Spiel spielen", schlägt er vor. Ich lache kurz auf.

Ein Spiel.

Meine Nerven sind am Ende. „Und was für ein Spiel soll das sein?", frage ich.

Er grinst und beugt sich vor. „Hast du Platzangst, Alice?"

Ich sehe verwirrt zu Elliot. „W-Was?"

„Mir gefällt der Gedanke nicht wirklich, dass Ivan uns immer näher kommt. Wir müssen dich verstecken", erklärt er. Die Männer binden mich von meinem Gitter los und heben mich hoch. „Mal sehen, wie gut Ivan im Versteckspiel ist."

„Warte, Elliot! Was machst du?", frage ich, als ich plötzlich ein großes Fass sehe, als wir draußen ankommen.

Die Erde wird ausgebuddelt. Mit rasendem Herzen betrachte ich das Gefäß. „Wenn du Glück hast, lebst du morgen noch. Ansonsten hat Ivan wohl das Spiel verloren", sagt er. Das kann er nicht ernst meinen.

Nein. Nein, das kann nicht sein.

Ich muss hier irgendwie weg.

Ich kann nicht bleiben.

Das wäre mein Tod.

Panisch sehe ich mich um, während die Männer den Deckel des Gefäßes öffnen. Ich muss einen Ausweg finden.

Ich sehe den Mann hinter mir, der mich festhält. Elliot steht mit dem Rücken zu uns und gibt seinen Männern Anweisungen, die ich nicht verstehen kann.

Männer sind dumm.

So dumm.

Ich schmiege mich an den Mann und reibe unauffällig an ihm. „Ich habe Angst", keuche ich.

IVAN||✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt