Ich beschließe, ruhig zu bleiben.
Ich bin im Gästezimmer von Elliot, und wenn ihr mich fragt, fühlt es sich ziemlich verschlossen an.Für einen kurzen Moment könnte ich bereut haben, vor Ivan geflüchtet zu sein. Ich schüttle diesen Gedanken schnell ab und sehe mich um. Eine weitere schlaflose Nacht liegt vor mir.
Gestresst sitze ich auf dem Bett und denke nach. Sagen wir, ich irre mich und Elliot wird mich gehen lassen. Wohin soll ich dann?
Ich habe weder Geld noch jemanden, bei dem ich bleiben kann, ohne dass Ivan ihnen etwas antut.
Ivan muss bemerkt haben, dass ich weg bin. Die Sonne geht bereits auf.
Ich blicke zur Tür und stehe auf aber bevor ich sie öffnen kann, wird sie bereits von Elliot geöffnet. Er sieht mich lächelnd an. „Alles in Ordnung? Ich wollte nach dir sehen.", Ich nicke. „Alles bestens. Danke für das Zimmer und alles aber ich sollte jetzt wirklich gehen.", „Es ist noch viel zu früh. Wohin willst du?", „Zur Polizeistation."
Elliot presst seine Lippen zusammen. „Die hat noch zu."Er lügt. Schon wieder.
Ich atme tief durch und lasse die Realisierung auf mich wirken.
Fuck.
„Die Polizeistation hat immer um diese Uhrzeit offen, ich arbei–", „Nicht die hier in der Nähe," unterbricht er mich. Elliot mustert mich genau. „Ich will dich etwas fragen, Alice." Er schließt die Tür hinter sich. „Steigst du immer einfach so in die Autos von Fremden?", meine Atmung wird schneller, als er mir näher kommt.
Ich gehe ein paar Schritte zurück. „Hab keine Angst, Alice...Ich werde gut auf dich aufpassen.", Mit einem Schlag verschwindet die Angst und macht Platz für Wut.
Fuck, wie kann es sein, dass ich mich von jedem Mann herumkommandieren lasse?!
Ich gehe mit sicheren Schritten auf Elliot zu. Er ahnt nichts, bis ich ihm einen Tritt zwischen die Beine verpasse.
Er zieht scharf die Luft ein und hält sich schmerzhaft sein Schwanz.
Ich nutze die Gelegenheit und renne los. „Haltet sie auf!" höre ich ihn brüllen. Seine Männer reagieren sofort.
Ich weiche ihren Griffen aus und öffne die Haustür. Die kalte Luft trifft mich aber bevor ich weiter fliehen kann, werde ich zu Boden gerissen.
Mein Kopf schlägt hart auf den Boden und ich stöhne vor Schmerz.
Für einen kurzen Moment kann ich meine Umgebung nicht analysieren, bis ich hochgehoben werde. Elliot hält mich auf den Beinen. Mit verschwommener Sicht sehe ich ihn an. „So leicht kommst du hier nicht davon," grinst er.
Scheiße, mein Kopf.
Ich halte meine Stirn und spüre etwas Warmes. Als ich auf meine Hände schaue, sehe ich frisches, warmes Blut. Sehr viel Blut.
Elliot will etwas sagen, aber er wird von einem lauten Knall unterbrochen. Wir beide blicken zum Tor, das von mehreren Autos aufgerissen wird. Auf dem gesamten vorderen Hof stehen Autos, aus denen viele Männer aussteigen. Darunter auch er.
Ivan.
Sein Blick wandert zu mir, als er mich in den Armen eines Fremden erkennt. Selbst aus der Entfernung kann ich sehen, wie sich seine Muskeln anspannen und sein Körper unter Strom steht. „Du hast etwas, was mir gehört, Elliot.", Elliot grinst und zieht mich näher an sich. „Ach, meinst du die Hübsche hier? Wir haben uns gerade wirklich sehr gut verstanden.", „Lass es nicht zu einem Krieg kommen, den du verlieren wirst, Elliot. Gib sie mir. Sofort.", „Lange ist es her, Ivan. Wo warst du die ganze Zeit?", „Elliot.", Ich bekomme das Gespräch nicht mehr mit aber es genügt mir, was ich gehört habe, um zu wissen, dass Ivan und Elliot Feinde sind.
Das heißt, dass Elliot auch zur Mafia gehört. In was für eine Lage habe ich mich hier bloß gebracht?
Ich habe es so satt.
Ich schaffe es, mich aus seinem Griff zu befreien und halte meinen Kopf. „Prinzessin.", Ich sehe zu Ivan, und sein Blick bringt mich völlig aus der Bahn.
Er sieht besorgt aus. Besorgt um mich?
So einen Blick habe ich von ihm noch nie gesehen. Ich will nicht zu ihm zurück. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn wie die Pest. Ohne ihn wäre ich nicht in dieser Lage aber mein Körper scheint zu begreifen, dass ich momentan nur bei Ivan sicher bin.
Er hat mir all diese Tage nichts Schlimmes zugefügt, während Elliot es höchstwahrscheinlich fast getan hätte.
Was soll ich bloß tun?
Ich erkenne nun auch, dass sich Elliots Männer hinter ihm gestellt haben. Ich schüttele meinen Kopf in der Hoffnung, eine bessere Sicht zu bekommen, was mir gelingt.
Mein Blick huscht zu Ivan. Er kann kaum ruhig auf der Stelle stehen. Ich kann sehen, dass er zu mir rennen will, aber es ist nicht nötig.
Ich schließe meine Augen.
Mein Gefühl führt mich zu Ivan.
Er hat mir heute deutlich bewiesen, dass ich mich vor ihm nicht verstecken kann. Was würde es mir nützen, noch weiter zu versuchen abzuhauen?
Ich wende mich in seine Richtung und gehe. Ivans Augen glänzen auf. Er kommt auf mich zu, und in Kürze lande ich in seinen Armen. Schwach lehne ich mich an ihn.
Diese Arme.
Scheiße.
Diese verfluchten Arme.
Die Unsicherheit verschwindet.
Ich fühle mich beinahe... sicher?
Nein.
Ich fühle mich verflucht sicher.
Ivan sagt noch etwas zu Elliot, aber ich kann es nicht hören, denn der Schwindel kommt erneut.
Ich lehne meinen Kopf erschöpft an Ivans Brust und atme schwer ein und wieder aus. Ivan bemerkt dies und hebt mich im Brautstil hoch, um mich zu seinem Wagen zu bringen.
Erneut.
Ich komme hier nicht mehr raus.
DU LIEST GERADE
IVAN||✔️
Romance„In deiner Nähe fühle ich mich lebendig, selbst wenn du mich zerstörst." Er ist der gefährlichste und gefürchtetste Mafia Boss der ganzen Welt. Er hat eine Macht, die keiner sonst bekommen kann. Alice ist ihr Leben leid und ihre Krankheit frisst si...