𝐾𝐴𝑃𝐼𝑇𝐸𝐿. 56

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Ich versuche, ruhig zu bleiben, aber die Frustration in mir wächst. „Ich schaffe es nicht!" sage ich schließlich, genervt von meinem eigenen Körper, während Ivan mich kaltherzig auslacht. „Komm schon, mi Amor, versuch es noch einmal." Ich will aufstehen, aber mein Körper gehorcht mir nicht, schmerzt an jeder Stelle, als wäre ich aus Stein gemacht.

Mein Hals brennt, und der Muskelkater zieht sich durch jeden einzelnen Muskel. Ich lache gereizt auf, in zwei Stunden müssen wir auf der Hochzeit sein, und die Zeit rast mir davon.

Ivan hingegen scheint sich an meinem Zustand zu erfreuen, leistet keinerlei Hilfe, während ich mich weiter abmühe. „Ivan, ich muss mich wirklich fertig machen. Hilf mir bitte!" sage ich, während meine Beine immer noch stark zittern. Die letzte Nacht steckt mir noch tief in den Knochen und die Erschöpfung ist nicht zu übersehen.

Ivan streicht sich über das Gesicht, und endlich hebt er mich hoch. Ein Lachen kann ich mir nicht verkneifen, als ich merke, wie wackelig meine Beine sind. „Lach nicht, du Arsch!" sage ich, aber er grinst nur. „Du bist die erste Frau, bei der ich so etwas sehe mi Amor. Verzeih mir, aber es ist einfach zu amüsant, wie süß dein Körper aussieht." Er küsst mein Schlüsselbein und betrachtet mich weiterhin amüsiert. „Als Strafe kannst du meine Haare locken." „Für dich mache ich alles." „Such mir dann ein Kleid aus." „Wie du wünschst." Langsam lässt er von mir ab, und ich wanke mit schmerzenden Schritten zur Badewanne, um den Lockenstab aufzuwärmen, den Ivan mir einmal geschenkt hat.

Nach einiger Zeit kehrt Ivan mit einem wunderschönen smaragdgrünen Kleid zurück. „Ich wusste gar nicht, dass du der grüne Typ bist." „Es bringt deine Augen zur Geltung." Ich kichere, während Ivan beginnt, meine Haare zu locken, während ich mich schminke.

Wie viele Männer braucht er etwas länger aber zu meiner Überraschung meistert er das Frisieren hervorragend. Er hilft mir, das enge, seidenweiche Kleid überzuziehen und schnürt es hinten zu. Dann streicht er mir die Haare nach hinten und küsst meine Schulter. „Fertig?" „Fertig." „Dann lass uns gehen. Wir sind spät dran." Gemeinsam verlassen wir das Zimmer.

Ivan hält es für notwendig, seine Sicherheitsleute mitzunehmen, darunter Mark und zwei weitere. Während der Fahrt starre ich gedankenverloren aus dem Fenster. „Was beschäftigt dich mi Amor? Erzähl es mir." Ich sehe Ivan an und zögere einen Moment. „Es ist nichts. Ich frage mich nur, warum Winston mich hintergangen hat... Es ist so seltsam." Ivan hört mir aufmerksam zu und verspricht mir, dass niemand mir jemals wieder etwas antun wird. Ich weiß, dass er es ernst meint und ich vertraue ihm.

Wir kommen schließlich an. Viele Gäste betreten die Hochzeitslocation, eine weitläufige grüne Wiese mit einem atemberaubenden Blick auf Los Angeles. Stühle und Tische sind aufgestellt, und ein Buffet-Tisch wartet bereits auf die Gäste.

Als wir aussteigen, nehme ich die vertrauten, freundlichen Gesichter in der Menge wahr, darunter auch Mia, die Braut. Sie sieht atemberaubend aus, und ich spüre Ivans Hand, die mich an der Hüfte zu sich zieht. Lächelnd sehe ich zu ihm auf, während wir uns der Hochzeit nähern. Im Hintergrund spielt langsame Musik. „Alice!" ruft Lilly lächelnd und läuft auf uns zu, umarmt mich herzlich. Auch Ivan begrüßt sie freundlich, indem er lächelnd nickt.

Lilly trägt ein wunderschönes, blaues, langes Kleid und hat ihre kurzen Haare hochgesteckt. Auch Mia ziehe ich herzlich in eine Umarmung. „Herzlichen Glückwunsch euch beiden. Entschuldigt bitte, dass wir etwas spät sind." „Wer ist dein Begleiter?" fragt Mia neugierig. „Ivan." antworte ich und er nickt ihnen zu. Doch plötzlich ändert sich die Stimmung, als Mia verlegen sagt „Ach Alice, sie ist hier."

Eine Gänsehaut durchströmt meinen Körper, als ich Lilly ansehe. „Ich wusste nicht, dass ihr Feinde seid, Alice. Ich hätte sie sonst nicht eingeladen," entschuldigt sich Mia. „Es ist dein Tag, Mia. Du darfst einladen, wen du möchtest. Es ist schon in Ordnung." Doch dann höre ich eine Stimme hinter mir „Ach, Alice, dass du dich mal blicken lässt."

Ich drehe mich um und sehe direkt in zwei blaue Augen – die Augen, die ich aus tiefstem Herzen hasse. Anna Wojcki, meine größte Rivalin, steht vor mir.

Ihr langes blondes Haar trägt sie zu einem hohen Pferdeschwanz, und ihre hellblauen Augen funkeln mich an, während ihr perfekt geformter Körper jedem Mann den Verstand rauben könnte. „Lange ist es her, Anna." „Das scheint so zu sein. Wer ist der Süße hinter dir?" fragt sie und nimmt gierig einen Schluck aus ihrem Getränk, während sie Ivan von oben bis unten mustert.

Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, meine Wut steigt in mir auf. „Ivan. Mein Mann." sage ich streng und versuche, ihr durch meinen Blick zu signalisieren, dass sie aufhören soll, ihn so anzustarren. Doch sie tut es dennoch und ein breites Grinsen breitet sich auf ihrem Gesicht aus.

Ich bring diese Schlampe um! Er gehört mir.

Ich knurre leise in mich hinein, doch bevor ich etwas sagen kann, spüre ich Ivans Lippen an meinem Hals. Seine Hand gleitet um meinen Körper und zieht mich fest an sich. „Beruhige dich Prinzessin. Meine Augen sind nur auf dir." flüstert er mir zu.

Meine Augen bleiben auf Anna gerichtet. Seit dem Kindergarten verabscheue ich diese Frau zutiefst. Verdammt, ich erkenne diesen Blick von ihr. „Okay, Anna, mach einen Abgang," mischt sich Lilly ein und unterbricht die Spannung zwischen uns. „Wir sehen uns." sagt Anna noch, während sie Ivan weiterhin mustert.

Ich unterdrücke den Drang, etwas zu sagen und entdecke im selben Moment eine Kellnerin mit einem Tablett voller Alkohol, die an uns vorbeigeht.

Ich schnappe mir ein Champagnerglas und trinke es auf Ex. „Wenn du es auch nur einmal wagst, deinen Blick auf sie zu richten, bringe ich dich eigenhändig um!" knurre ich leise zu Ivan, während ich an ihm vorbeigehe. Er sieht mir amüsiert hinterher, bevor er mir folgt.

Diese Nacht wird sehr, sehr lang werden.

IVAN||✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt