𝐾𝐴𝑃𝐼𝑇𝐸𝐿. 51

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Alice, Sicht

Ich halte die Stange des Bootes fest umklammert und lehne meinen Kopf schwach dagegen. Mein Atem geht schwer und unregelmäßig. Mir ist extrem übel. Elliot besteht darauf, dass ich nicht so schnell beseitigt werde. Mein Körper ist von Wunden gezeichnet, und mein Gesicht schmerzt furchtbar. Diese Verletzungen habe ich erlitten, als ich versuchte, mich aus der Situation zu befreien.

Ich traue mich nicht, meine Augen zu öffnen, so groß ist meine Angst.

Mach Daddy stolz, Alice.

Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm. Schwimm.

Schwimm!

Das Wort wiederholt sich unaufhörlich in meinem Kopf, während ich ertrinke.

Die Sonne neigt sich bereits dem Horizont entgegen, als Elliot vor mir steht und befiehlt: „Steh auf!" Mein Gesicht verzieht sich schmerzhaft, als er mich grob hochhebt. „Fahr los", befiehlt Elliot einem seiner Männer, der das Boot in Bewegung setzt.

Verzweifelt versuche ich, mich an etwas festzuhalten, doch Elliot zieht mich mit sich. Panisch ringe ich nach Luft, als er mich zum Rand des Bootes führt. Er dreht mich in seine Richtung.

Mit weit aufgerissenen Augen und voller Panik sehe ich ihn an.

Bitte lass es nicht geschehen. Bitte lass es nicht geschehen! Bitte! Bitte! Bitte!

Lieber Gott.

Bitte lass es nicht geschehen!

„Mach deinen Daddy stolz, Alice. Mal sehen, wie lange du an der Wasseroberfläche bleibst. Wenn du überhaupt auftauchst", sagt Elliot und lacht. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen, als es geschieht.

Elliot stößt mich aus dem Boot. Das eiskalte Wasser umgibt mich fast sofort. Es ist genauso kalt wie damals.

Als ich klein war.

Ich kämpfe darum, die Wasseroberfläche zu erreichen, was mir kurzzeitig gelingt. Ich plansche wie ein Hund und schreie panisch. Ich schreie und weine, bis ich wieder untergehe.

Schwimm, Alice!

Schwimm!

Ich setze alles daran, um an der Oberfläche zu bleiben, obwohl ich nicht einmal weiß, wie das richtig geht.

Dazu kommt noch die verfluchte Verletzung. „Ivan!", schreie ich seinen Namen. Nichts wünsche ich mir sehnlicher als Ivan.

Ich weiß nicht einmal, warum ich meinen letzten Atemzug damit verschwende, seinen Namen zu schreien. Es ist klar, dass dies mein Ende ist.

Ich erkenne nur noch die starken Wellen und das Wasser. Ich habe so viel Wasser geschluckt, dass ich hustend und schreiend in die Tiefe sinke. Ich weine laut, bis ich kaum noch Kraft habe, oben zu bleiben. Ich versinke.

Ich sinke wie ein Stein in die Tiefe. Die Wasseroberfläche entfernt sich immer weiter von mir. Ich bin wieder hier. Ich bin wieder hier gelandet, nur dass mich diesmal niemand retten wird.

Keine Hilfe.

Nur ich und meine Angst.

Ich und das Wasser.

Die Luft geht mir aus, meine Augen fallen immer mehr zu, und mein Bewusstsein schwindet von Sekunde zu Sekunde.

Die Kälte durchdringt meinen gesamten Körper.

Ivan.

Ich habe versagt.

Es tut mir so leid.

Meine Augen schließen sich endgültig.

IVAN||✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt