𝐾𝐴𝑃𝐼𝑇𝐸𝐿. 34

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Die Sonne geht bereits unter.

Ich sitze gestresst auf dem Sessel auf der Terrasse und knabbere an meinem Keks. Ivan ist noch immer nicht nach Hause gekommen. Die Stunden vergehen in Stress und Besorgnis.

Wo zur Hölle ist dieser Mann?

Wenn er als Erster nach Hause kommt, wird er sehen, was ich mit ihm machen werde. Seufzend und genervt nehme ich mein Handy zur Hand und tippe auf seine Nummer, bevor ich ihn anrufe.

Mailbox. Schon wieder.

Ich rolle mit den Augen und entdecke Nachrichten von Lilly. Ich vermisse meine beste Freundin sehr. Es ist nicht gerecht, was ich ihr angetan habe. Also wähle ich ihre Nummer und rufe sie an.

Sie geht sofort ans Telefon: „Alice?! Bist du es?", fragt sie.

„Hey.", „Omg, du lebst ja wirklich noch. Scheiße, wo steckst du, Mädchen?!", „Ähm, lange Geschichte, Lilly. Es ist wirklich viel passiert.", „Was ist passiert? Geht es dir gut?", „Ja, alles bestens. Macht euch wirklich keine Sorgen. Mir ging es nie besser, Lilly.",„Bist du noch in der Stadt?", „Ja.", „Himmel, Alice. Es ist schon fast zwei Monate her, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe. Ich habe gehört, dass du gekündigt hast?"

Es bleibt lange still zwischen uns. Ich habe keine Ahnung, wie ich ihr all das erzählen soll, ohne das sie gleich die Polizei ruft. „Tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe.", sage ich schließlich. „Ja, das sollte es auch wirklich.", „Es hat sich einfach vieles verändert, weißt du? Ich verspreche dir, ich werde es dir erklären, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.", „Okay. Es freut mich, dass es dir gut geht, du Schlampe. Du hast mir wirklich einen Schrecken eingejagt.", ich lächle. „Ich melde mich wieder, okay?", „Okay." Und so lege ich auf. Im selben Moment höre ich, wie die Tür aufgeht.

Hektisch stehe ich auf und sehe Ivan. Seine Haare sind leicht zerzaust. Meine Augen weiten sich, als ich die großen Blutflecken auf seinem weißen Hemd entdecke. Er wirft seufzend seinen Blazer auf das Sofa und fährt sich durch die Haare. „Ivan!", rufe ich ihm zu.

Er bemerkt mich nun. Mein Herz schlägt so stark, dass es schmerzt. Besorgt gehe ich auf ihn zu und betrachte das Blut. „Was ist das?! Geht es dir gut? Bist du—", „Das ist nicht mein Blut, Mi Amor. Zumindest nicht der gesamte Teil." Ich erkenne, dass er Schmerzen hat. Mark betritt ebenfalls den Raum.

Ihm geht es körperlich gut, naja, zumindest scheint es so. Er geht ohne uns anzusehen die Treppe hinunter zum Keller.

Ich sehe zu Ivan. „Setz dich hin und zieh dein Hemd aus."

„Alice, ich—"

„Setz dich hin!", fordere ich nun streng.

Ivan gehorcht und setzt sich hin. Ich gehe in die Küche und hole den Erste-Hilfe-Kasten aus dem Apothekenschrank. Als ich zurück zu Ivan gehe, entdecke ich mehrere Streifwunden.

Mit geweiteten Augen setze ich mich vor ihn und betrachte die tiefe Wunde.

Ich schlucke schwer. Die Sorge, die ich empfinde, ist so groß, dass ich kaum in der Lage bin, die Wunde zu behandeln. „Alice, sieh mich an."

Ich sehe ihm in die Augen. „Rede nicht mit mir. Ich bin immer noch sauer auf dich", sage ich überraschenderweise mit zittriger Stimme.

Ich versorge seine Wunden, und nachdem ich einen Verband um seine Taille gelegt habe, stelle ich den Erste-Hilfe-Kasten beiseite.

Gleichzeitig hebt Ivan mich plötzlich hoch und setzt mich auf seinen Schoß. Überrascht sehe ich ihn an, als er mir über die Wange streicht.

Er wischt mir eine Träne weg. „Es tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe, Mi Amor." Egal, was dieser Mann tut, es ist alles andere als normal.

IVAN||✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt