𝐾𝐴𝑃𝐼𝑇𝐸𝐿. 52

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Ich huste und schnappe panisch nach Luft „Fuck Alice," sage ich, als zwei große Hände sanft meine Wangen umfassen. Ich blicke direkt in Ivans Augen. „Ivan," hauche ich ungläubig. „Ich bin hier, mi Amor. Ich bin hier." Er zieht mich fest an sich.

Er hat mich gerettet.

Er ist gekommen.

Es ist, als hätte er meinen Ruf gehört. Meine Tränen beginnen zu fließen. Ich weine stark und umarme ihn fest zurück.

Ivan zieht mich so eng an sich, als ob er an mir kleben möchte. Er küsst meine Schläfe und streichelt meinen Kopf. „Ich bin hier, Prinzessin. Alles ist gut." Langsam löst er sich von mir und wischt mir die Tränen weg. „Ich dachte, ich würde sterben..." schluchze ich. „Ich habe dir gesagt, dass ich dich immer aus dem Wasser ziehen werde. Egal, wo du bist, ich werde dich finden." Ich bin so dankbar, dass ich Ivan habe.

Ich merke, dass ich mich erneut in ihn verliebe. Mein Körper sucht nach seinem. Ich lege meine Arme um seinen Nacken und umarme ihn. „Danke, Ivan," schluchze ich und küsse ihn.

Ich küsse ihn mit der gesamten verbleibenden Kraft. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht, Alice. Ich hatte solche Angst," flüstert er mir zu. „Ich dachte, ich hätte dich verloren." „Wie hast du mich gefunden?" frage ich. „Ich habe deinen Ruf gehört. Du hast nach meinem Namen geschrien. Ich habe alles gehört." Mir stockt der Atem, als ich sehe, wie Ivan eine Träne über seine Wange kullern lässt.

Seine Handflächen bleiben sanft an meinem Gesicht. „Fuck, tu mir das nie wieder an, Alice." sagt Ivan, während er weint.

Er weint wegen mir.

Ich wische ihm die Tränen weg, während er mich fester an sich zieht und umarmt. „Ich bin so froh," höre ich seine leicht zitternde Stimme.

Es bricht mir das Herz, ihn so zu sehen. Er küsst meine Wange, nimmt dann die Decke und legt sie um meinen nassen Körper. „Mark, fahr los," sagt er. Mark schaltet den Motor ein und wir fahren los.

Ivan und ich wenden den Blick nicht voneinander. Wenn ich wirklich dachte, der Albtraum sei vorbei, war ich naiver als ich zugeben möchte.

So verdammt naiv.

Ich küsse Ivan erneut und lehne meinen müden Kopf an seine Brust. Ich fühle mich sicher.

Nach einigen Minuten erreichen wir den Hafen. Einer von Ivans Chauffeuren bringt uns nach Hause. Während der gesamten Fahrt hält Ivan mich in seinen Armen und lässt auch beim Aussteigen nicht von mir ab.

Im Zimmer angekommen, lege ich die Decke auf das Bett, während Ivan die Wanne mit warmem Wasser füllt. Sein Blick wandert zu mir, bis er vor mir steht und mich langsam auszieht.

Er mustert meinen nackten Körper. Seine Augen sind voller Trauer und Besorgnis, als er meine Wunde sieht. Sanft streichelt er über die Pflaster, die meine Schusswunden abdecken. „Ivan," sage ich, und zwinge ihn, mir in die Augen zu sehen.

Seine Augen sind glasig vor Trauer, aber auch vor Wut. „Mir geht es gut," streiche ich ihm die Tränen weg. „Ich werde ihn umbringen, mi Amor. Ich werde ihn leiden lassen, so lange, bis sein eigener Körper explodiert. Ich verspreche es dir." sagt er und legt seine Hand an meine Wange.

Ich ziehe Ivan sein noch nasses Hemd aus. Eine Träne läuft meine Wange entlang, bis er ebenfalls nackt vor mir steht.

Gemeinsam steigen wir langsam in die Wanne. Ich lehne mich an seinen Oberkörper, und Ivan umarmt mich von hinten. Er nimmt den Schaum und beginnt, mich sanft zu waschen. Müde lege ich meinen Kopf an seine Schulter. „Es tut mir leid, Ivan," sage ich.

Ich fühle mich schrecklich dafür, ihm solche Sorgen bereitet zu haben. „Ich konnte dich nicht beschützen," sagt er niedergeschlagen. „Es tut mir leid." Ich öffne meine Augen und lege meine Hand auf seinen Arm, den er um meine Schulter gelegt hat, während seine andere Hand meinen Körper wäscht.

Ich kann es nicht länger zurückhalten. Leise beginne ich zu weinen und halte mir die Hand vor die Augen. Elliot hat es tatsächlich geschafft, Salz in meine Wunden zu streuen. Ivan küsst meinen Kopf. „Es ist vorbei," sagt er. Ich schluchze und schließe die Augen. „Ich will keine Angst mehr haben, Ivan. Ich will keine Angst mehr haben!" sage ich mit zitternder Stimme. „Wir schaffen das, mi Amor. Wir schaffen das," flüstert er mir zu. Ich nicke. Eines muss ich meinem erschütterten Leben lassen: Trotz all der Jahre der Folter habe ich Ivan kennengelernt.

Und er hat es in wenigen Monaten geschafft, all die 23 Jahre meines Lebens und all meine Wunden zu heilen.

IVAN||✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt