Alice Sicht
Es sieht hier atemberaubend schön aus, dass ich mich beinahe fehl am Platz fühle. Ich empfinde großes Unbehagen. Das Verhalten der Menschen, ihre Ausstrahlung – nichts davon trägt zu meinem Wohlbefinden bei.
Zusätzlich diese unangenehmen Blicke der Männer. Ich rücke näher an Ivan, der mein Unbehagen bemerkt hat. „Was ist los?", fragt er. „Ich fühle mich sehr unwohl, Ivan", antworte ich.
Ivan schaut sich um und versteht schnell, was ich meine. Kurz darauf spüre ich seine Finger an meinem Kinn, die mich zwingen, ihm in die Augen zu sehen. „Konzentriere dich nur auf mich. Der Rest ist unwichtig. Stell dir sie wie Luft vor, Estimado." „Was bedeutet das?", frage ich verwirrt. „Liebes", erklärt er.
Ich nicke. „Gut, als Ablenkung erzähl mir etwas in deiner Sprache." „Eres la mujer más hermosa que he conocido", sagt Ivan. „Und was bedeutet das?", frage ich neugierig. „Dass du mir in die Augen schauen sollst und nicht zu den anderen Männern. Mach mich lieber nicht wütend." Ich blicke von den Frauen zu Ivan. „Ich sehe die Männer nicht einmal an." „Wen dann?", fragt er. „Die Frauen." Ich deute auf die Frauengruppe. Ivan wirft einen Blick auf sie. „Was ist mit ihnen?", fragt er. „Sie starren. Genauer gesagt, sie starren dich an."
Ich verdrehe die Augen und nehme mir ein Glas Alkohol. Ivan lacht auf. „Bist du eifersüchtig, mi amor?", fragt er. „Was?! Nein! Wie kommst du darauf?", erwidere ich. „Warum bist du sonst so wütend?", fragt er weiter. „Wegen dir, du Arsch! Ich hasse Feiern." Er schüttelt amüsiert den Kopf. Der Teil, dass ich Feiern hasse, ist wahr, aber der andere Teil entspricht nicht ganz der Realität.
Bin ich wirklich eifersüchtig?
Ich schüttle den Kopf. Normalerweise ist Ivan ein Freund.
Nun ja.
Mehr oder weniger. Gerade will ich mit Ivan sprechen, als ich merke, dass er mich lächelnd ansieht. „Was schaust du so gruselig?", frage ich. „Ich bewundere nur deine Hässlichkeit", antwortet er. „Bitte?!", frage ich schockiert.
Er lacht auf. „Du siehst auch so hässlich aus, dass ich dich nicht einmal anschauen kann", sage ich und nehme ein paar Erdbeeren vom Tisch. Ivan lacht. „Verdammtes Kleid, ich könnte es dir gerade vom Leib reißen, mi amor. Du machst mich verrückt." „Vergiss nicht unseren Deal." „Habe ich nicht. Keine Sorge." „Gut." „Ivan!", ruft jemand. Es ist Adrian.
Er zieht Ivan in eine brüderliche Umarmung und bemerkt mich. „Alice. Schön, dich wiederzusehen. Meine Güte, wie gut siehst du aus", sagt er und dreht mich einmal um meine eigene Achse. Ich lächle und ziehe meine Hand zurück, als ich Ivans Knurren höre. Er zieht mich zu sich. „Geh es nicht zu weit, Adrian." „Wow. Schon gut", sagt Adrian mit seinem spanischen Akzent. „Él está aquí. Le dijiste?" Adrian beginnt auf Spanisch zu sprechen. „Ella sabe que él vendrá. Pero ella aún no lo ha notado", antwortet Ivan.
Seine Stimme klingt so heiß, wenn er Spanisch spricht. Mein Bauch kribbelt und zieht sich zusammen.
Scheiß Gefühl.
Adrian lächelt mich an. „Ich komme gleich wieder." Er wendet sich ab. Ich schaue zu Ivan. „Was habt ihr besprochen?" „Nichts Wichtiges." „Ivan? Sieh mich an." Er sieht mir in die Augen. Seine Hand liegt weiterhin an meiner Hüfte. „Sag es mir." Er atmet tief aus. „Elliot steht drüben." Plötzlich wird mir eisig kalt.
Ich sehe durch die Menge und treffe seinen Blick. Er nimmt einen Schluck aus seinem Glas und wendet seinen Blick nicht von mir. Meine Atmung beschleunigt sich.
Sein Blick durchbohrt mich.
Elliot ist gruselig.
Verdammt gruselig.
Ich wende meinen Blick ab und nehme einen Schluck aus meinem Glas.
Scheiß drauf. „Küss meine Wange, Ivan." Ich spüre Ivans Blick auf mir. Er gehorcht ohne weiteres. Genau in diesem Moment spüre ich seine weichen Lippen auf meiner Wange.
Seine Lippen...
So weich.
Er küsst nun meinen Hals.
Mein Herzschlag beschleunigt sich enorm. Ich klammere mich an das Glas und schließe für einen kurzen Moment die Augen, um den Moment zu genießen.
Es fühlt sich so gut an.
So gut, dass ich plötzlich feucht werde. Ivan löst seine Lippen langsam von meinem Hals und sieht mir in die Augen. Mit schwerem Atem sehe ich ihn an. Ich habe fast Angst, dass er meinen Herzschlag hören könnte. „Willst du nicht wissen, warum ich dich darum gebeten habe?", fragt er. „Ich muss sowas nicht hinterfragen, mi amor. Ich werde nie etwas hinterfragen, was du von mir verlangst." Ich drehe mich vollständig zu ihm.
Ivans Hand liegt nun an meinem Hintern. Ich schaue herausfordernd zu ihm auf. „Ganz sicher nicht?" „Gut." „Alice...", ein Schauer läuft mir über den Rücken. Ich erstarre kurz und schaue hinter mich.
Elliot steht hinter mir und sieht mir lächelnd in die Augen. Ivans Griff um meinen Körper wird so fest, dass es mir schmerzt.
Er zieht mich hinter sich. „Verschwinde", knurrt Ivan gereizt. „Warum so gereizt, Junior? Ich will nur mit Alice sprechen." „Du kannst von Glück reden, dass ich dir nicht den Schädel weggeblasen habe, Elliot. Zwing mich nicht, mich wieder in diese Lage zu bringen." Ich schaue über Ivans große Schulter hinweg und muss dafür auf die Zehenspitzen.
Zugegeben, Elliot sieht verdammt gut aus, aber er ist im Vergleich zu Ivan niemand.
Jeder Mann, der neben Ivan steht, ist nichts.
Reine Luft.
Niemand kann diesen Mann übertreffen. Ich stelle mich neben Ivan. „Lass den Scheiß, Elliot, und geh von hier", sage ich mit fester Stimme.
Elliot grinst breit. „Man sieht sich sicherlich noch. Und sei vorsichtig, schau immer mal wieder nach hinten, Alice." Ich verstehe nicht, was er meint.
Er mustert mich von oben bis unten und leckt sich über die Lippen. Ich spüre, wie Ivans Arm sich bewegt. Als ich ihn anschaue, sehe ich, wie er hinter seine Hose greift, um seine Waffe herauszuholen.
Schnell nehme ich Ivans Hand und ziehe sie von seiner Waffe weg. Ich verschränke meine Hand mit seiner, während Elliot an uns vorbeigeht.
Ivan kocht vor Wut.
Ich habe das Gefühl, dass seine Adern bald platzen werden. „Ivan!", rufe ich. Er sieht mich an. „Warum hast du mich aufgehalten, Estimado?" „Damit ich dich daran erinnere, dass hier noch andere Menschen sind." „Niemand sollte es wagen, dich so anzusehen! Du hättest mich nicht aufhalten sollen." „Verdammter Arsch! Ich kann dich doch nicht einen Menschen töten lassen." Ivan lacht laut. „Mi hermosa princesita tonta, ich habe schon unzählige Menschen wegen dir getötet." Mir stockt der Atem. „Was?" Ivan streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. „All diese Männer mit ihren schmutzigen Gedanken über dich. Mi amor, ich habe sie alle getötet, jeden einzelnen, der dir nachgestarrt hat." Für einen kurzen Moment bleibt mein Herz stehen. „Wie—verdammt Wie konntest du nur?" „Ich habe es dir gesagt, Estimado. Du gehörst nur mir." Zugegeben, mein Körper reagiert nicht so, wie er es eigentlich sollte.
Mein Herz schlägt, meine Beine fühlen sich butterweich an. Meine Adern pochen, nicht aus Angst, sondern wegen der Anziehung dieses Mannes.
Ich sehe ihm lange in die Augen und habe Angst, einen Herzinfarkt zu bekommen. „Ich—wo sind die Toiletten?" „Komm", sagt er und nimmt meine Hand, um mich in den Flur zu führen, wo die Toiletten sind. „Ich warte hier." Und so gehe ich in die Damen-Toilette.

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IVAN||✔️
Romance„In deiner Nähe fühle ich mich lebendig, selbst wenn du mich zerstörst." Er ist der gefährlichste und gefürchtetste Mafia Boss der ganzen Welt. Er hat eine Macht, die keiner sonst bekommen kann. Alice ist ihr Leben leid und ihre Krankheit frisst si...