𝐾𝐴𝑃𝐼𝑇𝐸𝐿. 60

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Heute ist der Tag, der mein Leben für immer verändern wird. Der Tag, an dem Ivan und ich einen Weg einschlagen, der steiniger ist als alles, was wir bisher erlebt haben.

Ich kuschle mich noch enger an Ivan und wache langsam auf. Sanft küsst er jeden Teil meines Gesichts. „Guten Morgen, Sonnenschein," sagt er mit einem Lächeln. „Guten Morgen," antworte ich, während ich ihm einen Kuss auf die Lippen drücke. „Wie spät ist es?" frage ich schläfrig. „Wir haben noch Zeit," entgegnet er, und ich nicke zustimmend.

In den letzten Tagen hat Ivan mich oft zu Dates ausgeführt, und es sind nun sechs Tage seit dem Vorfall in seinem Büro und der Hochzeit vergangen. Es fühlt sich fast unwirklich an, wie ruhig alles ist, doch eine unterschwellige Anspannung bleibt.

Ich habe mich damit abgefunden, dass Winston tot ist; es war ihm recht geschehen, ohne Zweifel. „Was machen wir heute Schönes?" frage ich neugierig. Zugegeben, es erstaunt mich, dass Ivan und ich es geschafft haben, fast eine Woche ohne Sex auszukommen. Es ist beruhigend zu wissen, dass es ihm nicht nur darum geht.

Ivan beugt sich über mich und überschüttet mich mit unzähligen Küssen. „Worauf hättest du Lust?" fragt er mit einem Lächeln. Ich denke nach, während seine Finger sanft über mein Gesicht streichen. „Weißt du, ich habe eigentlich großes Interesse an..." ich zögere, unsicher, wie er reagieren wird. „Sag es mir, mi Amor," ermutigt er mich. „Ich mag Orchester. Was sage ich da, ich liebe Orchester," gestehe ich schließlich.

Ivans Augen leuchten überrascht auf. „Ich wusste gar nicht, dass du auf so etwas stehst." „Naja, hauptsächlich mag ich Hans Zimmer. Diese Art von Orchester also." Er nickt nachdenklich. „Gut, mi Amor. Dann gehen wir heute hin." „Wie sollen wir das machen? Er gibt keine Konzerte." entgegne ich skeptisch. „Lass das meine Sorge sein." sagt er geheimnisvoll. Ich kichere und ziehe ihn für einen festen Kuss zu mir. „Danke, Ivan." „Für dich immer, mi Amor." antwortet er, bevor sich unser Kuss in etwas Leidenschaftlicheres verwandelt.

Ivan lässt seine Lippen zu meinem Hals wandern, sanft küssend entlang meines Schlüsselbeins. Ich lächle, schließe die Augen und genieße den Moment.

Doch dann wird die Stimmung unterbrochen. „Ivan!" Eine Stimme, diesmal nicht wie gewohnt Mark, sondern Jim, ruft ihn.

Er ist verschwitzt und außer Atem. Schnell zieht Ivan die Decke über meinen nackten Oberkörper. „Jim!" knurrt Ivan, sichtlich genervt. „Ivan, Mark wurde entführt. Sieh dir das an!" sagt Jim, während er Ivan ein Video zeigt. Der Ausdruck auf Ivans Gesicht wechselt schlagartig von Zärtlichkeit zu Besorgnis und Wut.

Ich setze mich auf und ziehe die Decke um meinen Körper, während ich beobachte, wie Ivan das Video ansieht.

Ein beunruhigender Anblick. „Wer ist der Mann?" fragt Ivan wütend. „Ein Luberto, der Nachname ist noch unbekannt." „Geh und finde es heraus. Ich komme nach." sagt Ivan mit entschlossener Stimme. Jim nickt und verschwindet aus dem Zimmer.

Hastig zieht Ivan sich sein Hemd an. „Ivan, was ist los?" frage ich, in Sorge um ihn. „Mi Amor, ich werde dich ein anderes Mal dorthin bringen, versprochen. Aber ich muss das schnell klären." „Natürlich verstehe ich das. Aber was ist mit Mark? Was war auf dem Video?" bohre ich weiter.

Ivan stoppt seine Bewegung, dreht sich zu mir um und legt seine Hände auf meine Wangen. „Du bleibst zu Hause und verlässt das Haus nicht, bis ich zurückkomme, okay?" Seine Stimme ist ernst, fast flehend. „Bitte, Alice. Das ist jetzt wirklich gefährlich."

Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Nicht die Angst um mich selbst, sondern die Angst um Ivan überwältigt mich. Ich lege meine Hände an sein Gesicht. „Pass auf dich auf, okay? Bitte, Ivan. Wenn dir etwas passiert, bringe ich dich um. Ich verspreche dir, ich werde dich nie wieder an mich heranlassen, wenn du auch nur einen Kratzer hast." Ein schwaches Lächeln huscht über seine Lippen, bevor er mich küsst. Der Kuss ist intensiv, fast verzweifelt, als ob wir beide wissen, dass dies mehr als nur ein Abschied ist.

Ivan löst sich langsam von mir, unser heißer Atem vermischt sich in der kühlen Morgenluft. Ich will ihn nicht loslassen. Ich will nicht, dass er durch diese Tür geht. Ich will, dass er für immer in meinen Armen bleibt, dass dieser Moment niemals endet.

Doch die Realität holt uns ein. „Ich muss gehen." sagt Ivan leise. Ich nicke, obwohl mein Herz sich dagegen sträubt. Er streichelt mir die Haare aus dem Gesicht und drückt einen letzten Kuss auf meinen Hals, bevor er mich hochhebt und auf die Füße stellt. „Du rufst mich sofort an, wenn etwas ist," weist er mich an. Ich nicke erneut, und mit einem letzten Blick verschwindet er durch die Tür.

Niemals hätte ich gedacht, dass dies das letzte Mal sein würde, dass ich ihn durch diese Tür gehen sehe.

IVAN||✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt