Kapitel 60

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Maja

„Doch, will ich", entgegnete Theo und zuckte im Liegen mit den Schultern. „Ich hab dir doch schon gesagt, dass es in Michigan niemanden gab, an dem ich Interesse hatte."

Das stimmte, darüber hatten wir gesprochen. Dennoch war ich nicht davon ausgegangen, dass er noch Jungfrau war.

„Jessica?", fragte ich, weil ich aus irgendeinem Grund noch einmal die konkrete Bestätigung von ihm brauchte, dass er ihr damals nicht so nahe gekommen war, wie ich immer gedacht hatte. Theo schüttelte den Kopf und mein Herz fühlte sich sofort um einiges leichter an. „Aber du warst Eishockeyspieler am College", fuhr ich fort. „Ich habe genug Sports Romance gelesen, um zu wissen was das bedeutet."

„Du hast was gelesen?" Theo sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich war mir nicht ganz sicher, ob er das Genre nicht kannte, oder ob er sich über meine Lektürewahl lustig machte. Weil ich gerade weder erklären, noch mich rechtfertigen wollte, winkte ich ab. „Nicht so wichtig. Ich bin einfach nur sehr überrascht."

„Hoffentlich nicht negativ", murmelte Theo und obwohl er grinste, erkannte ich seine tatsächliche Besorgnis.

Negativ überrascht, dass ich die erste Person war, die er so nah an sich heranlassen würde? Ich warf ihm einen missbilligenden Blick zu. „Das ist der größte Schwachsinn, den ich jemals gehört habe", teilte ich ihm mit. „So bin ich wenigstens nicht die Einzige, die sich mit Unbeholfenheit blamieren kann." Kurz schwieg ich, dann fügte ich hinzu: „Außerdem ist es schön. Auch wenn es eigentlich unwichtig ist, gefällt mir der Gedanke, dass wir diese Erfahrung miteinander teilen können."

Nun war Theos Lächeln echt und ließ auch seine Augen leuchten. Er richtete seinen Oberkörper ein Stück auf, stützte sich mit einem Ellenbogen ab und legte die andere Hand in meinen Nacken, um mein Gesicht näher ans seins heranzuziehen. Er küsste mich, viel zu kurz, und sagte dann: „Mir gefällt der Gedanke auch. Dir ist aber bewusst, was das heißt?"

„Inwiefern?", fragte ich und runzelte die Stirn.

Theo grinste. „Naja, wir wissen beide nicht, was wir tun und ich bin verletzt. Die Gefahr, dass das hier im totalen Chaos endet, ist dementsprechend groß."

„Oh, ich bin mir absolut sicher, dass es im Chaos enden wird", gab ich ihm Recht. Ein weiterer kurzer Kuss, dann rutschte ich seitlich ein Stück von Theo herunter und strich mit der flachen Hand langsam seinen Oberkörper hinunter. „Aber in Erinnerung an gestern Abend bin ich mir auch absolut sicher, dass es ein schönes Chaos wird", sagte ich und hakte meine Finger unter den Bund seiner Boxershorts, um sie herunter zu ziehen. Zu sehen, wie offensichtlich Theo mich körperlich wollte, machte Dinge mit mir, die ich noch nicht erlebt hatte. Die Lust, die ich bereits gestern verspürt hatte, schien sich noch einmal zu verdreifachen. Stöhnend ließ Theo seinen Kopf zurück auf's Kissen fallen. Ich bewegte meine Hand an ihm auf und ab, variierte dabei im Tempo und Druck, und versuchte mir zu merken, was Theo besonders gefiel. Ich veränderte meine Position, sodass ich mit meinem Gesicht näher an seiner Mitte war. Theo hatte die Augen geschlossen, doch als ich meine Lippen sanft auf die Spitze seiner Eichel legte, schnellte sein Oberkörper in die Höhe und er starrte mich an. Ohne meinen Blick von seinem zu lösen, ließ ich meine Zunge kreisen, während ich meine Hand wieder in Bewegung brachte.

„Fuck", stöhnte Theo und fiel wieder nach hinten. Er tastete nach meiner freien Hand und drückte sie so fest, dass es beinahe wehtat. Wieder stöhnte er und ich spürte, wie ich selber mit jedem seiner Geräusche feuchter wurde. Dann griff er plötzlich unter meine Arme und zog mich zu sich nach oben. „Für diese Dinge haben wir noch ewig Zeit", murmelte er und drehte uns beide, sodass ich mit einem Mal unter ihm lag. „Ich muss dich spüren, Maja. Ich brauche dich."

FALLEN FROM GRACEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt