17.

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,,Na, wen haben wir denn da?", fragte mich eine mir allzu bekannte Stimme. ,,Niclas!". ,,Neues Handy wie ich sehe!" ,,Warum wohl nur?!" ,,Eigentlich sollte ich dich das fragen, findest du nicht auch?" ,,Ne". Äußerlich kam ich gerade vielleicht etwas selbstbewusster rüber, aber wie es in mir drinnen aussah, konnte niemand wissen. Ich hatte so Angst, zitterte am ganzen Körper und hatte Gänsehaut. Am liebsten hätte ich losgeschrien und wäre einfach weggelaufen. Aber dann wäre ich wieder alleine gewesen. Ich wusste, dass die Jungs nicht weit von mir weg waren, daher blieb ich einfach dort sitzen. Niclas kam näher, immer näher, er war mir schon gefährlich nahe. ,,Fass mich nicht an!", schrie ich. ,,Oh, da will wohl jemand mehr haben" ,,Lass mich! Hilfe! Nein, Ahhhhh, Fass mich nicht aaaaan!" ,,Halt deine Fresse, sonst kleb ich dir den Mund zu" Wo blieben nur die Jungs, warum kam niemand? Warum half mir niemand? ,,Und wenn du auf Hilfe wartest, kannst du noch lange hier sitzen!", fuhr Niclas fort. ,,Wo sind sie, was hast du mit ihnen gemacht?", schrie ich fast schon verzweifelt. ,,Tja, wenn du das wüsstest, aber ich sage es dir. Wo sie sind, kannst du dir ja selber beantworten. Du hörst sie schließlich ja. Und zur Frage, was ich gemacht habe: Ich habe sie in den Duschen vorerst eingesperrt."

Jetzt fing ich an laut zu schreien und zu weinen. Ich war gefangen. Bei Niclas. Ich konnte nicht mehr ausweichen. Meine Beine hätten mich auch keinen Schritt weiter tragen können. Ich war wortwörtlich am Boden. Niclas präsentierte mir einen Schlüssel, ging zu den beiden Türen und schloss diese ab. Dann trat er wieder vor mich und hielt ihn vor meine Nase. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich war wie gelähmt. Ich wusste, das war das Ende. Es folgte ein heftiger Schlag von ihm ins Gesicht, dann wurde alles schwarz und ich bekam nur noch mit, wie er meinte. ,,Du hast es nicht anders verdient!"

Disses Sicht

Meine Rippen schmerzten noch immer sehr, doch das wäre auch nicht besser geworden, wenn ich hier noch länger rumgelegen hätte. Langsam quälte ich mich aus meiner Haltung in den Stand und lief langsam Richtung Tür. Ich hatte das Gefühl, es würde noch mehr schmerzen wie vorhin. Auf dem Gang war bereits wieder alles leer und ich war mit ein paar Putzfrauen der Einzige dort. Unter starken Schmerzen quälte ich mich dann noch weiter bis zu unserer Kabine. Ich war sehr erleichtert, dass ich endlich da war und dann musste ich feststellen, dass abgeschlossen war. Wieso war denn abgeschlossen. Waren die Jungs etwa alle schon weg. Also so lange bin ich doch auch nicht rumgelegen, oder etwa doch? Ein paar Meter weiter entdeckte ich Alfred. ,,Alfred!", schrie ich. Er wandte sich zu mir und kam auf mich zu. ,,Wie geht es dir?", fragte er mich, doch das war im Moment irrelevant. Ich wollte jetzt einfach nur in die Kabine, mich duschen und dann gehen. ,,Ja, nicht so, aber darum geht es gar nicht, weißt du ob die Jungs schon weg sind?" ,,Also wenn ich da an Cane oder so denke, die brauchen immer fünf Mal so lange wie ich", lachte er. ,,Warum ist dann abgeschlossen? Es ist doch sonst immer offen!", erklärte ich ihm. ,,Ja, das ist komisch. Ich habe leider auch keinen Schlüssel, aber frag doch mal so eine Putzfrau, die hat sicherlich einen Schlüssel". Ich versuchte mich auf den Weg zu machen. Alles tat weh, ich kam kaum einen Schritt voran. ,,Warte, ich hole jemanden", meinte Alfred zu mir und machte sich selber auf den Weg. War mir auch Recht.

Nach ein paar Minuten kam er wieder mit einem Schlüssel in der Hand zurück. Ich bedankte mich und schloss auf. Ich drückte ihn Alfred dann wieder in die Hand und wollte mich gerade verabschieden, doch dann der Schock...


Schlimmer kann es eh nicht mehr werden!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt