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Ich war auf einmal wie in Trance. Was hat uns meine Mutter eben verkündet? Ich hatte das Gefühl, mein Herz bliebe jetzt stehen und ich falle tot auf der Stelle um. Von der Außenwelt bekam ich so gut wie nichts mehr mit. Mir wurde schwindelig und alles bewegte sich wie in Zeitlupe, dann wurde mir schwarz vor Augen, was danach geschah, bekam ich nicht mehr mit...

Runes Sicht

Wir beschlossen heute früh ins Bett zu gehen, da wir alle noch ziemlich fertig und ausgelaugt von der ganzen Feierei waren. Ich war wieder mit Steffen in einem Zimmer. Er erkundigte sich eben noch nach einer Zugverbindung nach Kiel, da er es nicht für so eine gute Idee hielt, dass Jenny morgen nochmal kommen würde. Seine Freundin hatte leider keine Zeit uns zu holen. „Hab eine!", schrie er auf einmal glücklich durch das ganze Zimmer. Ich kam gerade aus dem Bad, Zahnbürste in der Hand, oberkörperfrei und stellte mich hinter seinen Laptop, damit ich mit reinsehen konnte. „Hört sich gut an", meinte ich, bevor ich wieder zurück ins Bad gehen wollte. Doch in dem Moment, wo ich mich umgedreht habe, ging ein Skype-Anruf von Jenny ein. „Oh, Jenny ruft an. Was will die denn jetzt von uns?". Sie wollte sicherlich nur sagen, dass die beiden gut daheim angekommen sind und dass sie uns eine gute Nacht wünschen und blablabla. „Kannst ihr gleich von den Tickets erzählen", sagte ich noch zu Steffen, bevor er das Gespräch annahm. Doch was dann folgte... damit hätte ich im Leben nie gerechnet:

J: OMG Steffen, Rune, endlich! Disse geht nicht ran!

S: Hey Jenny, was ist los? Ist irgendwas passiert?

R: Jenny, wo ist Lia?

Als ich Jennys Stimme hörte, war mir klar, dass irgendetwas passiert sein musste und dass Lia nicht im Bild zu sehen war, machte mich ängstlich. Zudem klang ihre Stimme so, als hätte sie bis eben noch geweint, ihre Augen waren auch sehr rot.

R: Jenny sag was!

Ich wurde langsam echt ungeduldig. Warum sagte sie einfach nichts? Jetzt merkte ich, wie sie krampfhaft versuchte mit ihren Tränen zu kämpfen.

R: Was ist mit Lia? Jenny?

J: Sie... sie... sie...

S: Beruhig dich erstmal. Komm wieder runter und hole ganz tief Luft.

J: Sie ist... sie... sie...

R: Sie ist?

J: im... im... Kra... Krankenhaus

Das tat weh. Ich musste mich erstmal setzten. Mir geisterten so viele Fragen durch den Kopf. Warum ist sie im Krankenhaus? Was ist passiert? Was hat sie? Geht es ihr gut? Ist es was Schlimmes? Wie kam es dazu? Wo ist sie? Wann ist es passiert? Und, und, und...

J: Sie... ist... sie... ist... plötzlich um... umgekippt und... und... und dann die... die Treppen... runterge... gefallen... und... und... dann... hat... hat sie... ü... überall... ge... geblutet...

S: Wieso ist sie umgekippt? Einfach so oder gab es dafür einen Grund?

R: Wie geht es ihr?

J: Rune... ich... ich weiß es nicht... und... und... ich... mein Vater... und... ich... ich kann es euch nicht sagen... es... es tut... so... so weh

S: Rune! Wir holen Disse! Wir fahren los. Wir nehmen uns den nächsten Zug und dann sind wir heute Nacht noch da!

J: Nein... nein... blei... bleibt bitte... da... da... das bringt nichts... sie... egal... kommt einfach mor... morgen... bitte

R: Ich lasse meine Freundin doch nicht alleine! Jenny, ich komme!

J: Rune... bitte... du... du kannst eh nicht zu ihr und... und... ich bin... ich bin ja auch da... und Papa und... und Silke

Schlimmer kann es eh nicht mehr werden!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt