100. (Doppelte Länge)

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Also schon mal zur „Vorwarnung": Das hier wird das letzte Kapitel sein, warum ich mich dazu entschieden habe, erfahrt ihr im Nachwort von mir. Das müsste heute im Laufe des Tages eigentlich noch kommen, jetzt schon mal ein fettes Dankeschön an alle Reader...

Gegen 15.00 Uhr waren dann alle Gäste und das Brautpaar in der vereinbarten Location. Wir hatten unzählig viele Kuchen, allein ich habe schon drei Stück gebacken und alle Spielerfrauen & Freundinnen ebenfalls. Bevor es allerdings losging hielten meine Mutter und Marco noch eine kurze Rede, naja, kurz kann man eigentlich nicht sagen. Als sie fertig waren war es kurz nach halb vier. Mein Magen knurrte schon richtig. Die Beiden bedankten sich dabei halt ständig bei Gott und der Welt und dass es so schön sei und das Übliche halt – nichts Besonderes.

Rune und ich saßen an einem Tisch mit Jenny, Disse, Angelo und Nancy. Die THW Jungs waren auf drei etwas größere Tische aufgeteilt, weil sie alle noch Freundin bzw. Kinder mitbrachten. An einem weiteren Tisch saßen Anton, Lukas und Erik mit meinen Freunden aus dem Süden. Und dann gab es halt noch Tische mit allen möglichen Bekannten und Verwandten. Es waren einfach so viele Leute! Ich verstand nur nicht, warum wir nicht auch bei den Jungs sitzen durften. Wir waren doch genauso Spielerfreundinnen... Doch für die Sitzordnung war leider mein Opa verantwortlich und ich konnte keinen Einfluss darauf nehmen.

Wir holten uns alle also ein Stück Kuchen und kehrten wieder an unsere Plätze zurück. Während wir einen eher gesünderen Kuchen hatten, nahm sich Angelo natürlich ein fettes Stück vom ungesunden Hochzeitskuchen. „Angelo? Willst du wie Flo aussehen oder was?", meinte Jenny entsetzt. „Wer ist Flo?". „Der da". Jenny zeigte mit dem Finger drauf und ich fing an zu lachen, als ich ihm mit exakt dem gleichen Stück Kuchen laufen sah. „Ihh", kam es von Angelo wieder. „Er ist ein guter Kumpel und mega nett. Rede bitte nicht so über ihn", beschwerte ich mich. Er nervte mich jetzt schon, vor allem weil er die ganze Zeit Nancy anstarrte. Mal wieder! Anstatt dass er sie einfach mal nach ihrer Nummer fragt oder noch besser, sie einfach mal anspricht.

Nachdem ich aufgegessen habe, ging ich zu meinen drei Schweden, naja, eigentlich waren es vier, weil Niclas auch bei ihnen stand. „Hej", begrüßte ich sie. „Hej. Hur mår du?". „Bra, och du?". Nach den Basicsätzen gingen wir wieder zurück ins Englische. Die drei konnten zwar schon etwas Deutsch, aber ihre Deutschkenntnisse waren mit meinen Schwedischkenntnissen zu vergleichen. Daher war unsere Kommunikationssprache noch immer Englisch. Wir wollten unseren Song noch vor dem Essen vortragen. Meiner Mutter habe ich nur gesagt, dass wir noch eine Überraschung für sie hätten. Da es noch etwas dauern würde bis alles aufgebaut wäre, fingen wir schon mal an und gingen zurück zum Auto um alles zu holen. Nach und nach bereiteten wir die Bühne vor und meine Anspannung stieg, ich freute mich aber tierisch auf unsere bevorstehende Überraschung. „Du musst aber die Anrede machen", erinnerte mich Lukas und allein der Gedanke daran ließ mich fast umkippen. „Jungs, ich kann das nicht machen!", gab ich zu. Ich würde wahrscheinlich sowieso nur den größten Scheiß labern und irgendwann würde ich keinen Ton mehr rausbekommen. Doch ich hatte einen Vorschlag: „Was ist, wenn ich euch einen Text formuliere und aufschreibe und ihr es dann vorlest, weil ich kann das einfach nicht, sorry". Erik dachte kurz nach, dann hatte er eine noch bessere Idee: „Wir fragen Niclas, dann kannst du ihm auf Deutsch sagen, was du für richtig hältst und wir sagen es ihm auf Schwedisch und dann kann er eine Ansprache draus machen". Das klang gut. Wir pfiffen ihn zu uns her als wir mit Aufbauen fertig waren. Er erklärte sich gleich bereit dazu und fünfzehn Minuten später standen wir auf der Bühne. Ich vorne mit dem Mikro, Erik ebenfalls mit Mikro und Gitarre, Lukas auch mit Gitarre und Anton hinten mit seinem Schlagzeug. Ich reichte Niclas mein Mikrofon und er begann zu reden:

„Ja also liebe Gäste, es freut uns natürlich, dass so viele erschienen sind und wir haben vor dem Essen noch eine kleine Überraschung vorbereitet. Die drei Jungs hinter mir und das entzückende Mädel bilden nämlich eine Band. Sie kennen sich erst seit wenigen Monaten, verstehen sich aber blind und üben auch sehr viel für ihren Erfolg. Heute haben sie etwas Spezielles für Frau Dias und Herrn Müller komponiert. Das Lied ist auf Deutsch und der Text kommt von Lia und die Musik dazu von Erik, Lukas und Anton. Eine Schwedisch-Deutsche Band. Viel Spaß beim Zuhören"

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