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Es war inzwischen Samstag und heute wollten Anton, Erik und Lukas nach Kiel kommen, damit wir proben konnten. Wir mieteten einen Raum, in dem wir proben konnten. Die Jungs brachten ihre Instrumente mit und ich sorgte für Nahrungsmittel und Getränke.
(Ich werde das ab jetzt immer auf Deutsch schreiben, da es leichter ist, denkt euch aber, dass sie sich auf Englisch unterhalten)
„Halloooo", rief ich freudestrahlend und fiel den Jungs um den Hals. „Liaaa!", meinte Lukas uns drückte mich fest an sich heran. „Bereit für heute?", fragte Erik mit einem Zwinkern und deutete mit seinen Augen in Richtung der Instrumente. „Aber sowas von!" gab ich motiviert zurück. „Na dann können wir ja beginnen", lachte Anton und setzte sich auf das Sofa, das in diesem Raum rumstand.
„Also, wir haben uns überlegt, dass du den meisten Text bekommen wirst und im Refrain wird Erik dich unterstützen, dann haben wir mehr Power", sagte Anton. „OK, hört sich gut an", gab ich zurück und kramte aus meiner Tasche meinen Block und einen Bleistift heraus, damit wir unsere ersten Ideen aufschreiben konnten. „Welche Sprache nehmen wir jetzt eigentlich?", wollte ich noch wissen, bevor wir begannen. „Bis wir etwas besser Deutsch können, würde ich sagen, dass wir Englisch singen und später können wir dann auf Deutsch umsteigen", meinte Erik. „Oke, auf geht's", gab ich nun die Marschrute vor und konnte es kaum erwarten.
Nach etwa einer Stunde stand die erste Strophe und der Refrain. „Singen wir es einfach mal durch würde ich sagen", schlug Lukas vor und bekam von uns Zustimmung. „Du beginnst, Lia", erinnerte er mich nochmals. „Jap".
(Denkt euch selber eine Melodie aus, meine kann ich ja schlecht hier mit reinbringen;))
I can see the sky
My eyes shine bright
Next to me, the boy in my dream
I walk to him
I can see his smiling face
My heart needs a short break
And he looks to me
I break in my knees
His words getting into my head
And he says
[Refrain] Hello, what's your name?
Do you want my number?
I see it in your face
You want me as your husband
And you never want me to quit you
To be honest every day
I'll tell you no lies
I just see it in your face
„OMG. Das macht so Spaß", schwärmte ich. „Allerdings", meinte Lukas und gab mir High Five. „Wie nennen wir das Lied?", fragte Erik. „In your face würde Sinn machen", kam es von Anton. Wir stimmten ihm ein „Ja, das ist gut". „Ich wäre jetzt langsam aber mal für ne kurze Pause, es ist anstrengend die ganze Zeit nur zu singen", schob ich ein, bevor die Jungs noch auf dumme Ideen kamen. „Ja, ich hätte jetzt Hunger", meinte Lukas. Ich holte meine Tasche und packte aus. „Cola, Cola, Fanta, Sprite und Energydrinks hätte ich zu bieten. Und zum Essen: Käsebrötchen, Wurstbrötchen, Fischbrötchen. Obst, Gemüse und Croissants mit und ohne Schokolade. Und dann habe ich noch zum Knabbern Chips, Gummibärchen und Kekse. Also, wer will was?", fragte ich in die Runde und musste daraufhin selber lachen. Anton sprach meinen Gedanken aus. „Was hast du am Anfang nochmal gesagt?". „Waren das nicht Energydrinks oder so?", überlegte Erik. „Ich hätte gesagt Cola", warf Lukas ein. Da stimmte ich ihm zu, war mir selber aber auch nicht mehr ganz sicher.
Nach etwa einer Stunde konnten wir weiterarbeiten. Jeder hatte genug zu Essen und jeder war satt. Beste Voraussetzungen also. „Machen wir dann mit der zweiten Strophe weiter?", drängte ich, da ich es kaum erwarten konnte.
Am Abend war ich dann total platt. Es war schon sehr anstrengend, aber auch richtig schön. Die Jungs brachten mich noch nach Hause, dann fuhren sie zurück nach Schweden.
Runes Sicht
Ich war inzwischen schon wieder von der Nationalmannschaft daheim. Heute Abend wollten Lia und ich uns mit Jenny und Disse treffen, der inzwischen schon wieder mit uns trainieren konnte. Die zwei Mädels begleiteten uns noch mit zum Training und danach gingen wir dann zusammen in Disses Wohnung. „Filmeabend, oder?", meinte er und kramte schon mal seine Sammlung heraus. Jenny ging derweil mit Lia in die Küche und die Zwei versorgten uns mit Getränken. Wir hatten alle nur Jogginghosen an, hauptsache gemütlich. „Bestellen wir Pizza?", fragte ich in die Runde und bekam zustimmendes Nicken. Ich suchte im Internet nach der Nummer und bestellte uns zwei Partypizzen. Eine mit Salami und eine mit Schinken. „Sicher, dass wir zwei Pizzen brauchen?", fragte Lia und schaute mich schief an. „Wenn wir es nicht schaffen, können wir den Rest ja noch immer eingefrieren", sagte Disse daraufhin und brachte Jenny mit dieser Aussage zum Lachen. „Oh, das will ich sehen. Willst du mir jetzt weis machen, dass du weißt, wie man etwas eingefriert?!". „Das machst du ja dann auch", antwortete er provokativ „aber das kann ich auch". Jenny warf ihm einen na-das-will-ich-mal-sehen-Blick zu. „LEUTE, können wir uns jetzt mal für einen Film entscheiden!!", warf Lia schließlich ein. „Na klar, aber das musste jetzt erstmal geklärt werden", behauptete Jenny und lachte dabei. „Wie wärs mit den Tributen von Panem?", fragte Disse und präsentierte uns die DVD Hülle. „Ja, der ist gut", meinte Jenny und auch Lia und ich waren einverstanden. Disse legte also den Film ein und wir pflanzten uns auf seine große Couch. Ich legte meinen Arm um Lia und sie genoss die Nähe. Ich natürlich auch . Schließlich klingelte es an der Tür und ich musste mich schweren Herzens von ihr lösen. Disse stand auf und auch Jenny ärgerte sich sichtlich über die Störung und stoppte den Film. Dann kam Disse schon wieder mit zwei großen Pizzakartons ins Wohnzimmer zurück. Er stellte sie auf dem Couchtisch ab. „Hahaha, der Typ grad so zu mir: Ja, Herr Dahmke, ihre Partypizza, die sie bestellt haben". Lia brach plötzlich in schallendes Gelächter aus. „Herr Dahmke, Hahahaha, Disse!". Auch ich musste schmunzeln, da wir schon zwei total verschiedene Typen sind. „Der hat wahrscheinlich gedacht, nur weil Rune bestellt hat, wird er die Pizza auch in Empfang nehmen, scheißegal, dass an der Tür Dissinger steht", fügte Jenny hinzu. „Issinger! Das D habe ich noch immer nicht hingemacht", erinnerte Disse sie. „Wie an deiner Tür steht Issinger?", hakte ich ungläubig nach. Disse lächelte beschämt und meinte dann: „Als ich das Namensschild hingemacht habe, habe ich ausversehen das D weggeschnitten". „Also mir hast du erzählt, dass der volle Namen vom Platz nicht mehr gereicht hat und du das D am unnötigsten fandest", erzählte Jenny uns schaute ihn erwartungsvoll an. „Ja, das auch und dann habe ich mich trotzdem noch verschnitten". "Du bist so dumm!"
Lias Sicht


„Also ich würde mir dann mal was von der Pizza nehmen", durchbrach ich die Issinger-Geschichte, da ich langsam echt Hunger hatte und es hier ungemein gut roch. Alles nach frischer Pizza. „Lia hat Recht. Wir essen jetzt mal was", stimmte Rune mir zu und öffnete den einen Karton und ich den Anderen. Jeder schnappte sich ein Stück und wir schauten den Film weiter an.


Am Ende war von jeder Pizza noch ca. die Hälfte da und wir lagen vollgefressen auf der Couch rum. Als der Abspann vom Film lief, stand Jenny langsam auf und brachte die Pizzen in die Küche. „Soll ich Popcorn machen?", rief sie von der Küche aus. „Später", gab ich ihr zu verstehen. Kurz drauf kam sie wieder zu uns „Und, was machen wir jetzt?". „Labern"...


Um kurz vor Mitternacht machten Rune und ich uns auf den Weg nach Hause. „Gehst du heim, Jenny?", fragte ich, da sie noch immer zögerte. Ich musste ohnehin heim, da ich morgen wieder Schule hatte. „Ja, glaub schon". Das sprach sie allerdings noch kurz mit Disse ab, kam dann aber doch mit uns mit. Wir verabschiedeten uns und Rune fuhr uns die knapp 50 Meter zu unserem Haus. Dort lud er uns ab und fuhr gleich weiter. Leise schlichen wir durchs Haus hoch ins Bad. Es schien, als ob alle schon schliefen würden. Doch als wir ins Zimmer gingen, nahmen wir Geräusche von Angelos Zimmer war. „Alter, der zockt schon wieder. Es ist halb eins!", ärgerte sich Jenny und stand wütend auf. Kurz drauf kam sie wieder zurück. Hochzufrieden. „So. Das wäre geklärt.". Wir mussten daraufhin loslachen und schliefen dann beide ungestört ein.


Jennys Sicht


Als Lia am nächsten Tag in der Schule war, kamen Silke und mein Vater zu mir ins Zimmer. „Hast du heute schon was geplant?", fragte mein Dad und schaute mich erwartungsvoll an. „Neee", gab ich unsicher zurück. „Super! Dann kannst du uns ja bei den Hochzeitsplanungen helfen. Lia kommt nachher auch noch dazu", lachte Silke und forderte, dass ich mit ihnen mitkomme. „Ich glaube, ich habe doch was vor", redete mich heraus und wollte schon wieder umdrehen, doch mein Vater hielt mich an der Schulter zurück. „Tu uns bitte einmal einen Gefallen, bitte", wollte er. „Einmal!", gab ich angewidert zurück und setzte mich erneut in Bewegung.


„Wann wollt ihr denn heiraten?", war meine erste Frage. „Ich würde es gerne nicht so lange rauszögern. Wenn es geht am besten schon nächsten Monat", kam es von Silke. Was hatte sie es denn so eilig? „Würde ich auch sagen. Ich kann es kaum erwarten", unterstützte mein Vater sie und drückte ihr ein paar Küsse auf...
„Ich bin nicht hier um euch beim Abknutschen zuzuschauen", meldete ich mich schließlich wieder zu Wort, als die Sache ein bisschen dezent ausartete.

Schlimmer kann es eh nicht mehr werden!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt