police - [chapter 7]

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Unsicher saß ich mit meinem Handy in der Hand auf der Couch. Yvonne war nicht Zuhause, ebenso Zoé. Yvonne's Geschäftsführer hatte ihren Arbeitsplan umgestellt und Zoé war bei meinem Vater, da sie jeden Mittwoch zusammen verbrachten. Und genau deshalb saß ich nun auf der Couch und überlegte, während ich mir die vier verschiedenen Zettel ansah, die von den letzten Wochen waren. Die Briefe hatten nicht aufgehört, immer wieder bekam ich welche, die entweder an mich oder mein Kind gerichtet waren und so langsam bekam ich Panik.

Dein Kind hat ein schönes Lachen, wenn sie auf dem Trampolin mit dir springt.

-A

Nachts sich alleine auf den Straßen zu begeben, ist keine gute Idee für Leute wie dich.

-A

Erst waren es drei, vielleicht sind es am Ende nur noch zwei? Oder vielleicht doch nur einer?

-A

Tick, Tack. Deine Zeit läuft bald ab, Tj_Beatsboy.

-A

Sollte ich die Polizei anrufen, oder es einfach ignorieren? Wieder seufzte ich frustriert, ging in das Zimmer meines Kindes und verstaute alle Zettel wieder in der Ritze vom pastellrosanem Sofa meiner Tochter. Und es vergingen immer mehr Stunden, die ich mit auf und ab laufen im Wohnzimmer verbrachte und immer verzweifelter war. Ich traute mich nicht, doch ich musste für das Wohl meiner Familie. Schnell griff ich nach dem Handy und wählte die Nummer der Polizei. Als ich der Polizei bescheid sagte und sie mir sagten, dass sie vorbei kommen würden, war schonmal etwas Last von meinen Schultern gefallen. Ich ließ die Hilfskräfte Tee servieren und alles mögliche machen, damit sie beschäftigt waren und die Polizisten etwas zutrinken bekamen. Es könnte ja sein, dass es länger hier dauern könnte.

Als alles fertig war, wartete ich schließlich auf die Beamten, welche auch kurz später klingelten. Sofort lief ich zur Tür, doch anders als erwartet stand dort nicht die Polizei, sondern ein maskierter Mann, der mich sofort in den Würgegriff nahm und meinen Mund zuhielt. Ich versuchte mich zu wehren, hatte Angst und zappelte, während ich gegen dessen Hand schrie. »Halt jetzt deine Fresse, oder willst du, dass ich dir das Hirn wegblase?«, zischte mir eine allzu bekannte Stimme in mein Ohr und zerrte mich zu einem schwarzen BMW. Dort schmiss er mich auf die Rückbank und sperrte ab. Dann setzte er sich ans Steuer und brauste davon. Als ich wieder richtig bei sinnen war und langsam wahrnahm was gerade passierte, keimte sich Wut in mir auf. »Sag' mal bist du völlig bescheuert? Was fällt dir ein mich einfach zu Kidnappen, du Vollidiot?!«, schrie ich den Fahrer an, der seine Maske abgezogen hatte und mich böse über den Rückspiegel ansah. »Noch ein Wort, Prinzesschen, und du bekommst große Probleme.«, knurrte er mich wütend an, doch das war mir egal. Ich lehnte mich nach vorne, zwischen den beiden Vordersitzen und sah ihn von der Seite an. »Ich schwöre dir, ich schlag dich so zusammen, wenn du mich nicht rauslässt!« Erst zog er die Brauen zusammen, während er weiter den Straßenverkehr verfolgte, bis er dann plötzlich laut anfing zu lachen und sich beinahe die Lachtränen aus den Augen streichen musste. »Du? Du willst mich schlagen? Na dann viel Glück beim probieren.« Mein Blick wurde immer wütender und auch meine Wut auf ihn wuchs ins unermessliche. »Du bist so ein Bastard, wieso entführst du mich?!« Sein Lachen war verstummt und ich sah, wie sein Kiefer sich stark anspannte. »Würdest du dein Maul halten und mich nicht bei der Polizei verpfeifen wollen, hättest du deine Ruhe.« Nun war ich echt auf hundertachtzig. »Tja, deine Schuld, wenn du so eine Scheiße machst, du verdammter Wichser! Da verpfeife ich dich natürlich auch. Ich hasse dich so sehr, gerade. Pass bloß auf, dass du wenn wir am Ziel angekommen sind, nicht impotent wirst!« Ich giftete ihn förmlich an, und krallte mich aus Wut in die teuren Ledersitze des BMW. »Woher hast du überhaupt dieses Auto, du krimineller..« Er zückte seine Waffe aus dem Gürtel mit der einen Hand, während er mit der anderen Hand noch das Auto steuerte und drehte seinen Kopf kurz in meine Richtung, bis er sich dann wieder umdrehte und sich wieder auf die Straße konzentrierte. Er entsicherte sie geschickt und hielt sie fest in seiner Hand. Doch ich ließ mich nicht einschüchtern. »Wow, musst ja oft mit der Waffe geschossen haben, wenn du die so schnell entsichern kannst.«-»Am besten hältst du jetzt dein verficktes Maul oder ich bin nicht mehr so gnädig und erschieße dich einfach jetzt sofort und glaub' mir, das mache ich wirklich.« Sofort verstummte ich und lehnte mich in die kalten Sitze. »Anschnallen.« Schnell tat ich das was mir gesagt wurde und sah deprimiert aus dem Fenster. »Also, gerade habe ich das Gefühl, dass deine Tochter sogar erwachsener ist, als du.« Er lachte wieder gemein und bog in eine Seitenstraße ab. Vielleicht hätte ich anstatt mich zu streiten aus dem Fenster den Weg analysieren sollen, dann hätte ich vielleicht flüchten können. Doch das, was Ardian gerade gesagt hatte war mir wichtiger. »Lass meine Tochter aus dem Spiel, oder ich..«-»Was habe ich dir gesagt? Noch ein Wort und es setzt was und ich mache auch kein Halt vor deiner Familie, mein Freund. Ich bin gefährlich und das solltest du auch wissen und mich nicht herausfordern.« Frustriert rieb ich mir über die Stirn und sah aus dem Fenster. Minuten vergingen, in denen wir nichts sagten und eine unangenehme Stille sich ausbreitete. Doch Ardian brach sie. »Seit wann eigentlich der Kurzhaarschnitt?«, fragte mich der Ältere. »Seit meinem achtzehnten ungefähr.«, antwortete ich mit ruhiger Stimme und faltete meine Hände im Schoß zusammen. »Ach stimmt ja, das Prinzesschen ist ja schon volljährig. Hätte ich bei deinem kindischem Verhalten fast vergessen.« Wieder lachte er böse, was mir absolut nicht gefiel. Er machte sich lustig über mich und das bedrückte mich sehr. »Kannst du mir wenigstens sagen, wie du es herausgefunden hast, dass ich die Polizei angerufen habe?« Er sah wieder kurz in den Rückspiegel, sodass ich in seine einzigartigen blaugrünen Augen sehen konnte. »Denkst du ich bin so blöd? Ich habe dein Handy etwas umgebaut nach dem Einbruch in der Bank, sodass ich deine Telefonate abhören kann. Interessantes Gespräch übrigens mit Zoé's Versicherung. So heißt die Kleine doch, oder nicht?« Wieder lachte Ardian und ließ mich damit immer dümmer fühlen. »Wie hast du es geschafft reinzukommen? Ich meine, unser Anwesen ist streng bewacht.«-»Naja, vielleicht solltest du lieber mich als Wachdienst einstellen. Mich und meine Crew, wir sind tausend mal besser im Bewachen als diese Amateure. Ich meine, was erwartest du von einem Profiverbrecher? Ich komme da rein, wo ich rein will.« Er fing selbstgefällig an zu grinsen, was ich über den Rückspiegel erkennen konnte und angewidert und sauer meinen Blick wieder der Straße widmete.

»Gut zu wissen, Arschloch.«

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Uuuuuuuund? Wie ist das Chapter so und wie findet ihr Ardians Figur in dieser Geschichte? ^^

Tj_Beastboy | Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt