jack it all - [chapter 64]

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Ich würde euch echt empfehlen Teil 1 und 2 nochmal KOMPLETT zu lesen, denn sonst ist das Ende nicht special, weil die Gefühle so verblasst sind. Wisst ihr was ich meine?

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»Das kann doch unmöglich ihr ernst sein, Boss?!«,sagte mein Mitarbeiter entsetzt und war ganz außer sich, doch ich würde meine Meinung nicht ändern. »Sie können doch die Firma nicht einfach schließen! Wir sind die Marktführer, das seit Jahren!« Immer mehr Kollegen stellten sich um uns und alle schauten mich entsetzt an. »Herr Tjarks, das können sie nicht machen!«-»Ich kann machen was ich will und ich habe keine Lust mehr auf Tj Records.« Mein Blick wirkte beinahe emotionslos, obwohl ich es tief im Inneren nicht wollte. In mir wüteten tausende Gefühle und es war schwer diese Gefühle nicht nach außen zu tragen. In dieser Firma steckte soviel mehr als nur eine Arbeit. Mein Vater hatte sie 1970 gegründet, sein Herz in diese Arbeit gesteckt und tausende Erinnerungen waren hier verborgen. Ich verbrachte hier als Kind oft meine Tage und beobachtete Papa beim Arbeiten. Ich wollte damals immer so sein wie er. Eine Frau, einen Sohn und seinen Job weiter führen. Soviel Geld und mehr besitzen, perfekt und gut aussehen und makellos sein. Bis irgendwann die Wende kam, ich älter wurde und Anonymous traf.

Doch so wie damals wollte ich auch nicht sein. Verbotenes tun, mich älteren widersetzten oder krampfhaft versuchen anders zu sein. Zwar war ich ich selbst, aber in manchen Dingen hatte ich mich verstellt. Und genau dann, als ich nach Anonymous' Verhaftung meine Mitte gefunden hatte, tauchte er wieder auf und alles war wieder ein Chaos.

Und jetzt stand ich hier, war dabei Tj Records hinzuschmeißen, weil mir alles zu viel wurde und ich nichtmehr in der Lage war alles zu managen. Einen neuen Boss suchen wollte ich auch nicht, denn Tj Records war etwas besonderes für mich, etwas, was ich niemals einem Fremden überlassen würde.

»Dann kündigen sie und suchen einen neuen Boss..«, schlug eine Mitarbeiterin schüchtern vor, doch ich funkelte sie nur sauer an. »Niemand außer einem Familienmitglied übernimmt Tj Record.« Und plötzlich verstand ich auch, warum mein Vater wollte, dass ich die Firma übernahm. Natürlich wollte er, dass ich erfolgreich und steinreich werden würde, doch ihm lag soviel an dieser Firma, dass er sie einem Familienmitglied anvertrauen wollte. Doch dabei hatte er nicht bedacht, dass sein Sohn ein Trottel ist, der nun die Firma in den Sand setzte.

»Sie sind alle entlassen. Die schriftliche Kündigung werden Sie alle noch per Post bekommen.«

Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging ich hoch und setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl. Müde sah ich raus durch die Glasfront nach draußen und dachte über meine Entscheidung nach. Doch es blieb mir nichts anderes übrig und Geld hatte ich sowieso genug. Aber schuldig fühlte ich mich trotzdem.

Ich schmiss Papas gesamte Lebensarbeit in den Müll, löschte die letzte große Erinnerung von ihm aus und sorgte dafür, dass meine Mitarbeiter nun arbeitslos waren. Und obwohl ich eigentlich nie egoistisch war, war es mir egal. Alles war mir egal..

Nur der ständige Herzschmerz und die Angst war mir nicht egal.

Tj_Beastboy | Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt