past - [chapter 40]

2.4K 287 213
                                    

»Bist du verrückt?« Er klang geschockt, weshalb ich beschämt zu Boden sah. Er seufzte genervt und legte zwei Finger unter mein Kinn, um es hochzudrücken. Dennoch sah ich ihm aus Scham nicht in seine Augen. »Sieh' mich bitte an.«, raunte er, weshalb ich meine geröteten Augen auf seine richtete und er mich liebevoll ansah. Seine Hände umrahmten mein Gesicht und er lächelte mich sanft an. »Prinzessin, ich würde dir sowas niemals antun. Auch wenn dein Vater mir droht, mich zu verraten. Bitte denk' sowas nicht von mir.« Seine Augen strahlten soviel Wärme aus, ich fühlte mich einfach geborgen. »Hör auf zu weinen, Thaddeus. Das bringt dir jetzt nichts. Noch ist er hier, macht beide das Beste daraus.« Er drückte mir einen langen Kuss auf die Wange, obwohl ich immer noch weinte. Anschließend nahm er mich in den Arm, drückte mich fest an sich und atmete zufrieden aus.

»Komm, lass uns erstmal ins Gästezimmer und dann kannst du mir gerne erzählen, was noch alles passiert ist.« Ich nickte nur, obwohl mir nicht zum reden zumute war und folgte ihm zum Gästezimmer, in dem er sich auch direkt auszog und in Boxer auf das Bett schmiss. Ich jedoch zog mir Jogginghose und T-Shirt an. Ich wusste nicht woran es lag, aber mir war kalt. Überall waren die Heizungen an, doch frieren tat ich trotzdem. Ich setzte mich neben Anonymous, der mich sogleich in seine Arme zog und mir über die Haare strich.

»Weißt du, Prinzessin. Damals, als ich meinen Vater verlor, war ich am Boden zerstört. Ich verfluchte mich selbst dafür, dass er wegen mir starb, doch ich war erst ein Kind. Ich war so hasserfüllt mit meinen so jungen Jahren, wie kein anderer Erwachsene es jemals sein könnte. Ich war sauer auf mich, meinem Vater nicht öfter gesagt zu haben, wie sehr ich ihn liebe und ich bin bis heute noch enttäuscht von mir selbst, dass ich das Grab meines Vaters nie besucht hatte.« Schweigend hörte ich ihm zu, sah aber abwesend in Richtung des Fensters, wo man die Straße gut sehen konnte. »Ich weiß, dass du geschockt bist und das ist selbstverständlich geschockt zu sein, Prinzessin. Und ich werden den Verantwortlichen dafür zur Strecke bringen, das verspreche ich dir.« Stumm liefen die Tränen über meine Wangen. Ich wollte nicht, dass Anonymous mordet, egal worum es ging.

Er legte sich gemütlich hin, zog mich anschließend dicht an sich und streichelte meine Wange. »Irgendwann wird jeder Kummer vergehen, die Zeit lässt uns die schweren Tage vergessen. Jeder muss mal durch schlimme Zeiten gehen, Thaddeus. Das gehört zum Mensch sein dazu und ich weiß wie du dich fühlst. Mein Vater fehlt mir bis heute noch.« Wieder sagte ich nichts, aber ich nahm mir seine Worte zu Herzen, denn er hatte recht.

Irgendwann geht jeder Kummer vorbei... hoffentlich.

---

Glaubt ihr Anonymous, dass er es nicht war?

Tj_Beastboy | Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt