psychopath - [chapter 58]

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Voller Verzweiflung und Angst vor Anonymous fing ich an seltsame Dinge zu googeln, die mich in Scham versetzten. 

Was tun, wenn mein Freund ein Psychopath ist?; Hilfe, mein Freund ist ein Stalker; Mein Freund hat Menschen umgebracht und ich will nicht zur Polizei. Rat?

Doch immer wieder schloss ich die Seiten, da sie die typischen Verhaltensmuster eines Psychopathen auflisteten, welche alle nicht auf Anonymous zutrafen. Und auch wenn ich froh war, dass er keiner war, war ich ebenfalls genervt davon nicht zu wissen, was ich jetzt tun sollte. Schlussendlich entschied ich mich nach einer Woche aus diesem Hotel auszuchecken. Ich musste einen Weg finden, dass Anonymous uns in Ruhe ließ, doch die Polizei wollte und konnte ich nicht kontaktieren. Er würde es herausfinden, meine Familie oder mich kidnappen und ich glaubte, dass es sogar noch schlimmer werden würde als damals. 

Frustriert fuhr ich mit meinem Auto zu Tj Records, um noch irgendwas produktives zu machen und mich abzulenken, was schwer werden würde. Doch kaum betrat ich das Gebäude, dachte ich über meinen Vater nach. Alle meine Kollegen sahen mich verwirrt an, als ich wie angewurzelt vor der Drehtür stand und paralysiert auf den Boden schaute. Vielleicht war das mit dem Gift doch Anonymous und er hatte gelogen, damit ihn nicht verriet. Er mochte meinen Vater noch nie so wirklich und es gab selten einen Zeitpunkt, wo er es nicht getan hatte. Wie konnte er meinem Vater überhaupt noch in die Augen sehen im Krankenhaus, nachdem was passiert war. 

Ich ignoriere die verwirrten Blicke der Stars und meiner Mitarbeiter und stürmte zum Aufzug, um in die oberste Etage zu fahren. Als ich dort ankam und einige Putzkräfte fast umschmiss, wofür ich mich nicht entschuldigen konnte, öffnete ich sofort meine Bürotür und trat ein, doch fasste mir erschrocken ans Herz, als dort auf einmal Anonymous auf meinem Bürostuhl saß und mich irritiert betrachtete. »Immer langsam mit den jungen Pferden.«, sagte er und stand auf, um zu mir zu kommen. Aus Angst blieb ich wie angewurzelt stehen und sah, wie er immer näher auf mich zukam. »Ich wollte dir etwas zeigen, kommst du mit?«


Wieso hatte ich ja gesagt, fragte ich mich, als wir an der allbekannten Hütte ankamen und ich diese leicht ängstlich betrat. Er lief in das kleine Schlafzimmer rein und sah betreten auf das Bett. »Weißt du noch, als wir hier waren und die Zweisamkeit genossen haben? Mein fünfundzwanzigster oder sechsundzwanzigster, keine Ahnung, ich habe es vergessen. Wir haben ihn hier verbracht..«-»Und das auch nur, weil du mich angelogen hast und kriminelle Scheiße abgezogen hast.«, warf ich leise ein und sah weg. Der ältere seufzte genervt und knackte die Finger, weshalb ich leicht zusammenzuckte. »Wow. Jetzt hast du schon Angst, dass wenn ich mit den Fingern knacke, du mein potentielles neues Opfer bist, worauf ich mich vorbereite. Traurig, dass du alles so wegwirfst.« Er setzte sich auf das Bett und sah mich etwas abwesend an, als schien er im Gedanken zu sein. 

»Weißt du, was mir auffällt?« Ich schüttelte nur unwissend den Kopf und wartete darauf, dass er weitersprach. »Damals hatten wir unheimlich schöne und tiefgründige Gespräche. Aber seit dem ich dich wiedergesehen habe und sogar während unserer jetzigen Beziehung war alles so oberflächlich.« Er biss sich fest auf die Lippe und sah weg. »Ich glaube, wir haben uns vom Schein der Vergangenheit blenden lassen. Alles war oberflächlich und wissen von dem neuen ich des jeweils anderen gar nichts. Ich kann dich nichtmehr so gut einschätzten wie damals, als du noch siebzehn warst. Und du kannst es auch nicht. Das einzige, was sich nie geändert hat sind die Blicke, die wir uns immer wieder schenken.« Er sah blitzschnell wieder auf und schaute mir so tief in die Augen, dass ich in ihnen einzutauchen schien und meinen Blick nicht abwenden konnte. Doch nach einigen Minuten tat ich es doch, da Anonymous Worte immer wieder in meinem Kopf halten und mich in die bittere Realität zurückzog. 

Er hatte recht.

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Morgen ist Schule. Ich gehe mich erschießen. 

Hoffe ihr mochtet das Kapitel! ^-^ Das Buch wird übrigens doch etwas länger, weil ich eine super tolle Idee hatte, yay!

Tj_Beastboy | Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt