truth - [chapter 55]

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Mehrere Tage waren vergangen. Zoé besuchte ihre Mutter und ich war bei Anonymous zuhause. Noch etwas müde, da es früh am Morgen war, saß ich neben Ian. Ich checkte auf meinem Handy sämtliche Nachrichten ab, schaute, ob mir irgendein Sänger geschrieben hatte, wegen einer Planung für ein Interview. Doch niemand meldete sich, weshalb ich mein handy weglegte und einfach nur nachdenklich meine Finger betrachtete.

»Wie läuft's mit deinem Lover, Kleiner?« Verwirrt sah ich zu ihm rüber und zog meine Augenbrauen hoch. »Wieso willst du das wissen?«, fragte ich immer noch verwirrt und warte gespannt auf eine Antwort. »Naja. Du scheinst es ja gut verkraftet zu haben.« Ich runzelte die Stirn. »Was habe ich gut verkraftet?« Jetzt war er der Jene, der mich verwirrt ansah und die Stirn runzelte. »Er hat es dir immer noch nicht gesagt? A.B. kann man echt nicht helfen, der verkackt es immer wieder, wenn es um sowas geht.«-»Was meinst du?« Ian schaute nach vorne zum Fernseher, der vor uns stand und seufzte. Er schien mit sich selbst zu ringen, ob er nun etwas sagen sollte oder nicht.

»Damals, als wir dich hier gefangen hielte, waren Kameras installiert. Das weißt du auch. Hendrik und du hattet euch über irgendwas unterhalten, bis es dann um Anonymous' Vergangenheit ging. Er hat sie dir nie erzählt, Hendrik gezwungenermaßen schon. Er hat Menschen in die Irre geführt.« Erschrocken sah ich ihn an und wusste nicht so recht, was ich darauf sagen sollte. »Wer von den beiden?« Genervt seufzte Ian. »Wer wohl. Ardy. Er trieb Menschen in die Irre. Manche kamen in die Klapse, mache brachten sich wegen ihm um. Damals dachten alle, er würde sich niemals ändern und er wäre Satan's Sohn höchst persönlich, doch als er dann seine Tochter bekam, hörte er auf.« Ich konnte ihm nicht folge. Ich verstand nicht, was Anonymous gemacht haben soll und was das mit Satan's Sohn auf sich hatte. »Damals als Ardy noch mitten in der Pubertät steckte, hatte er einen zehn Jahre älteren Freund. Sie waren unzertrennlich und er liebte den älteren über alles, doch da wusste er noch nicht, dass Dennis mit ihm spielte. Er stiftete ihn an kriminelles zu tun, nutzte ihn aus und gab ihm das Gefühl von Liebe, obwohl er ihn nie liebte. Ardy war aber einsam, fiel drauf rein und zudem war er vorher noch nie verliebt gewesen.. Er wollte wissen, was liebe ist, da er ja auch vergewaltigt wurde und.. ach keine Ahnung. Er war dazu gezwungen so ein beschissenes Arschloch zu werden.« Er hatte einen Freund? »Dennis hatte eines Tages die brillante Idee, dass Ardy einen in seiner Schule fertig machen könnte. Es gab einen depressiven, welcher Selbstmord gefährdet war. A. gaukelte im eine Freundschaft vor, tat so, als wäre der Junge ihm wichtig und hörte sich alle Probleme von ihm an. Eines Tages aber musste er dem depressiven Jungen in den Rücke fallen und ihn psychisch so stark zerstören, dass er sich umbrachte. Und genau das ist auch passiert. Niemand erfuhr etwas davon..« Mein Körper fing an zu zittern und rang mit den Tränen, als ich realisierte, was Ian gesagt hat. Die erste Träne lief über meine Wange, meine Kehle schnürte zu und mein Atem wurde flacher. »S-Sag mir nicht, dass das wahr ist..« Meine Stimme bebte, der Schock saß tief. »Es war nicht nur dieses eine Mal. Wie gesagt. Er machte es sogar nach dem Beziehungsaus aus Frust und Wut auf sich, dass er auf ihn reingefallen war. Er brachte immer mehr Leute in die Klapse oder in den Tod. Sein schlechtes Gewissen kam dann mit zwanzig, aber trotzdem ist jeder hier misstrauisch. Niemand vertraut ihm vollkommen, außer seine Tochter und du.« Immer mehr Tränen liefen über meine Wange. Er hatte mein Vertrauen zerstört. Diese ganze Beziehung wurde mit Lügen aufgebaut und endete mit Lügen...

Anonymous ist ein kranker Mörder. Diese Wörter hörten nicht auf in meinem Kopf rum zu schwirren, obwohl ich so nicht denken wollte.

Tj_Beastboy | Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt