T&'A? - [chapter 63]

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Thaddeus Sicht

Müde und genervt kam ich zuhause an, streifte Jacke und Schuhe ab und fuhr mir durch meine nassen Haare. Die Tage schienen sich immer länger zu ziehen, die schlechte Laune wuchs von Tag zu Tag und ich verlor den Spaß an allem. Selten fühlte ich mich so deprimiert wie die letzten Tage, die ich mich schon von Anonymous fernhielt, außer nach seiner Festnahme. Es war wie ein Déjà-Vu, wieder das Selbe zu fühlen wie damals und den selben Herzschmerz zu durchleben. Es war immer noch unerträglich und es fühlte sich so an wie in jedem Buch beschrieben. Ein ewiger Druck in meinem Brustkorb, wahnsinnige Leere im Kopf, ständiges unwohl sein. Es steckte vielmehr hinter Liebeskummer, als ständiges weinen und Trauer. Auch der Körper fing an zu leiden und entweder stopfte man sich mit Essen voll oder aß kaum was.

Frustriert ließ ich mich auf meinem grünen Sofa fallen, welchen Yvonne immer hässlich fand und sich weigerte ihn zu kaufen. Doch ich konnte mich durchsetzen und hatte ihn mir schlussendlich gekauft. Mit dem alten Sofa waren viele Erinnerungen verbunden. Als Zoé das Laufen gelernt hatte, hielt sie sich immer hier fest oder versuchte hochzuklettern. Hier hatte ich unheimlich tiefgründige Gespräche mit Yvonne gehabt, in der Zeit, wo es mir miserabel ging und hier erfuhr ich von ihrer Schwangerschaft. Alles Erinnerungen, die ich niemals vergessen würde, die mir am Herzen lagen und mich etwas aufheiterten, auch wenn nur für paar Sekunden.

Doch ein Rumpeln von oben riss mich aus meinen Gedanken, weshalb ich mich direkt aufrichtete und hochlief.

Mein Herz fing an zu klopfen, meine Hände schwitzten und mein Körper brannte förmlich, als ich Anonymous sah, der eine Kiste in der Hand hielt und sie durchwühlte. Er war hier, hier bei mir. "W-Was tust du hier?", fragte ich leise und hielt verkrampft die Türklinge fest. Wenn Rick das erfahren würde, wäre meine Familie und ich dran. Doch als er aufsah, direkt in meine Augen mit seinen grünblauen, verflog der Gedanke. Zu groß war mein Egoismus und die Sehnsucht, weshalb ich die Sorge um meine Familie in den Hintergrund schob. "Ich wollte eigentlich zu dir, aber du warst nicht da. Ich war mal so frech und bin einfach reingekommen, ich hoffe, dass das ok ist." Er lächelte etwas und sah dann wieder zu der Kiste, welche auf seinem Schoß lag. Es war die Kiste mit den Polaroids. "Die Bilder sind echt schö-" - "Du musst gehen.", unterbrach ich ihn, weshalb er mich verwirrt ansah. "A-aber.." - "Du musst gehen.", wiederholte ich und sah ihn so emotionslos wie möglich an, doch es funktionierte nicht. Ziemlich schnell brach ich in Tränen aus, aus Angst vor den Drohungen von Rick und dem tägliche Herzschmerz, der in mir wütete und nur Anonymous verschwinden lassen konnte. Doch ich durfte und konnte nicht, da mein Vertrauen zu ihm weiterhin gebrochen war und ich meine Familie schützten musste.

Zu gern würde ich ihn küssen, ihn an mich drücken und mich bei ihm ausweinen, wie leid ich das Leben momentan war, doch es ging nicht. Alles war zerbröselt und kaputt unter einem Scheiterhaufen. Innerlich stritten sich mittlerweile die Fronten, was ich nun tun sollte.

"Wieso weinst du?" Er stellte die Kiste beiseite, stand auf und kam auf mich zu. Ich regte mich keinen Zentimeter, sah ihn einfach nur aus verschwommener Sicht an und fragte mich immer noch, was ich tun sollte. "Hey.. Auch wenn wir zerstritten sind, kannst du mit mir reden, Thaddeus.." Hartnäckig schüttele ich meinen Kopf. Ich konnte ihm das nicht erzählen, selbst wenn ich wollte. Seine Hand legte sich auf meine Schulter, sein Blick war besorgt und ernst. Minuten lang sah er mich an, schien zu überlegen was er sagen sollte, bis er sich plötzlich löste und verschwand.

Wird Rick das rausfinden?

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Ja gut, Ewigkeiten her, aber hi!
Es würde vielleicht ganz gut passen, wenn ihr die Story nochmal überfliegt, es geht hier nämlich weiter!

Tj_Beastboy | Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt