listen - [chapter 66]

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Ich kam am besagten Treffpunkt an und schaute zu Ian. Es schien so, als hätte sich Yvonnes Nervosität auf mich übertrage, was mehr als negativ war. Dort stand er, die Hände in den Hosentaschen und mit erstem Blick. Was wollte er von mir, warum wollte er mich sehen? War das hier eine Falle oder war es was wichtiges?

Ich kam vor ihm zum stehen, mein Blick war stark verunsichert, meine Haltung spiegelte dieses Gefühl ebenfalls wieder.

»Du bist ein Idiot, weißt du das?« Verwirrt sah ich in seine Augen, doch er grinste nur frech. »Wieso lässt du Ardy in deine Wohnung, ich dachte ich habe dich anständig vor ihm gewarnt.«-»W-...«-»Kameras. Ist ja mittlerweile Standard bei dir.« Er lachte, doch ich fand es nicht lustig. »Wie?! Ich wohne da seit paar Tagen erst!« In mir staute sich leichte Wut an, was man mir auch ansah. »Ihr seid so krank! Ich habe ein Recht auf Privatsphäre und ihr missachtet dauernd meine Menschenrechte!« Ian gähnte nur gespielt und sah mich aus gelangweilten Augen an. »Beschwer' dich bei A.«-»'n Scheiß werd ich!«-»Komm mal runter, Flummi. Ich wollte dir eigentlich was anderes sagen.«

Nachdem wir einen Platz am See gefunden hatten und dort schweigend saßen, fing Ian an mir zu erzählen, was er mir sagen wollte.

»Ich weiß, wenn man einen Menschen liebt, dann ist es schwer, sich von irgendwem erzählen zu lassen, was die Person alles getan hat. Man glaubt es oft nicht. Ich weiß noch bei meinem ersten Beziehungsdrama, bevor ich auf der Straße landete. Ich hatte sie wahnsinnig gern und ich liebte sie so sehr.. Doch.. Sie spielte nicht mit gerechten Karten und als mir das jemand weis machen wollte, habe ich nur ungläubig gelacht.« Während er erzählte zündete er sich eine Zigarette an und blies den Qualm in die Luft. »Und ich frag mich echt, warum ich mir die Mühe mache dich vor Ardy zu warnen, aber es liegt wahrscheinlich an meiner Eigenerfahrung.« Stumm sah ich auf den See, hörte ihm nur zu und dachte über seine Worte nach. »Ich hab dir ja damals von Ardy und dem depressiven Typen erzählt, der sich wegen Ardy umgebracht hat, oder?« Stumm nickte ich und erinnerte mich an das Gespräch zurück. »Das... war leider kein Einzelfall.«-»Ich weiß...«-»Nein, nein.. Er hatte zwar aufgehört, doch... nachdem du da warst, ist etwas in ihm durchgebrannt. Er... Er fing wieder an mit diesem 'zerstören', nur.. « Er machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach. Er suchte nach den richtigen Worten.

»Kurz nachdem du ihn kennengelernt hast, hat er es geschafft die Daten zu Hacken und hat sich als Besucher eingetragen. Kurz darauf starben mehrere Menschen an Selbstmord. Aber vor allem drohte er Menschen mit Zetteln, die er im Haus versteckte. Kurze Zeit später machte er seine Drohungen war..« Entsetzt sah ich Ian an, ich konnte das einfach nicht glauben. Doch... den Fehler von damals wollte ich nicht nochmal begehen. Ich wollte ihn nicht wieder verurteilen für etwas, was er nicht bestätigt hatte und es brannte in mir, immer und immer wieder zu hören, was Ardy doch für schlimme Sachen getan hatte. Und obwohl ich glaubte, dass jeder Mensch sich bessern konnte, fing ich an stark an Ardys guter Seite zu zweifeln, obwohl ich das nicht wollte.

»Ich denke nicht, dass Anonymous das Selbe für dich empfindet, wie du für ihn..«

Mein Herz kämpft gegen meinen Kopf.

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Es wird spannend!

Tj_Beastboy | Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt