Geschockt sah ich meinen Vater an, der im Türrahmen stand und Ardian bedrohlich ansah. Sein Gesicht wurde immer blasser vor Wut und schmiss die Tür hinter sich zu, bevor er mit langsamen Schritten auf ihn zu kam. Schnell packte er Ardian am Kragen und schlug ihm mit der Faust stark ins Gesicht. Geschockter als vorhin stand ich auf und zog Ardian zu mir. Dieser hielt sich seine pochende Wange. »Dad, was machst du verdammt. Du kannst ihm doch nicht einfach eine klatschen!« Verzweifelt sah ich zwischen beiden hin und her. Mein Vater sah so wütend aus und griff nach seinem Handy. »Ich werde die Polizei rufen.«-»Nein! Bitte mach das nicht, Dad!« Ich griff nach seiner Hand und sah ihm tief in seine Augen. »Ich bin nicht blöd! Er hat dich entführt, er war es in der Bank, er ist aus dem Gefängnis ausgebrochen! Na, Ardian? Womit erpresst du ihn, was stellst du mich ihm an? Hast du ihn vergewaltigt, bedroht, gequält oder alles zusammen? Sag's schon, du Dreckskerl.« Doch Ardian ließ sich das nicht gefallen und baute sich vor meinem Vater auf. Sie sahen sich beide verhasst in die Augen, bis Ardian meinen Vater am Kragen packte und schnell eine Waffe zückte. Ich war in einer Art Trance, sah dem Szenario zu, was sich gerade abspielte und fing dann an stark zu zittern. »Sie haben nichtmal ansatzweise eine Ahnung was hier vor sich geht und geben mir eine Backpfeife. Jetzt hör' mal gut zu, Freundchen, ich kann auch ganz schön ungemütlich werde.«, knurrte Ardian auf einmal und hörte sogar auf meinen Vater zu siezen. Er durfte nicht schießen, vor allem nicht bei meinem Vater. »Ardian, bitte hör auf.«, flehte ich und ergriff seine Hand, die die Waffe hielt. Einige Sekunden vergingen, in der wir in dieser Position verharrten. Er wurde ruhiger, schloss seine Augen und seufzte anschließend. Mein Vater, der bis vorhin einen besorgten und leicht ängstlichen Geschichtsausdruck hatte, beruhigte sich wieder. Der rothaarige ließ meinen Vater ruckartig los und schaute dann tief in meine Augen. Und ohne, dass ich es erwartet hätte drückte er mir einen Kuss auf die Wange, weshalb ich erschrocken die Augen aufriss. Der Kuss war nicht lange, aber er hinterließ ein seltsames Gefühl und Verwirrung. Schnell faste ich mir an die Stelle, als er sich gelöst hatte und einen Arm um mich gelegt hatte. »Wissen Sie, Herr Tjarks, ihrem Sohn geht es super. Ich habe ihn weder bedroht, noch gequält oder vergewaltigt. Aber wir haben wieder zusammengefunden.« Geschockt sah ich Ardian von der Seite an und selbst mein Vater sah mich entsetzt an. »Ich..«, wollte ich anfangen, doch mein Vater unterbrach mich. »Und was ist mit Yvonne und Zoé, geht's dir noch ganz gut Thaddeus? Dieser Kerl ist kriminell verdammt und du bist verheiratet!«, schrie er mich an, weshalb ich zusammenzuckte und auf den Boden sah. Was hatte Ardian verdammt nochmal vor? »Thaddeus wollte demnächst mit seiner Familie darüber reden, also hoffe ich mal, dass sie nicht auf die dumme Idee kommen und Yvonne einfach davon erzählen, oder gar der Polizei. Ihr Sohn würde ihnen das niemals verzeihen, habe ich recht Prinzessin?« Darauf nickte ich einfach nur und spielte mit.
Mein Vater schnaubte nur wütend und verließ den Raum. Und wir? Wir standen nun nebeneinander und schwiegen. Doch ich unterbrach die Stille.
»Wieso hast du meine Wange geküsst?«
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Lesenacht 3/4
Meinung? ^^
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Tj_Beastboy | Tardy FF
FanfictionFORTSETZUNG VON ANONYMOUS! Ersten Teil Lesen, um diesen zu verstehen, Thankeryyyy. »Keinem ist Kriminalität angeboren!« Thaddeus Tjarks, der, der kurz von seinem Weg abkam und damals als Rebell zählte, ist nun der Chef von Tj Records gew...