cemetery - [chapter 50]

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Anonymous wollte mit mir zum Friedhof gehen, denn ich hatte beschlossen mein Vater neben Anonymous' Vater zu begraben. Ich wusste auch nicht, wieso ich das wollte, aber nachdem mein Vater starb erklärte sich Anonymous bereit zum Grab seines Vaters zu gehen. Es waren Jahrzehnte vergangen nach seinem Tot, aber dennoch war es eine Überwindung für ihn und nun standen wir da. Direkt vor beiden Gräbern und schwiegen. Anonymous kniete sich vor dem Grab seinen Vaters hin, strich über die verwelkten Blumen. Tränen flossen nicht, aber ein sanftes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. »Hallo Dad.«, flüsterte er schon beinahe, ließ die verwelkten Blumen in Ruhe und griff stattdessen nach meiner Hand. Ich kniete mich neben ihm und betrachtete den Grabstein genauer und tatsächlich. Tarek Bora stand auf dem Grabstein seines Vater und daneben war ein Bild zu sehen. Er sah Anonymous so ähnlich, es war faszinierend. »Das hier ist Thaddeus und das wichtigste - neben meinem Kind - in meinem Leben, aber das wusstest du sicher schon.« Seine Stimme klang leise, wie als würde er mit sich selbst reden. Er sah so befreit aus in diesem Moment und auch wenn sein Vater ihm keine Antwort geben würde, er genoss es ihm nach langem wieder etwas zu erzählen. »Du hast mir damals immer gesagt, du würdest dich über Enkel freuen, naja, den Wunsch konnte ich dir nur teilweise erfüllen. Leider kann ich keine Kinder mit meiner Prinzessin bekommen, aber Leyla und Zoé sind so wundervolle Kinder. Ich liebe beide so sehr.« Er sah zu mir, drückte mir einen schellen Kuss auf die Wange und wendete sich wieder dem Grabstein zu. »Ich weiß, dass du mich sehen und hören kannst, auch wenn du niemals antworten wirst. Deshalb wollte ich dir mal deinen zukünftigen Schwiegersohn vorstellen.« Er lachte und mir kamen die Tränen. Er wusste ganz genau, was er sagen musste, um mich emotional zu machen. Ich liebe ihn so sehr. »Und neben dir liegt sein Vater. Schade, dass ihr euch nicht kennenlernen konntet, aber ich denke ihr hättet euch nicht auf anhieb gemocht, wegen Zero, aber das ist ok.« Anonymous zog mich in seine Arme, küsste meinen Nacken und versteckte seinen Kopf in meiner Halsbeuge. Minutenlang schwiegen wir vor uns hin. Er schloss seine Augen, lächelte und machte keinen Anschein sich lösen zu wollen.

Er hat endlich abgeschlossen und das endgültig. Er war glücklich und auch ich war es, trotz dem Verlust meines Vaters.

Bei Anonymous Zuhause angekommen, liefen wir direkt in sein Schlafzimmer und machten den ganzen Tag nichts anderes mehr, als kuschelnd rumzuliegen und Fernsehen zu schauen. Seine Hand strich immer wieder über meinen Rücken, manchmal auch tiefer und blieb auf meinem Po liegen, doch dazu sagte ich nichts, schaute weiter den Blockbuster und aß immer wieder etwas Chips. Doch irgendwann hatte Anonymous keine Lust mehr zu kuscheln und drehte sich zu mir. Seine andere Hand, die nicht auf meinem Hintern lag, legte er umständlich auf meine Wange und streichelte diese liebevoll. Meine Augen fixierten blitzschnell seine und sie waren geladen mit Lust, Liebe und Glückseligkeit. Ich war wie in Trance, als ich ihn betrachtete, doch seine Worte ließen mein Herz schneller schlagen.

»Ich will dich niemals missen müssen.«

Tj_Beastboy | Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt