restart - [chapter 46]

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Wir verabschiedeten uns mit einem kleinen Zettel von allen. Zoé hatten wir zu Leyla gelegt, damit sie nicht alleine war und Anonymous' Tochter einen Zettel hinterlassen, da sie schon lesen konnte. Trotzdem verließ ich das Haus mit großen Schuldgefühlen. Meine Tochter hat Angst vor ihrem Vater, wegen einem Streit von Yvonne und mir.

Nach einer längeren Autofahrt kamen wir endlich an, stiegen aus und betraten die kleine, vertraute Hütte, die ich mit soviel verband. Dieses mal gingen wir aber nicht ins Schlafzimmer, sondern setzten uns auf die Couch. Wieder einmal schwiegen wir uns an, es herrschte gedrückte Stimmung. Verständlich. Alles war ein durcheinander seit Tagen und ließ deshalb alles Revue passieren.

Erst verstauchte sich Zoé den Arm, dann musste ich zur Bank und traf Anonymous nach Jahren wieder, wollte ganz normal weiterleben, doch dann kamen die ganzen Zettelchen und direkt danach wurde ich von dem älteren entführt, danach sollte ich seine Tochter suchen, das ganze Gefühlschaos fing an, mein Vater wurde vergiftet, ich verliebte mich in meine Jugendliebe, mein Vater starb, ich und Yvonne trennten uns und nun war ich hier.

Es war unglaublich, wie sich mein Leben wegen der Verstauchung meiner Tochter geändert hat und das ließ mich an das Schicksal glauben, anders als Anonymous. Immer wieder erinnerte ich mich an seine Worte und an die damalige Zeit zurück. Besonders an Weihnachten konnte ich mich erinnern, als ich in mein Zimmer kam, mich abschminkte, weil ich perfekt aussehen sollte und Anonymous mich verwirrt fragte, seit wann Jungs denn Make-Up brauchten. Der Tag hatte zwar scheiße begonnen, aber schön geendet in seinen Armen.

»Ich habe etwas Schokolade hier, wenn es dich nicht stört, dass sie vegan ist.« Er hielt mir drei Packungen vor die Nase und lächelte mich liebevoll an. Dankend nahm ich die Packungen und schaute welche mich am meisten ansprach. »Darf ich die mit Cookie haben?«, fragte ich, was ihn zum Lachen brachte. »Ich hab's dir doch gerade angeboten, Prinzessin. Iss soviel du willst, ich habe eh kein Hunger.« Ich sah ihn ebenfalls mit einem kleinen Lächeln in die Augen und kuschelte mich in seine Arme. Sanft legte er einen Arm um mich und küsste meine Stirn.

Der Streit gestern hatte also auch was gutes. Ich konnte ihm endlich ohne bedenken nahe sein.

Müde lag ich gegenüber von Anonymous im Bett und sah ihm einfach nur in die Augen. Sie leuchteten so schön grün im Mondlicht. Seine Hand lag sanft auf meiner Hüfte und ließ sein Daumen über mein Beckenknochen kreisen. »Manchmal fühlt es sich so an, als wäre das ganze hier nicht echt.«, raunte er und rückte etwas näher an mich. »Für mich fühlt es sich manchmal so an, als hätte ich nie aufgehört dich zu lieben.« Meine Stimme war leise, als wolle ich niemanden erschrecken. Er lächelte mich liebevoll an und auch ich musste lächeln und senkte beschämt meinen Blick. Doch schnell drückte er meinen Kopf nach oben und sah mich gespannt an. »Deine Lippen sehen immer noch so schön weich aus, Prinzessin.« Ich wurde rot, was man aber wegen der Dunkelheit glücklicherweise nicht sah. »Und du bist immer noch so wunderschön wie damals.« Beschämt vergrub ich meinen Kopf in seiner Halsbeuge, seine romantische Seite ist mir in den letzten Jahren so fremd geworden. »Du bist auch wunderschön.«, flüsterte ich in sein Ohr, weshalb er Gänsehaut bekam. Plötzlich spürte ich tausende Küsse auf meiner Wange, die mich leicht zum Lächeln brachten, doch seit dem Tod meines Vaters fiel es mir schwerer. Anonymous spürte mein Unwohlsein und strich mir über die Wange. »Ich weiß, dass das Leben unfair ist und ich weiß auch, dass es schwer für dich ist dich von ihm zu trennen. Es ist ja auch noch nicht so lange her. Aber weißt du Prinzessin, dass gehört nunmal zum Leben dazu. Und ich verspreche dir, wenn ich herausfinde, wer deinen Vater vergiftet hat, werde ich Rache für dich nehmen.« Ich sah auf in seine wunderschönen, treuen Augen und Tränen sammelten sich in meinem Auge. Es tat so weh, ohne mein Vater zu sein. Doch ihm ging es so schlecht, vielleicht war es besser, dass er starb, sonst hätte er mit lebenslänglichen Schäden leben müssen. »Du siehst viel schöner aus, wenn du lachst. Die Tränen stehen dir nicht, Thaddeus.« Sein Arm legte sich um meine Taille und zog mich näher an sich. »Danke, Anonymous.«, flüsterte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, was ihn zum Lächeln brachte. Das Kribbeln in meinem Bauch wurde immer mehr, mein Herz lief Amok. Meine Hände wurden schwitziger, je näher er mir kam und auch seine Haut wurde immer wärmer, sein Atem immer schneller.

»Lass uns von neu beginnen, Prinzessin. Alles schlechte hinter uns lassen und einfach die Zeit zu zweit genießen.« Die Tränen, die aus meinem Auge geflossen waren, sind getrocknet, doch es schienen so, als würde ich wegen Anonymous Worten gleich wieder weinen. »Ich lass dich nie wieder gehen. Nie wieder.« Und schon drückte Anonymous seine weichen Lippen auf meine, nach so langer Zeit.

Ich liebe ihn so sehr.

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Lesenacht 4/4

Ich habe euch Tardy versprochen, hier habt ihr Tardy, haha.

Das ist das Ende der Lesenacht, wünsche euch eine gute Nacht, bis bald!^^

Tj_Beastboy | Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt