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Louis' P.v.o

"Und du hast ihm wirklich das Brot aus der Hand geschlagen?"

Lachend halte ich mir den Bauch und stolpere ein Stück zur Seite. Harry streckt die Hand aus und hält mich fest.

"Langsam, Lou ..."

Der Weg ist steinig und rechts und links von uns stehen Zäune, auf denen Strom ist. Ich sollte echt aufpassen ...

"Sieh mal, da vorne stehen sogar Pferde!", ruft er begeistert und läuft an die Koppel. Ich lächle und sehe ihm nach. Es ist, als wäre er zwei verschiedene Personen, hier und auf der Bühne während einer X-Factor Show. Wir sind im Viertelfinale. Im Viertelfinale. Ich kann es immer noch nicht glauben.

"Komm her und streichel sie auch!", ruft der Lockenkopf mir zu und krault dem großen Pferd den Nasenrücken. Ich presse die Lippen aufeinander. Ich hab eigentlich Angst vor Pferden ...

Aber Harry ist so verzaubert von diesem Riesending, dass ich ihn nicht enttäuschen möchte.

Ich komme neben ihn und streiche über die Selbe Stelle, sodass sich unsere Hände berühren. Doch es scheint ihn weder zu stören, noch aufzufallen. Er lächelt noch immer das Pferd an, während ich meinen Blick nicht von ihm lassen kann. Dieses Profil ist so perfekt, wie geht das? Viele Mädchen hätten gerne solche Wimpern, solche Lippen, einfach ... alles. Er ist so feminin und so unglaublich maskulin zugleich, es macht mir manchmal wirklich Angst.

Und es macht mich heiß. Verdammt heiß.

"Was glaubst du, wie heißt sie wohl?", reißt Harry mich aus meinen Gedanken.

"Woher weißt du überhaupt, dass es eine sie ist?", will ich wissen und sehe zum Pferd, das sich wieder von uns entfernt.

Harry wird etwas rot und deutet auf die Stelle zwischen den Hinterbeinen. Ich lache kurz und nicke.

"Ich denke Rain ist ein guter Name.", meine ich und tue so, als würde ich das Pferd betrachten.

"Wie kommst du denn auf Rain?"

"Sieh dich doch mal um, ich bin mir sicher, dass es gleich ..."

Und bevor ich den Satz beenden kann, platschen erste, dicke Regentropfen auf uns herunter. Es wird schlagartig dunkel und die weite Sicht über die Wiesen ist verschwunden.

Ohne zu zögern ziehe ich meine Jacke aus und lege sie Harry über den Kopf, der nun nicht mehr zu sehen ist.

"Ich muss dich trocken halten!", quietsche ich albern unter dem lauten Prasseln und drücke ihn an mich.

"Louis!", lacht er und klammert sich an mir fest.

"Du siehst aus wie ein Geist!", stelle ich fest und beginne etwas zu zittern vom kalten Regen. Harry lacht erneut, was vom Stoff meiner Jeansjacke abgedämpft wird. Doch dann schafft er es, dass der Kragen der Jacke seinen Kopf hinab rutscht und um seinen Nacken fällt. Mit jeder Sekunde werden seine Locken immer feuchter. Mir hingegen laufen schon ganze Bäche über's Gesicht. Harry mustert mein ganzes Gesicht. Wir stehen ganz schön nah voreinander, immer noch eng umschlungen. Ich liebe es, wie er auf mich hinab sieht.

"Woran denkst du gerade?", frage ich leise, doch er hat mich verstanden. Seine nassen Lippen verziehen sich zu einem Lächeln, bevor er sich zu mir hinab beugt und mich sanft küsst.

Ich brauche einige Momente, bis ich das realisieren kann. Aber ich beginne sofort meine Lippen im Rhythmus mit seinen zu bewegen. Anfangs noch vorsichtig und zurückhaltend. Aber mit jeder Sekunde wird er verlangender, fordernder, gieriger. Mein Atem geht schneller, als er mit seiner Zunge um Einlass bittet. Ich schiebe meine an seiner vorbei und sie beginnen einen leidenschaftlichen Kampf. Durch den Regen gleiten unsere Lippen wie von selbst aufeinander.

Mein Herzschlag rast und ich spüre wie mir warm wird. Von Anfang an war es schwierig mit ihm in einer WG zu leben im X-Factor Haus. Und dann noch auf einem Zimmer.

Aufeinmal verzieht Harry das Gesicht und zieht sich etwas zurück.

"Was ist? Habe ich zuviel gemacht?", frage ich in einem Anflug von Panik und mustere seinen Gesichtsausdruck.

"Nein, aber das Wasser fließt gerade an einen sehr ungünstigen Ort."

Wir beginnen zu lachen.

"Komm mit, da hinten war doch diese alte Scheune!"

Hand in Hand laufen wir den Feldweg entlang und sind schließlich komplett durchnässt, als wir an der kleinen Scheune ankommen. Sie ist weinrot gestrichen und in ihr lagert jemand Heuballen. Schnaufend fahren wir uns durch die triefenden Haare und lassen uns in das lose Stroh fallen, das am Fuß der Strohtürme liegt. Die Scheune hat keine Türen, sodass wir das Unwetter betrachten können.

Wir zittern mittlerweile beide. Ich sehe zu Harry und stelle fest, dass sogar seine Lippen blau sind.

"Ist dir kalt?", frage ich und hätte mich für diese Frage ohrfeigen können.

"Nein, Louis. Mir ist so warm, dass ich schwitze. Sieh mal, wie nass ich bin."

Sein Sarkasmus lässt mich schmollen. Aber er hat ja recht.

Lachend klettert er über mich und zupft mir ein bisschen Stroh aus den nassen Haaren. Ich öffne meine Beine, sodass er bequemer liegt.

Aber das war ein Fehler.

Ich schlucke und sehe ihn mit großen Augen an. Harry sieht ganz genauso aus. Ich denke er hat es bemerkt.

"Louis ...", wispert er und zieht seine Hände aus meinen Haaren zurück. Ich drehe den Kopf weg und werde rot.

Fuck.

"Tut mir leid ...", murmel ich und will mir die Hände vor's Gesicht halten, aber dazu komme ich nicht.

Harry beginnt sein Becken gegen meines zu pressen und küsst sanft meinen kalten Hals. Ich keuche und lege die Arme um ihn. Bald wird aus dem sanftes Drücken eine drängende Bewegung und er legt sein Bein um meines, sodass er sich an meinem Bein reiben kann. Ich atme stoßweise und lege meine Hände an seinen Hintern. Die Nassen Jeans geben merkwürdige Geräusche von sich.

Auch ich bewege mein Becken gegen seinen harten Oberschenkel und atme zitternd aus. Meine Fantasie wird endlich lebendig.

Harry drängt sich immer schneller an mich und das tiefe Brummen wird zum kehilgen, ausgelassenen Stöhnen.

"Ich würde dir diese Hose vom Leib reißen ... aber dann bekommst du sie gleich nicht mehr an, weil sie so nass ist.", bedauere ich und beiße sanft in seine Ohrmuschel.

"Fuck, i-ich glaube ich komme ...", presst Harry mit zusamengebissenen Zähnen hervor und greift in das Stoh. Ich nehme sein Gewicht in Kauf und stelle erfreut fest, dass auch ich soweit bin. Mit zitternden Händen kralle ich mich in Harry's nassem T-Shirt fest und presse meinen Körper so fest an ihn, wie ich es kann. Dabei lege ich mein anderes Bein um seine Hüften. Harry legt seine Hand an dieses Bein und hält es eng an sich, während er langsam runter kommt.

Wir atmen beide noch eine Weile etwas zu heftig, Harry verteilt kleine Küsse auf meinem Gesicht und streichelt sanft meine Wange.

Plötzlich gibt es einen ohrenbetäubend lauten Knall und einen Rums, alles wird hell. Wir zucken beide zusammen. Dann lachen wir und sehen uns an.

Es war nur ein Gewitter.

SMUT-BOOK ➳ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt