Kapitel 6

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Amys Sicht


Der Englischkurs verlief wie geschmiert. Mr Stones mochte mich anscheinend. Außerdem war Englisch eins meiner lieblings Fächer. Danach hatte ich Kunst. Ich machte mich also auf den Weg ins oberste Stockwerk. Kira und Amber gingen je auf einer Seite von mir. Wir waren alleine nach 24h schon gut befreundet. Das freute mich. Kurz bevor wir oben ankamen, blockierten uns Nataly und ihre Chic-Clique den Weg. Das Mädchen was wahrscheinlich Nataly war, musterte mich von oben bis unten. "Ich will nur kurz eins klar stellen Schätzchen. Nur weil du mit den Jungs auf einem Zimmer bist, heißt das noch lange nicht, das du auch nur ansatzweise einen Anspruch auf einen von ihnen hast." Bitte was?! Oh, diese Spiel konnte ich auch spielen. Ich war normalerweise nicht so eine Bitch, aber bei solchen großkotzigen Blondinen, konnte ich es einfach nicht zurückhalten. "Keine Sorge Süße. Ich habe keinerlei Interesse an einem von ihnen. Wenn du deinen süßen kleinen Arsch jetzt aus dem Weg bewegen könntest, wir müssen zum Unterricht." Ungläubig starrte sie mich an. Ich merkte wie Kira und Amber hinter mir versuchten, nicht laut loszulachen. Ich war mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, warum sie so geschockt war. Weil ich ihren Hintern als klein bezeichnet hatte, oder weil ich generell nicht schreiend davon gerannt bin. Es war mir egal. Wir gingen an ihnen vorbei und dann in die Klasse. Als ich mich setzte, und Amber und Kira mir gegenüben saßen, blickten sie mich belustigt aber auch verwundert an. "Was du da getan hast, war unglaublich. Unglaublich genial aber auch unglaublich dämlich. Jetzt hat sie dich auf dem Kieker. Und das endet nie gut." "Ich weiß nicht recht was ich mir dabei gedacht hatte, aber mein Temperament ging einfach mit mir durch." Verlegen betrachtete ich den Tisch. Kurz nach uns kamen auch die Mädchen rein und setzten sich hin. Ich spürte ihre bohrenden Blicke auf meinem Rücken. Jetzt saß ich echt tief in der Scheiße. Ich seufzte und versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren. 

Als ich nach Kunst auch noch zwei Stunden Mathe überstanden hatte, entschuldigte ich mich bei meinen Freundinnen. Ich hatte nicht wirklich hunger und wollte die Mittagspause auf meinem Zimmer verbringen. Hoffentlich ließen die Jungs sich Zeit beim Essen. Caleb kam als erstes wieder ins Zimmer. Als ich ihn fragte, wo sein Bruder und Dylan waren, da sie sonst immer nur zu dritt waren, antwortete er, dass sie die Mittagspause in der Sporthalle verbrachten. Eine Weile schiegen wir. Es war eine seltsame Stille. Keiner wusste so richtig was er sagen sollte, aber ich merkte sehr wohl das ihm etwas auf der Zunge brannte. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Dafür hatte ich eine viel zu neugierige Persönlichkeit. 

"Ist irgendwas?" "Ähh nein wieso?" "Weil du so aussiehst als würdest du gerne etwas fragen, aber nicht weißt, wie." Er seufzte. "Ist es so offensichtlich?" Als ich nickte, musste er leise lachen. Auch ich musste schmunzeln. "Ich hab gehört das du heute eine.. äh.. Auseinandersetzung mit Nataly hattest." Oh, darum ging es. Ich wurde rot. "Ja.." "Versteh mich nicht falsch", sagte er schnell. "Ich finde es gut. Endlich mal jemand der die Eier hat ihr die Meinung zu sagen." Ich musste grinsen, weshalb ich den Blick Richtung Fenster schweifen ließ. Es war mir definitiv unangenehm, aber ein ganz kleiner Teil in mir war Stolz auf sich selbst. Nachdem Caleb die Frage losgeworden war, redeten wir lockerer. Er war eindeutig der netteste Junge von den dreien. Aber vor allem, der nettere Zwilling.

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