Kapitel 94

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Amys Sicht


Sprachlos stand ich vor Cole, der mir einen riesigen Strauß roter Rosen hinhielt. Mein Herz schlug Saltos in meiner Brust und in meinem Magen explodierte ein zweites Feuerwerk, bestehend aus tausenden Schmetterlingen. "Ich liebe dich auch", erwiderte ich, wobei mein Stimme brüchig klang. Sein Lächeln wurde noch größer, auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hatte. Er beugte sich zu mir herunter und küsste mich. Einmal. Zweimal. Und noch ein letztes Mal. Der letzte Kuss war so sanft, so intim, das ich einen halben Meter hoch sprang und knall rot wurde, als Dylan auf einmal da stand, die Arme um Coles und meine Schultern legte und sagte: "Und wo bleibt mein Kuss? Ich hab schließlich auch meinen Anteil geleistet." "Frag Caleb", knurrte Cole, und an diesem Punkt konnte ich es nicht mehr zurückhalten. Ich fing lauthals an zu lachen. Freudentränen liefen über meine Wangen und Cole sah mich an. Dann fing auch er an zu lachen. Am Ende standen wir alle drei lachen da, und gingen zu Caleb und Amber zurück die uns skeptisch musterten. "Wer hat euch denn was ins Getränk gemischt?", fragte Caleb. Amber schwieg ,aber warf mir diesen omg-das-war-so-süß-und-ich-will-nachher-alles-wissen zu. Ich spürte wie mir erneut die Hitze ins Gesicht stieg.

Den Rest der Nacht verbrachten wir bei uns auf dem Zimmer. Wir mussten irgendwann alle eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen wieder öffnete, schien die Sonne durch die Gardienen. Ich zog sie auf und ließ den Blick über die Wiese schweifen, die mit noch mehr Schnee bedeckt war als gestern. Auf einmal spürte ich jemanden hinter mir und zwei Arme schlangen sich um meine Taille. "Frohes Neues Jahr", sagte Cole, und ich konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. Ich schloss die Augen und genoss den Moment. "Frohes Neues", murmelte ich zurück und lehnte mich gegen ihn. Doch auf einmal schoss mir ein Gedanke durch den Kopf und ich wand mich hastig aus seiner Umarmung, sprintete zu meinem Handy und entsperrte es. Dann öffnete ich meine Kontakte und rief im Krankenhaus an. Die Krankenschwester die für meinen Bruder zuständig, und wesentlich kooperativer war, hatte mir die Nummer von dem Telefon in Jay's Zimmer gegeben. 

"Hallo?", hörte ich es verschlafen am anderen Ende. Erst jetzt viel mein Blick auf die Uhr. Es war halb sieben. Mist, wenn ich genug Zeit zum Frühstücken und Duschen haben wollte, würde ich mich beeilen müssen, sonst wäre ich zu spät. "Hey Kleiner", antwortete ich meinem Bruder. "Amy!", sofort klang er etwas wacher, "hab schon gewartet das du anrufst! Du hattest dich zwei Tage nicht gemeldet." Mit schlechtem Gewissen wurde ich mir bewusst, das ich die letzten zwei Tage mit Amber und Cole verbracht hatte, und gar nicht an ihn gedacht hatte. "Ja, 'tschuldige, du weißt schon, Schule hat wieder angefangen", entgegnete ich entschuldigend. "Naja, ich muss ja nicht zur Schule", rieb er mir unter die Nase. "Ja, im Moment, aber auch nur weil du im Krankenhaus bist. Und ich hätte es definitiv lieber, wenn du in der Schul wärst. Wie fühlst du dich heute?" "Suuper! Von meinem Zimmer konnte man alles sehen! Das ganze Feuerwerk! Frohes Neues übrigens. Und es war alles voll toll! Aber ich fands doof das du nicht hier warst." Als ich hörte wie traurig er klang, fühlte sich das an wie ein Schlag in die Magengrube. 

"Hey, sei nicht traurig. Ich versuche nochmal mit Mama und Papa zu sprechen, sodass ich mal kommen kann, ja?", versuchte ich ihn zu trösten. "Ich kann doch auch mit Mama und Papa sprechen", meine er trotzig. "Nein, das lässt du schön bleiben. Ich möchte nicht das du Stress mir ihnen hast. Ich mach das schon. "Na gut", bekam ich als Antwort, aber ich hörte in seiner Stimme das er es dennoch tuen würde. "Okay", sagte ich trotzdem, "Ich muss jetzt los. Du weißt schon, Frühstück und so. Hab dich lieb, ja? Und ich verspreche dir das ich irgendwie vorbeikommen werde, okay? Ich schwöre auf den geheimen Schoko-Vorrat bei Oma Sunny." Ich hörte ihn lachen als ich das sagte. Früher haben wir das immer benutzt. Wir haben immer wenn wir bei Oma waren ein bisschen Schokolade übrig gelassen, weil wir irgendwann unsere eigene Schokofabrik machen wollten."Okay, also kommst du wirklich bald?", fragte er, und ich hörte wie sehr er es sich wünschte. "Ja, versprochen. Hab dich lieb Kleiner." "Ich dich auch", hörte ich noch und dann legte ich auf. 

"Wer ist denn Oma Sunny? Und bekomme ich etwas von diesem Schoko-Vorrat?", hörte ich Caleb hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um und rollte mit den Augen. "Das kannst du mit Jay ausdiskutieren", sagte ich. Nachdem wir alle fertig i Bad waren machten wir uns auf den Weg zum Frühstück. Alle lachten und wir alberten herum, aber irgendwas daran, das Jay es so sehr wollte das ich komme, zermarterte mir den Kopf. So sehr war es bis jetzt nicht gewesen.

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