Kapitel 63

6.9K 276 29
                                    

Amys Sicht


Wir "trainierten" noch ca eine halbe Stunde. Dann machte Cole schlapp und ich ging alleine zum Boxsack über. Ich spürte seinen Blick auf meinem Gesicht, ignorierte ihn aber. Ich hatte noch genug Frust in mich gefressen um das Bedürfnis zu verspüren, alles rauslassen zu müssen. Bei Cole hatte ich mich ein klein wenig zurückgehalten. Er sollte nicht spüren was in mir steckte. Ich wollte irgendwie nicht das er diese Seite von mir kannte. 

Irgendwann stand Cole auf und kam zu mir. Er griff nach meinem Arm, als ich gerade nach dem Boxsack schlagen wollte. Ich war K.O., deshalb geschah auch nichts, als ich versuche ihn wegzuziehen. "Was hat er dir getan?", fragte er und deutete auf den Boxsack, der vor uns hin und her schwang. Ich seufzte. "Ne, der nicht. Aber Frust abbauen musste echt mal sein." "Komm", sagte er und nahm meine Hand, "lass uns duschen gehen." Ich nickte und ließ mich mitziehen. Zusammen machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Zimmer. Die Duschen in den Umkleiden hier waren abgeschlossen. "Geh du ruhig zu erst duschen", sagte Cole und ließ mir den Vortritt. "Danke", entgegnete ich und küsste ihn kurz auf die Wange, "wirklich. Für alles. Das hatte ich gebraucht." Er zuckte kurz mit den Schulter und sah an mir vorbei. "Ich liebe dich", flüsterte ich mich einem Lächeln und verschwand im Bad. 

Ich beeilte mich extra, sodass Cole nicht allzu lange warten müsste. Kaum verließ ich das Bad, sah ich Cole, der, frisch geduscht, auf seinem Bett saß und einen Strauß Rosen in der Hand hielt. "Was zu Teufel..?", entfuhr es mir. Er stand auf und hielt mir den Strauß hin. "Ich liebe dich auch", sagte er. "Wie hast du so schnell..? Woher hast du..?". Ich war nicht im Stande vollständige Sätze hervorzubringen. "Ich habe bei Tobi im Zimmer geduscht und die Rosen hatte Caleb für mich besorgt", klärte er mich auf. "Ich.. weiß nicht was ich sagen soll." Coles Lächeln wurde breiter. "Das war der Plan. Du solltest Sprachlos sein." Tränen stiegen mir in die Augen. Mir hatte noch nie jemand Rosen geschenkt. "Nicht weinen, kleine Kämpferin", flüsterte Cole. 

Hatte er mich gerade kleine Kämpferin genannt?! So hatte mich damals mein Vater genannt, aber noch nie jemand anderes. Ich fand es zu diesem Zeitpunkt irgendwie süß. Wenn er mich jedoch vor anderen so nennen sollte, würde ich ihm definitiv den Kopf abreißen. "Wo sind dein Bruder, Dylan und Tobi?", fragte ich nach kurzer Zeit. Ich wollte mich gerne bei Caleb bedanken und Tobi würde schließlich morgen abreisen. Wo Dylan steckt weiß ich selbst nicht, aber Tobi und mein Bruder sind glaube ich in der Stadt." Er zwinkerte mir zu und ich musste kichern. 

Revelles Twins Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt