Revelles Twins

Kapitel 56

Coles Sicht

Ich stand am Fenster unseres Zimmers und sah auf den Hof. Ich wollte noch etwas mit Amy unternehmen. Sie hatte mich heute nachmittag schon etwas überrumpelt. Und jetzt wollte ich gerne noch mit ihr reden. Dylan und Caleb wollten Tobi das Internat zeigen. Als ich sah, wie Stella und Amy durch das Tor auf den Hof kamen, musste ich lächeln. Ich konnte Amy bis hierhin lächeln sehen. Sie war wirklich glücklich, dass ihre alten Freunde sie besuchten. So wie sie sich bei Stella eingehakt hatte, und lachte, hatte ich sie noch nie gesehen. Ich zog mir meine Schuhe an und nahm eine Jacke mit, falls Amy kalt werden würde. Dann verließ ich das Zimmer um ihr entgegen zu gehen. 

Als Am mich sah, lächelte sie noch mehr. Automatisch erwiderte ich ihr Lächeln. "Sorry Stella, aber ich werde die Am jetzt wieder wegnehmen müssen. Zumindest für den Rest des Abends." Ich lachte etwas und Stella warf Am noch einen Blick zu, den ich aber nicht deuten konnte. Daraufhin rollte sie mit den Augen und ich hob eine Augenbraue. Als die beiden das bemerkten. lachten sie wieder. "Okay, ich mach mich auf die Suche nach Tobi und den anderen beiden", sagte Stella als sie sich wieder eingekriegt hatte. Kaum war sie weg, umarmte ich Amy. "Na, wie war der Nachmittag mit Stella?", erkundigte ich mich. Sofort begann sie zu erzählen; wie sie früher zusammen in den Einkaufszentren Scheiße gebaut hatten, wie sehr sie den Nachmittag genossen hatte, und die beiden wiederzusehen. "Stella hatte vorhin erzählt, das du extrem eifersüchtig ausgesehen hättest als ich Tobi begrüßt hatte. So sehr war mir das gar nicht aufgefallen", neckte sie mich. Ich fuhr mir durch die Haare. "Ja, was soll ich denn denken, wenn ein Junge den ich nicht kenne auf einmal Arm in Arm mit meiner Freundin vor mir steht?" Sie kicherte. "Ich sag ja nur. Ich finde das süß." Ich rollte mit den Augen und seufzte genervt. Warum fanden Mädchen immer alles süß? 

Wir setzten uns auf eine Bank und ich zog Am auf meinen Schoß. Sie lehnte sich an mich und sagte nichts. Trotzdem bemerkte ich, dass sie Gänsehaut an den Oberarmen hatte. Behutsam strich ich ihr über die Arme. "Hier, ich habe eine Jacke für dich mitgebracht. Als sie nach der Jacke griff, zog ich sie weg. "Falsche Jacke", sagte ich nur und zog mir meine eigene aus. Dann hielt ich sie Am hin, sodass sie ihre Arme in die viel zu langen Ärmel schieben konnte. Dann zog ich mir die andere Jacke selbst an. 

"Was ist falsch mit der Jacke?", fragte sie und deutete mit dem Blick auf die Jacke, die ich gerade über zog. "Sie ist kalt. Die-", ich deutete auf meine andere Jacke,"- ist warm, weil ich sie schon getragen hatte." Sie senkte den Blick und nuschelte etwas was sich anhörte wie >Und sie riecht nach dir<. Hä? "Und was hast du heute so mit den Jungs gemacht?", fragte sie nach einer Weile. "Nachdem Tobi ins Zimmer geplatzt ist, ich Oberkörper-frei vor ihm stand und er meinte, wie schade es doch sei, das ich hetero bin, nichts wirklich. Wobei ich das Gefühl hatte das Caleb etwas zu zurückhaltend war. Ich denke er mag Tobi", flüsterte ich noch hinterher. Daraufhin fingen ihre Augen an zu leuchten wie die eines kleinen Kindes am Weihnachtsmorgen. Und dann lachte sie. Hatte ich etwas falsches gesagt? "Am, welchen Witz habe ich verpasst?" "Keinen, es ist nur so, dass Stella und ich vorhin darüber geredet haben, wie wir die Beiden am besten zusammen bekommen könnten."

"Ich glaube das wird von beiden Seiten nicht allzu schwer." Fragend sah sie mich an. "Als Tobi mich gesehen hatte, meinte er ich wäre heiß. Als er sich dann daran erinnert hatte, dass ich ja einen Zwillingsbruder hatte, der genauso aussieht wie ich, hat er wortwörtlich große Augen gemacht." "Das kann ich mir nur zu gut vorstellen", sagte sie während sie schon wieder am Lachen war. Ich hatte sie bisher nie so viel Lachen sehen, aber es gefiel mir. Ich wollte sie öfter so glücklich sehen, das wäre jetzt mein Ziel.