Revelles Twins

Kapitel 92

Amys Sicht

Ich hatte keinen Schimmer warum, aber die gute Laune von gestern war auch heute noch da. Alles war weiß. Alle Felder und Wiesen, das gesamte Schuldach, die Straße- einfach alles. Und als die Jungs am Nachmittag auf einmal hektisch in die Stadt aufgebrochen sind, wurde meine Laune immer besser. Ich hatte vollkommen vergessen das heute Silvester war. Die Jungs waren Feuer und Flamme und wollten noch schnell so viele Feuerwerkskörper wie möglich besorgen. Ich ging solange mit Amber draußen spazieren und genoss den Winter. Ich hatte noch nie so einen Winter gehabt. Klar hatte ich schon oft Schnee gehabt, trotzdem freute ich mich jedes Mal extrem wenn die weiße Decke sich wieder auf alles legte. Außerdem war es mein erster Winter hier. Amber und ich machten uns auf in Richtung See. Die Waldwege waren zugeschneit noch schöner als vorher und wir beide genossen die friedliche Stille um uns herum. 

Am See angekommen setzten wir uns auf eine Bank und sahen auf den See, der an den Rändern bereits begann zuzufrieren. Doch irgendwann suchte Amber das Gespräch, wofür ich ihr ziemlich dankbar war, da mir selbst einfach kein Thema einfallen wollte. "Ich hoffe wir wiederholen die Schneeballschlacht von gestern nochmal", sagte sie mit einem glücklichen grinsen im Gesicht. "Oh, auf jeden Fall. Das hat echt mega Spaß gemacht. Vielleicht holen wir uns das nächste Mal noch die Jungs dazu?", antwortete ich, und als ich die Jungs nannte, leuchteten ihre Augen kurz auf. Ich grinste sie wissend an und sie wurde rot und wandte den Blick ab um wieder auf den See hinauszuschauen. "Alsoooo?", fragte ich sie und zog das O extra lang. "Also was?" "Also, was ist da zwischen dir und Dylan?", fragte ich nach. Sie versteifte sich ein wenig und hielt die Luft an, bevor sie sie langsam wieder raus ließ und ein knappes nichts murmelte. "Ach komm, du kannst mir nicht weis machen, da da ein gar nichts ist. Ich weiß das du ihn magst, also? Jetzt sag schon. Ich erzähle dir doch auch immer wie ich über Cole denke", hakte ich nach. "Ja, ich mag ihn, aber er bemerkt mich doch nicht mal. Er realisiert doch gar nicht das ich da bin, wenn ich bei euch sitze." Sie senkte den Blick und ließ den Kopf hängen. Ich wollte gerade etwas sagen, als jemand meinen Namen rief. "Am!", rief Cole und kam auf uns zugelaufen. Ich machte gerade den Mund auf, um noch schnell etwas zu Amber zu sagen, aber diese sah mich nur lächelnd an und schüttelte den Kopf. "Hey Am, hi Amber", sagte Cole schnaufend als er bei uns ankam, "Ich hatte euch gesucht. Die anderen Beiden uns ich sind wieder da und wir wollten euch fragen, ob ihr helfen wollte die Böller aufzubauen." Ich hatte gar nicht gemerkt das es schon dämmerte, aber als ich den Blick auf den Himmel richtete, ging die Sonne tatsächlich schon hinter den Baumwipfeln unter. "Also ich hätte Lust", kam mir Amber zuvor. "Ich auch", stimmte ich ebenfalls zu. 

Als wir wieder an der Schule ankamen, waren Dylan und Caleb schon wie wild am rumlaufen und überlegen, wie man am besten eine riesen Show veranstalten könnte. Also schlossen wir uns ihnen an und überlegten zu fünft, wo wir wann welche Böller zünden wollen würden.