Amys Sicht
Kaum waren wir an unserem Zimmer, wand ich mich aus seinem Griff und stürmte ins Bad. Hinter mir schloss ich die Tür und legte die Jacke ab. Langsam hob ich den Blick und sah mich selbst im Spiegel an. Die ganze obere Hälfte meines Kleides war rötlich und sah komplett hinüber aus. Meine Frisur hatte sich gelöst als Cole mich mitgezogen hatte, sodass nun viele einzelne Strähnen wie wild hinunter hingen. Ich drehte mich zurück zur Tür. Ich wunderte mich, das ich die Tür nicht abgeschlossen hatte, Cole aber trotzdem nicht rein gekommen war. Vorsichtig öffnete ich die Tür einen Spalt. Als ich Cole auf seinem Bett sitzen sah, zog ich sie wieder etwas weiter zu.
"Guck weg", murmelte ich. "Okay?", hörte ich als Antwort. Ich öffnete die Tür und trat heraus. Ich lief sofort zu meinem Bett, wo ich meine Pyjamahose und das Top hatte. Als ich mich wieder zum Bad drehte, stand Cole mir direkt gegenüber. "Cole! Ich hab gesagt du sollst weggucken!", maulte ich ihn an. Er lächelte und erwiderte lediglich: "Wann habe ich bitte je das getan, was du gesagt hast, Am?" Ich spürte wie mir die Hitze ins Gesicht stieg und betrachtete den Boden. "Wo liegt das Problem, wenn ich dich so sehe?", fragte er nach kurzer Zeit. "Ich sehe hässlich und doof aus. Und wahrscheinlich muss ich gleich noch heulen, also lass mich jetzt bitte durch damit ich mich davor wenigstens abschminken kann."
"Moment",sagte er als ich mich an ihm vorbeischieben wollte, "erstens, siehst du weder hässlich, noch doof aus. Du bist immer noch wunderschön. Und zweitens, warum musst du weinen? Welchen Grund gibt es dafür?" "Welchen Grund?!", fragte ich mit einem hysterischen Lachen. "Sowas kann aber auch echt nur ein Junge fragen", fuhr ich fort. "Was heißt das denn jetzt? Entschuldige das man nicht immer versteht warum ihr überreagiert. Ja gut, es ist etwas Punsch auf dein Kleid gekommen. Und es tut mir leid das ich zum Teil daran Schuld war. Aber es lässt sich bestimmt rauswaschen. Und wenn nicht dann besorge ich dir ein neues. Okay?", gab er etwas aufgebracht zurück.
"Also erstens, habe ich nicht überreagiert. Zweitens, habe ich nie gesagt das du an irgendwas Schuld bist. Drittens, denkst du wirklich das ich so oberflächlich bin, dass es mir nur um mein bescheuertes Kleid ging? Ich wurde vor mindestens der halben Schule bloßgestellt! Ich..ich-". Weiter kam ich nicht, da er mich so fest in den Arm nahm, das mir die Luft wegblieb. "Am, es tut mir leid das ich dich nicht immer verstehe, aber so ist es nun mal. Außerdem ist es Weihnachten. Ich will jetzt nicht mir dir Streiten", sagte er, seine Stimme gedämpft von meinem Haar. Ach du scheiße. Hatte ich eiskalt vergessen, das Weihachten war?! Ich hatte gar kein Geschenk für ihn! Mist, mist, mist! Er lachte eicht und seine Brust bebte leicht. Dann ließ er von mir ab mit der einfachen Aussage: "Geh jetzt schlafen. Ich hab dich lieb, und wenn auch nur eine Person etwas über heute Abend sagt, es sei denn es ist darauf bezogen, wie unglaublich hübsch du in dem Kleid warst, werde ich mal mit ihm oder ihr reden, okay? Okay, wenn es ein Er ist, werde ich auch dann mit ihm reden." Dann drehte er sich zur Badezimmertür und verschwand.
Mit schweren Füßen schleppte ich mich zum Bett. Ich hatte vergessen, das Weihnachten war, hatte kein Geschenk für Cole. Oder für Dylan, Caleb oder Amber. Meiner Familie hatte ich auch nicht geschrieben. Ich war ein schlechter Mensch... In Gedanken versunken legte ich mich hin. Ich war bereits im Halbschlaf, als mir auffiel, das das Kissen ungewöhnlich hart war. Verwundert setzt ich mich auf und schob es zur Seite. Darunter war ein riesiges, in lila Geschenkpapier eingepacktes Geschenk mit einer -jetzt- platten Schleife obendrauf. Mir weit aufgerissenen Augen starrte ich auf das Päckchen. Die Badezimmertür ging auf und Cole kam wieder heraus. "Ich-du-Cole..", ich bekam keinen Satz heraus. Mit einem fast siegreichen Lächeln auf den Lippen ging er Richtung Zimmertür. "Alles gut. Wir können ja einfach unser eigenes, kleines Weihnachten nachfeiern." Als ich etwas sagen wollte redete er einfach weiter. "Bedank dich einfach morgen." Dann verließ er unser Zimmer. Ungläubig starrte ich auf die geschlossene Tür. Jedoch ging sie kurz darauf wieder auf. "Und den Tag danach, und danach, und danach...", rief Cole ins Zimmer bevor er ging.
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Revelles Twins
RomanceAmy, (16), ist ein normales Mädchen aus London. Als ihre Eltern von ihrem Zeugnis mitbekamen, reichte es ihnen. Sie beschlossen Amy auf ein Internat zu schicken.Nach den Sommerferien würde auf das Revelles-Internat gehen. Dort erwartet sie das reine...