Kapitel 52

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Amys Sicht


Die restliche Woche verging wie im Flug und auch die Woche darauf nahm ich kaum wahr. Jedoch war es in der Luft spürbar, das die Ferien Tag für Tag näher rückten.  

Kaum klingelte es am Freitag nach der letzten Stunde, stürmten die Schüler in Strömen aus den Räumen und entweder nach draußen oder auf ihre Zimmer, um zu packen, da sie in den nächsten Tagen nach Hause fahren würden. Ich ging bedrückt auf mein Zimmer. Ich würde die gesamten Ferien hier verbringen müssen. Mit Cole. Auch wenn das Internat längst nicht so schlimm war, der Fakt, das ich immer noch nicht mit Cole geredet hatte, und jetzt zwei Wochen Ferien waren, in denen ich Amber und Kira nicht als Ausrede hatte, frustrierte mich. Ich war doch früher nie so gewesen! Früher hab ich immer das getan was ich für richtig hielt. Ich hatte eine riesige Klappe und lebte nach eigenen Regeln. Ich hatte Spaß, und nie Probleme mit Jungs gehabt. Dieses Internat war zwar in Ordnung, hatte aber mein altes ich verdrängt. Und genau das wollte ich nicht. Man, ich wusste doch das ich unglücklich war. Warum tat ich nichts dagegen? Ich wusste doch das Cole mich liebt, und ich empfand definitiv auch irgendetwas, sonst hätte mich das alles nicht so fertig gemacht. Die Tür öffnete sich und einer der Zwillinge kam herein. Ich wollte gerade aufspringen, als ich die bernsteinfarbenen Augen von Caleb sah. Enttäuscht setzte ich mich wieder auf die Bettkante. Dann beschloss ich von einer Sekunde auf die Nächste, das es Zeit war, die alte Amy wieder zurück zu holen. Ich stand auf und war blitzschnell neben Caleb. "Wo ist dein Bruder?", fragte ich so schnell, das man mich kaum verstehen konnte. Irritiert sah mich Caleb an. "Ähm, ich glaube er und Dylan wollten zum See, für nächste Woche ist Regen angesagt und bald wird es zu kalt sein deswegen.." Den Rest hörte ich nicht mehr. Ich stürmte aus dem Zimmer und schlug den Weg Richtung See ein. 

Schnaufend kam ich an der Lichtung an, an der es zum Seil hochführte. Ich sah mich um, und entdeckte seine und Dylans Sachen am Fuß des Bergs. Ich stürmte wieder los und hastete den Berg hoch. Cole nahm gerade Anlauf und war schon kurz vorm Absprung als ich seinen Namen rief. Er drehte den Kopf zu mir um war aber schon in der Luft und schwang weg. Erschrocken das er doch in der Luft war, ließ er los. Unbeholfen fiel er hinunter. Ich rannte zum Rand und sah noch wie er mit dem Rücken zuerst aufkam. Ach du scheiße.. Er tauchte nicht wieder auf und ich bekam Panik. "Cole!", schrie ich panisch. Dylan stand auf einmal neben mir. Aber ich beachtete ihn nicht und sprang ohne mir das Seil zu nehmen. Ich viel bestimmt vier Sekunden und schrie auf als ich untertauchte. Kack Höhenangst.. 

Unterwasser öffnete ich die Augen und sah Cole nach unten sinken. Sah ich so aus als ich das erste Mal gesprungen bin?, fragte ich mich unwillkürlich. Ich tauchte auf und schnappte nach Luft nur um dann wieder unter zu tauchen. So schnell ich konnte tauchte ich zu Cole und zog an seinem Arm. Man, war der schwer. Dann war Dylan erneut neben mir und half mir. Jap, auf jeden Fall ein Déjà-vu. Wir zogen Cole bis zum Ufer, wo er hustend und Wasser spuckend liegen blieb. Als er sich wieder beruhigt hatte, tat er das, was weder Dylan oder ich erwartet hätten. Er sah mich an und sagte lachend:"Man, das hat gezogen! Am, warum erschreckst du mich so?" Ich sah ihn an und dann viel ich ihm um den Hals. "Okay, mein Stichwort. Ich gehe dann mal", hörte ich Dylan.

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