Kapitel 17

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Amys Sicht

Nachdem die Krankenschwester noch einmal nach mir gesehen hatte,  wurde ich sozusagen entlassen. Doch bevor ich ging, viel mein Blick auf die Uhr, die an der Wand hing. Es war 16:23 Uhr. Mir fiel auf, das ich nicht den Hauch einer Ahnung hatte, welchen Tag wir hatten. "Entschuldigung, welchen Tag haben wir heute?" Die Krankenschwester lächelte belustigt. "Sicher das du dir den Kopf nicht doch härter angeschlagen hast? Es ist Dienstag, Liebes." Dankend lächelte ich ihr zu und verließ den Raum. Ich machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer, auch wenn das der letzte Ort war, an dem ich jetzt sein wollte. Seufzend blieb ich vor der Tür stehen und öffnete sie einen Spalt. Als ich hinein sah, war niemand zu erkennen. Ich trat erleichtert ein und legte meine Sachen weg. Ich wollte mich gerade auf mein Bett legen, um mich noch ein wenig auszuruhen, da öffnete sich hinter mir die Badezimmer Tür. Ich drehte mich abrupt um und für einen Moment drehte sich alles. Ich schwankte und hielt mich am Bettrahmen fest. Vor mir stand Cole. Nur mit einem Handtuch um die Hüften. Heilige Sch... Ich drehte mich um, aber aus dem Augenwinkel sah ich kurz sein Gesicht. Die nassen, schwarzen Haare vielen ihm ins Gesicht, so dass seine grünen Augen noch mehr funkelten. "Sie haben dich entlassen." Es war eine Feststellung, doch trotzdem nickte ich. Ich hörte das knarren der Holzdielen, als er auf mich zukam. Mein ganzer Körper spannte sich an. "Vielleicht hättest du da bleiben sollen." Ich wirbelte zu ihm herum und näher als erwartet, stand er vor mir. Meine Nasenspitze berührte fast seine nackte Brust. Es verschlug mir kurz die Sprache, hinderte mich aber nicht daran, ihn wütend anzufunkeln. "Ich meine weil dir noch so schnell schwindelig wird", begründete er schnell. "Tu nicht so als ob es dich interessiert", gab ich zurück und schob mich an ihm vorbei. Ich machte mich auf den Weg zur Tür, doch er hielt mein Handgelenk fest. Frustriert versuchte ich mich loszureißen, aber er hielt es fest umklammert. "Lass mich los du Idiot!", murmelte ich aufgebracht. "Von mir aus. Aber lauf nicht wieder wie ein Kleinkind weg, nur weil ich sage was ich denke." Ungläubig starrte ich ihn an. Meine Hand kribbelte und ich wusste zwar nicht wie, denn ich war in dem Sinne nie eine gewalttätige Person gewesen, aber ich holte aus. Und dann klatschte ich ihm eine. 

Ich drehte mich um und ging. Schon wieder hatte ich Tränen in den Augen. Meine Güte wie oft wollte ich noch wegen diesem Arsch heulen? Ich schwor mir selbst, nie wieder wegen ihm zu auch nur eine Träne zu vergießen. Das war er nicht wert. Als ich den Flur entlang ging, kamen mir Caleb und Dylan entgegen. "Hey Amy! Schön das es dir besser geht." Als ich sie einfach stehen ließ, tauschten sie verwirrt einen Blick aus. Dann gingen sie zögernd weiter. Unten an der Treppe zum Hof, saßen Nataly, Kimmy und der Rest der Truppe. Und noch mehr Leute auf die ich grade echt keinen Bock hatte. Ich ging einfach an ihnen vorbei, obwohl ich sehr wohl merkte, wie sich ihre Blicke in meinen Rücken bohrten. Als ich jedoch hörte, wie Nataly Kimmy einen Kommentar von wegen; Ohh je. Die arme kleine Amy kommt wohl immer noch nicht damit klar, dass Cole sich nicht für sie interessiert . War es mir dann doch ein klein wenig zu viel. Also blieb ich stehen und gab einen Spruch ab, der wahrscheinlich ihr kleines unterbelichtetes Leben zerstörte. "Tja dich hat er nicht fünf Kilometer lang im Arm getragen. Außerdem habe ich ihn im Schlaf reden hören. Mach dir lieber nicht zu viele Hoffnungen." Erstens, hasste ich es selbst, das er mich fünf Kilometer auf dem Arm getragen hat. Jedoch wenn ich die Vorstellung hasste, dann sie erst Recht. Und zweitens, okay es war gelogen. Er redet nicht im Schlaf, aber das konnte sie ja nicht wissen. Damit ging ich. Aber mir entging nicht, wie ihr vorher die Kinnlade bis fast auf den Boden kippte. 

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