Revelles Twins

Kapitel 30

Amys Sicht

Am See angekommen, breitete ich eine Picknickdecke aus, die für uns vier groß genug war. Dann legte ich mein Handtuch darauf und ging hinter einen Baum. Obwohl ich einen Badeanzug drunter hatte, in dem sie mich gleich eh sehen würden, war es mir irgendwie unangenehm meine Klamotten vor ihnen auszuziehen. Als ich wieder hinter dem Baum heraustrat, standen die drei ohne Oberteil und in Schwimmshorts da, und sahen mich mit großen Augen an. Nur Caleb grinste selbstgefällig. Ich spürte wie mir die Hitze ins Gesicht stieg und ich wand mich unter ihren Blicken. "Kriegt euch wieder ein. Habt ihr noch nie ein Mädchen im Badeanzug gesehen? Also ich will jetzt schwimmen. Kommt ihr?", brachte ich hervor, in der Hoffnung selbstsicher zu klingen. Anscheinen tat och das, denn Dylan blinzelte ein oder zweimal und grinste dann. Auch Cole schien sich wieder zu fangen. Nächstes mal würde ich definitiv den Bikini nehmen, der sah noch einigermaßen normal aus. Der Badeanzug war enganliegend, und hatte einen tiefen V-Ausschnitt. An der Taille waren auf beiden Seite dreieckige Einschnitte. Für einen Badeanzug konnte man also ziemlich viel sehen. Als ich mit dem Teil nach Hause gekommen bin, wäre meine Mutter fast explodiert, und mein Vater wollte ihn sofort verbrennen. Ich versicherte ihnen das ich ihn nur dann tragen würde, wenn ich mit Mädchen alleine wäre. Ich glaube sie wussten nicht mal das ich ihn mitgenommen hatte.

Dann machte ich mich auf den Weg den kleinen Berg hinauf, von wo aus man Springen konnte. Als ich an der Kante stand, musste ich schlucken. Es ging bestimmt sechs Meter oder so runter. Oh Gott.. Ich ging ein paar Schritte von der Kante weg, und sah wie sich Dylan daran machte, mit dem Seil in der Hand Anlauf zu nehmen. Dann lief er los, hielt sich an dem Seil fest und ließ los, als er am weitesten Punkt war. Dann machte er im Fall noch einen rückwärts Salto und tauchte dann ins Wasser. Ein hysterisches Lachen entfuhr mir. Was für ein Angeber, dachte ich. Dann  schnappte sich Caleb das Seil. Er ließ auch los, als er am weitesten Punkt war, viel jedoch einfach gerade runter. Ich spürte Coles Blick auf meinem Rücken. Ach ja, der war ja auch tief ausgeschnitten... "Möchtest du jetzt?", fragte er und ich drehte mich zu ihm um. Als er den Ausdruck in meinem Blick deutete, verkniff er sich ein Lachen. "Du hast Höhenangst oder?" Wenn ich eins hasste, dann wenn jemand merkte das ich Angst hatte. Ich hasste es mich schwach zu fühlen. Ich wollte mutig sein. Also ging ich zu ihm und riss ihm das Seil aus der Hand, wie als wäre es ein Schokoriegel. "Guck zu, dann siehst du wie viel Höhenangst ich habe", keifte ich ihn an. Bei meinem Ton musste er grinsen. "Idiot." Meine Hände zitterten, und ich umschloss das Seil fester. "Amy, du musst niemandem etwas beweisen. Man kann auch von weiter unten..." Weiter hörte ich nicht zu, da ich loslief und sprang. Ich kniff die Augen zusammen, und ließ los.