Kapitel 96

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Amys Sicht


In den nächsten Wochen rief ich immer öfter bei Jay an, da mich der Gedanke, dass etwas nicht stimmte, nicht in Ruhe ließ. Jedes Mal versicherte er mir, das es ihm gut ginge, aber in seinem Ton lag etwas, was ich nicht deuten konnte. Und jedes Mal wollte er das Thema so schnell wie möglich wechseln. 

"Jay, ist wirklich alles okay?", fragte ich in nun zum dritten Mal, ohne wirklich eine Antwort bekommen zu haben. "Ja-ha, wie oft willst du noch fragen?", hörte ich ihn am anderen Ende meckern, wobei sich seine Stimme leicht nervös anhörte. "So oft, bis zu die Wahrheit sagst." Ich hörte ihn einmal tief einatmen, und dann seufzte er. In diesem Augenblick wäre ich so gerne bei ihm und würde ihn in den Arm nehmen. Und es war mir komplett egal, was er sagte oder nicht. Würde es ihm gut gehen, wäre er mittlerweile schon längst aus dem Krankenhaus entlassen worden. "Amy ich sage dir wie ich mich fühle, nicht was irgendwelche anderen Menschen sagen." "Aber-", versuchte ich zu erwidern. "Ich muss jetzt auflegen, muss los", sagte Jay auf einmal hastig. "Jay warte!-", aber die Leitung war schon tot. Seufzend schmiss ich mein Handy auf den Nachttisch neben meinem Bett, und ließ mich aufs Bett plumpsen. Ich ließ mich hinten rüber fallen und so blieb ich liegen.

Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, als die Tür aufging, und Cole hereinkam. Ich hob kurz den Kopf, ließ ihn dann aber lustlos wieder aufs Bett fallen. "Man, bist du aber motiviert", kommentierte er mit womöglich hochgezogenen Augenbrauen. "Na und?", meckerte ich, zog meine Beine aufs Bett und drehe mir um. Ich rollte mich zusammen und wollte mich so klein wie möglich machen. "Willst du drüber reden?", fragte Cole mich und kam zu mir ans Bett. Ich schüttelte nur mit dem Kopf. "Soll ich gehen und dich in Ruhe lassen?" Wieder schüttelte ich den Kopf. "Was dann? Einen weiteren Schokoladen Vorrat besorgen?", fragte Cole lachend. Ich hob den Kopf und meine Augen waren riesig. Heftig nickte ich und Cole bekam einen riesigen Lachanfall. 

Zwanzig Minuten später saßen wir auf meinem Bett und ich schob mir ein Stückchen Schokolade nach dem anderen in den Mund. Cole betrachtete mich schmunzelnd. irgendwann hatte ich genug und schob den ganzen Süßkram von meinem Bett, zog Cole neben mich und kuschelte mich gegen seine Brust. So blieben wir liegen und irgendwann schlief ich ein.

In der Nacht träumte ich allen möglichen Scheiß. Das Komische war nur, das ich mich am nächsten Morgen an kein einziges bisschen erinnern. Beim Frühstück stocherte ich nur in meinem Essen herum. Auch den Rest des Tages hatte ich kaum Hunger. Im Unterricht konnte ich mich nicht konzentrieren, und am Nachmittag legte ich mich sofort ins Bett. Ich fühlte mich echt nicht gut. Die Jungs mussten in der Sporthalle helfen, die renoviert werden sollte, weshalb alle möglichen Geräte in den Schulkeller gebracht werden mussten. 

Auf einmal flogen meine Augen auf und ich saß aufrecht im Bett. Kurz drehte sich alles, dann stand ich auch schon und hetzte zum Badezimmer. Ich hielt mir die Haare im Nacken zusammen und beugte mich über das Klo. 

Anschließend sackte ich an der Wand zusammen und drehte den Kopf, sodass eine meiner Wangen an sie berührte und ich genoss die kalten Fliesen an meinem heißen Gesicht. Dann schloss ich die Augen wieder und driftete ab.




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