Coles Sicht
Ich musste eingeschlafen sein, denn als ich irgendwann die Augen öffnete, war es dunkel im Zimmer. Ich stand auf und mein Rücken schmerzte. Verwirrt sah ich mich um. Dylan schlief und mein Bruder war am Handy. Als mein Blick auf Ams Bett fiel, war es leer. War sie etwa immer noch im Badezimmer? Ich ging zum Bett meines Bruders und zog ihm einen Kopfhörer heraus. "Hey!", entfuhr es ihm. Ich rollte mit den Augen. "Hättest mich auch ruhig wecken und mir diese Rückenschmerzen ersparen können." Unschuldig grinste er mich an. "Sorry, großer Bruder, war Dylans Idee. Wieso saßt du dort überhaupt?" Hä? Jetzt viel mir auf, das er im Schlafanzug war, und sich offensichtlich die Zähne geputzt hatte. Ich überging seine Frage. "Wo ist Am?", fragte ich. "Sie ist vor knapp ner Stunde schon gegangen. Kein Ahnung wo sie hinwollte, aber sie sah nicht so aus, als wäre sie sonderlich gut drauf.. Sie meinte sie würde nicht so lange wegbleiben."
Nicht lange wegbleiben?! Sie war seit einer verdammten Stunde weg! "Ich hab echt keinen blassen Schimmer wo sie hin wollte. Tut mir leid.Vielleicht zu den Mädchen?", fragte er als er meinen Gesichtsausdruck sah. Ich nickte bedenklich. "Ich geh mal nachsehen..", murmelte ich. Damit verließ ich das Zimmer und machte mich auf die Suche nach Am.
Der Flur blieb dunkel und ich konnte kaum etwas sehen im schwindenden Tageslicht. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte die Zimmernummern zu erkennen. 95...94..93. Ich blieb stehen. es war schon spät und es war eigentlich verboten um diese Uhrzeit in das Zimmer von anderen zu gehen. Ich überlegte ob ich klopfen sollte, ich wollte die Mädchen schließlich nicht aufwecken. Doch dann vernahm ich Stimmen von drinnen, und klopfte zaghaft an die Tür. Die Stimmen verstummten abrupt. Dann hörte man ein leises herein. Vorsichtig öffnete ich die Tür.
Amys Sicht
Die Tür schob sich langsam auf. Ein dunkler Haarschopf schob sich durch den Spalt. Cole. Als ich ihn erkannt hatte, senkte ich den Blick auf den Boden. "Darf ich reinkommen?", fragte er vorsichtig. Sein Blick ruhte auf mir, das wusste ich. Und auch wenn es Ambers Zimmer war, war die Frage an mich gerichtet. Ich nickte langsam. Die Tür öffnete sich etwas weiter und er trat herein. "Ich hatte nach dir gesucht , Am", beantwortete er die unausgesprochene Frage in meinem Kopf, "Du warst verschwunden und es war schon spät.." "Ich weiß. Ich wäre gleich gekommen", gab ich nur zurück. Ich war mir noch nicht sicher ob ich jetzt mit ihm reden wollte..
Doch dann machte es klick in meinem Kopf. Mit ihm zu reden, war genau das, was ich wollte. Was ich brauchte. Mich bei ihm komplett auslassen. "Und du hast Recht. Es ist wirklich schon spät... Ich komme jetzt schon wieder mit." Verwundert sah er mich an. "Ich wollte dich nicht zwingen wieder mitzukommen.. Nur wissen wo du bist." Ich hob den Blick und schob mir den Vorhang aus Haaren hinters Ohr. Seine grünen Augen leuchteten im schwachen Licht und er sah mich direkt an. Für einen kurzen Moment verlor ich mich in ihnen, dann fing ich mich wieder. "Schon okay. Komm, lass uns gehen." Ich stand auf und warf Amber noch einen kurzen Blick über die Schulter zu. Sie lächelte mich bedauernd aber auch aufmunternd an. Cole sah mir noch lange ins Gesicht. Man musste mir ansehen können, das ich mehr geweint hatte.
Ich versuchte zu lächeln, woraufhin sich sein Blick ein wenig verhärtete. Ich griff nach seiner Hand und zog ihn aus dem Zimmer. Vor unserer Zimmertür blieb ich jedoch nicht stehen. Ich zog ihn weiter geradeaus. Er hielt inne, aber ich sagte nichts, sondern zog nur mit etwas mehr Kraft. Vor der Holztür am Ende des Flurs blieb ich stehen. Ich wollte wieder auf den Dachboden, mich mit Cole auf Decken und Kissen kuscheln, und für einen kurzen Moment alles vergessen. Er hielt erneut inne. Dann legte er zwei Finger unter mein Kinn, wie er es zuvor auch getan hatte und zwang mich, ihn anzusehen. Widerwillig hob ich den Kopf. Die Härte war noch nicht wieder vollkommen verschwunden, jedoch konnte ich auch etwas anderes in seinen Augen sehen. Er war verletzt. Er öffnete den Mund, doch ich war schneller. "Bitte", sagte ich. Seine Lippen wurden kurz zu einer harten Linie. Dann aber ging er um mich herum und schloss so leise wie möglich die Tür auf.
Wir machten uns auf den Weg die schmale Wendeltreppe hinauf. Oben angekommen, hielt er mich die Tür auf und ich ging auf die Mitte des Raums zu, in der wir letztes Mal die Kissen nur mit einer Plane überdeckt hatten. Diese zog ich ab und legte mich auf die Kissen. Den Rücken drehte ich zu Cole. Ich wollte wissen was er machen würde. In meinem Kopf zählte ich leise bis 60. Erst dann senkten sich neben mir die Kissen und Cole zog mich an seine Brust. Ich kuschelte mich an ihn, und keiner von uns beiden sagt etwas. So blieben wir liegen, bis es draußen wieder heller wurde.
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Es tut mir sooo leid, das gestern kein Kapitel kam, und heute erst so spät.. bin gestern einfach eingeschlafen XD. Als Entschädigung gabs heute ein extra langes. Tut mir leid, versuche die Uploads regelmäßig beizubehalten, aber bis sich das mit der Schule und so wieder eingependelt hat, dauert es wahrscheinlich noch ';). Naja, jetzt gute Nacht, und danke für fast 8 K reads ! ❤
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Revelles Twins
RomanceAmy, (16), ist ein normales Mädchen aus London. Als ihre Eltern von ihrem Zeugnis mitbekamen, reichte es ihnen. Sie beschlossen Amy auf ein Internat zu schicken.Nach den Sommerferien würde auf das Revelles-Internat gehen. Dort erwartet sie das reine...