Kapitel 13

14.3K 478 17
                                    

Amys Sicht


Ich packte Calebs Sachen zurück in seine Tasche. Die ganze Zeit musste ich schmunzeln. Die Jungs waren jetzt schon eine ganze Weile weg. Vielleicht überlegten sie ja wirklich wie sie den Hausmeister reinlegen konnten. Ich war so durcheinander, aber mich beschlich schon wieder diese Wut. Caleb und ich hatten uns erst so gut verstanden und unterhalten. Und dann hab ich die Stimmung total ruiniert. Und jetzt hatte ich mir wahrscheinlich sogar auch noch Mitleid von ihm eingehandelt. Aber egal wie komisch die Stimmung zwischen uns war, Cole hat wieder alles kaputt gemacht. Um so mehr ich darüber nachdachte, um so wütender wurde ich. Ich zog mir also wieder meine Sportsachen an und ging vor die Schule. Schnell steckte ich meine Kopfhörer ein und lief los Richtung See.


Coles Sicht

Ich war so aufgebracht. Ich ging zurück in unser Zimmer, und schlug die Tür zu. Die Neue war nicht mehr da und die Schultasche von meinem Bruder stand wieder auf seinem Bett. Ich setzte mich auf mein Bett, aber das still sitzen hielt ich nicht lange aus. Ich zog mir eine kurze Jogginghose und ein Top an. Dann schlüpfte ich in meine Sportschuhe und ging vor die Schule. Ich entschied zum See zu laufen, und vielleicht nochmal schwimmen zu gehen. Die Sonne war immer noch heiß, obwohl sie bereits am Untergehen war. Als ich am See ankam, sah ich die Neue. Sie saß am Wasserrand und blickte aufs Wasser hinaus. Ich überlegte, ob ich zu ihr gehen sollte, oder ob ich sie ignorieren sollte. Da sie irgendwie traurig wirkte, und ich sie schon beim letzten Mal ignoriert hatte, entschied ich mich dafür zu ihr zu gehen. Oh man als ob ich das jetzt echt tun würde. Seufzend ging ich zu ihr und setzte mich schweigend neben sie. Sie blickte nicht auf. Ich sagte auch nichts und so saßen wir da. Irgendwann hielt ich diese Stille nicht mehr aus. "Was ist los?", fragte ich sie. Sie sah mich an und in ihren Augen funkelte Zorn. "Es interessiert dich doch eh nicht." Sie drehte ihren Blick wieder zum Wasser. Irritiert starrte ich sie an. "Ich.." "Ja du. Du hast mich sitzen lassen, mich einfach ignoriert als ich geweint habe. Du hast dich für mich geschämt. Wie konntest du es mit deinem Gewissen vereinbaren, hierher zu gehen, mit deinen Kumpels Spaß zu haben, aber zu wissen das ich alleine im Zimmer saß und weinte?!" Ich starrte sie ungläubig an. Oh man, ich wusste nicht wie nah ihr das alles ging. "Hey.." "Amy. Ich heiße Amy. Nichtmal meinen Namen kennst du, du Idiot." Sie stand auf und wollte losgehen. "Amy warte bitte!" Sie drehte sich zu mir um und Tränen glänzten in ihren Augen. "Was?! Warum sollte ich warten?!" "Bitte. Es tut mir leid. Ich weiß ich bin oft ein riesen Idiot, aber eigentlich bin ich nicht immer so. Ich spiele immer den großen Macker, um vor den anderen Jungs cool zu wirken, aber ich kenne es nicht anders. Bitte Amy." Sie schluchzte. "Ach und das soll jetzt alles rechtfertigen? Sorry aber auf Typen wie dich habe ich echt keinen Bock." Ich sprang auf und griff nach ihrem Handgelenk. "Amy bitte warte." Als ob ich grade echt hier stand, im halbdunklen an einem See, vor einem Mädchen, welches mich aber mal sowas von gar nicht interessierte, und flehte sie an mir zu Verzeihen, obwohl ich nichts falsch gemacht hatte. Sie drehte sich jetzt vollständig zu mir um. "Kannst du bitte mein Handgelenk loslassen? Ich bin kein großer Fan von Körperkontakt", sagte sie zwischen einem leisen Schluchzen. Sofort ließ ich ihre Hand los. Ich sah sie an doch sie blickte auf den Boden. "Es tut mir wirklich leid." Und jetzt entschuldigte ich mich auch noch. Wofür noch mal? Ach ja, keine Ahnung. Ich setzte mich wieder hin und deutete mit der Hand auf den Platz neben mir. Sie setzte sich. Sie hatte sich zwar wieder einigermaßen gefangen, doch einzelne Tränen liefen ihr immer noch die Wange runter. Ich hob die Hand um ihr eine davon wegzuwischen, doch ich ließ sie wieder sinken. Sie meinte sie mag keine Berührungen. Wir schwiegen wieder und langsam wurde es immer dunkler. "Sollten wir vielleicht.." "Ja, lass uns zurück gehen bevor sie anfangen uns zu suchen", beendete sie meinen Satz mit einem schwachen lächeln. Also standen wir auf und machten uns auf den Rückweg durch die Nacht.

Revelles Twins Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt