Kapitel 8

14.2K 502 69
                                    

Coles Sicht


Nach Mathe machten Caleb, Dylan und ich uns auf den Weg zum Essenssaal. Wir setzten uns auf unsere Stammplätze. Ein wenig später kam die Neue rein. Ich mochte sie nicht wirklich, weshalb ich nicht den Aufwand machte, ihren Namen zu benutzen. Hm, sie war alleine. Hatten sie ihre Freundinnen jetzt schon verlassen? Haha. Sie setzte sich alleine an einen freien Tisch. Kaum saß sie wanderte mein Blick wieder zur Tür, da man schon die Stimmen von Nataly, Kimmy und den anderen Mädchen hörte. Aber sie liefen an dem üblichen Tisch vorbei, direkt auf die Neue zu. Dort setzten sie sich. Wie seltsam.. Auch sie schien überrascht zu sein. Nataly fing an zu reden. Überraschenderweise redete sie leise, sodass ich sie nicht verstehen konnte, was wirklich sehr, sehr untypisch für Nataly war.  Mir egal. Aber etwas in dem Blick von Nataly und den anderen Mädchen hinderte mich daran den Kopf wegzudrehen. Sie hatten irgendetwas vor. Auf irgendwas, was Nataly gesagt hatte, gab die Neue einen Spruch ab, wobei sie lässig wirkte. Das musste man ihr lassen; die Nerven konnte sie bewahren. Aber mit diesem Kommentar hatte sie bei Nataly anscheinend eine Grenze überschritten. Wut und Zorn blitzten in ihren Augen auf und sie nahm abrupt das Tablett mit Nudeln, heißer Tomatensoße, sowie einem Glas Sprite, und kippte es über die Neue. Die schrie und sprang auf. Tränen liefen über ihr Gesicht und sie stürmte aus dem Saal, ohne auf die Blicke zu achten die sie von allen Seiten verfolgten. Sie stürmte einfach raus. Kimmy und die anderen Mädchen lachten sich schrott, während Nataly ihre restliche Wut in einem fiesen Lächeln zeigte. Na super, dachte ich. Jetzt hatten wir den restlichen Tag ein unglaublich schlecht gelauntes Mädchen auf unserem Zimmer. Ich sah zu den Jungs, die die Szene anscheinend auch beobachtet hatten. Sie sahen verwirrt zu den Mädchen rüber, die sich jetzt auf ihre normalen Plätze begaben und taten, als wäre nie etwas passiert. Auch die restlichen Leute im Saal wandten ihre Blicke wieder dem Essen zu. 

Nach dem Essen wollten die Jungs und ich runter zu dem Badesee der sich ganz in der Nähe befand. Als wir vor unserer Zimmertür standen wechselten wir einen Blick. Da fing Caleb an zu grinsen. "Schere, Stein, Papier wer reingeht und die Sachen holt." Auch ich musste nun grinsen. Ich setzte auf den guten alten Stein, während die beiden Anderen Papier nahmen. Schon hörte ich auf zu grinsen. Toll, jetzt musste ich mich in die Höhle des Löwen begeben. Mädchen die weiten, oder sauer waren, waren fast so schlimm wie Mädchen, die ihre Tage hatten. Ich rollte mit den Augen während sich Dylan und Caleb nur ganz knapp das Lachen verkneifen konnten. Ich öffnete vorsichtig die Tür und huschte hinein. Sie saß auf ihrem Bett am Fenster und hatte die Arme um die Beine geschlungen und starrte nur aus dem Fenster, während ihr Tränen die Wangen runterliefen. Die Hand die aus dem langen Ärmel ihres Pullis guckte, war rot und geschwollen. Die Soße muss echt heiß gewesen sein. Ohne sie weiter zu beachten suchte ich unsere Sachen zusammen, und verließ das Zimmer. Sobald ich die Tür hinter mir zugezogen hatte, atmete ich erleichtert aus. Puh, überstanden. Ich grinste die Jungs an. Und jetzt nen geilen Nachmittag am See verbringen, dachte ich und machte mich mit den Beiden auf den Weg ohne weiter an das weinende Mädchen in unserem Zimmer zu denken.



Revelles Twins Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt