Kapitel 90

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Amys Sicht

Die Tage nach Weihnachten verliefen ziemlich gleich. Zuerst versuchte ich immer wieder meine Eltern zu erreichen, wobei ich jedoch scheiterte. Also rief ich täglich im Krankenhaus an, um mich so zu erkundigen wie es Jay ging. Cole war bei jedem Telefonat dabei und generell die ganze Zeit für mich da. Er versuchte alles um mich abzulenken und auf bessere Gedanken zu bringen. Die Szene im Bad wiederholte sich mittlerweile ziemlich oft. Was mir persönlich gar nichts ausmachte. Nur bekam ich langsam das Gefühl, das es Caleb und Dylan nervte. Schließlich blockierten wir fast immer das Bad. 

Die Tage wurden immer kürzer und es wurde immer kälter. Die Jungs meinten das es bald schneien würde.  Bei mir zu Hause hab es nicht oft Schnee. Die Winter waren einfach immer grau, kalt und nass gewesen. Deshalb war ich um so mehr gespannt darauf, da sie Jungs mir versprochen hatten, das es eine Menge Schnee geben würde. Amber hing auch oft mit uns rum und es schien so, als würden sie und Dylan sich endlich näher kommen. In vier Tagen würde die Schule wieder starten, und ich begann jetzt schon mich darauf vorzubereiten. Es klappte zwar nicht unbedingt oft, da Cole mich immer wieder ablenkte oder dazu brachte, draußen etwas zu unternehmen. Wir gingen trotz der Kälte oft zum See.

"Wusstest du, das der See diesen Winter angeblich zufrieren soll?", fragte ich Cole am Nachmittag. "Echt? Das hatten wir letztes Jahr zum ersten Mal, aber es war nicht genug gewesen, um darauf zu gehen." "Hab es heute morgen im Internet gelesen und da stand, das man am überlegen ist, den Schülern die Möglichkeit für's Schlittschuhlaufen zu geben!" Ich war heute morgen total ausgerastet als ich das gelesen hatte. Ich liebte Schlittschuhlaufen. Mein Vater hat mich jeden Winter mit zu einer Eishalle genommen, die ungefähr eine Stunde von unserem Haus entfernt war. Als ich aber in Coles Augen einen Funken Hilflosigkeit entdeckte, musste ich lachen. "Du kannst kein Schlittschuh laufen, oder?", fragte ich ihn.  Sofort wandte er den Blick ab. "Doch, kann ich", entgegnete er. Er konnte so ein Macho sein. "Ist nicht schlimm, ich werd's dir schon irgendwie beibringen", sagte ich und küsste ihn schnell auf die Wange, bevor er etwas erwidern konnte..

Es wurde dunkel als wir die Schule wieder erreichten. Als wir das Zimmer betraten, war nur Caleb da. "Wo ist Dylan?", fragte Cole seinen Bruder. "Keinen Schimmer. Hattet ihr zwei nicht eigentlich vorgehabt zu lernen und schon mal ein paar Sachen für Montag vorzubereiten?", "Wir..ähmm..", versuchte ich mich verzweifelt zu erklären. "Wir waren am See. Es war zu schön draußen, um im Haus zu bleiben", sprach Cole dazwischen. Caleb zog eine Augenbraue hoch und musterte uns beide von oben bis unten. Cole verlagerte neben mir genervt das Gewicht von einem Fuß auf den Anderen und rollte mit den Augen. Irgendwie wurde die Stimmung im Raum extrem komisch. Ich sah zu Cole auf und deutete mit dem Kopf in Richtung Bett. Dann ging ich ohne darauf zu warten ob er eine Reaktion zeigt zu meinem Bett. Er sah mich an, grinste und ging dann ins Bad. Kaum war die Tür zu, kam Caleb zu meinem Bett rüber. "Und? Was habt ihr heute so gemacht?", fragte er in der Hoffnung aus mir ein paar mehr Details raus zu bekommen. "Wir waren am See spazieren. Hat Cole doch eben gesagt." Caleb rollte mit seinen Augen, und sah dabei genauso aus wie sein Bruder. "Ich hab mal ne Frage", setzt ich neu an. Neugierig sah er mich an. "Kann Cole schlittschuhlaufen?"

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