Kapitel 16

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Coles Sicht


Seit mehreren Stunden irrten wir jetzt schon durch die Gegend.  Amy war gestern abgehauen und ist bis jetzt nicht wieder aufgetaucht. Man warum hatte ich auch so einen scheiß erzählt. Nur weil mir mein Ego so wichtig war, war sie jetzt weg. Ich kam mit meiner Truppe an eine Schnellstraße, hinter der sich ein riesiger Wald befand. Ob sie wohl so weit gelaufen war? Ich sah Dylan und Caleb an, die sich mir angeschlossen hatten. Sie sahen genauso ratlos aus. Ich nickte ihnen zu und wir überquerten die Straße. Dann gingen wir in den dichten Wald hinein. Im Schatten der Bäume war es kühler und ein scharfer Wind fegte über die Erde. Wenn Amy hier im Wald war, und das seit schon fast zwei Tagen und über Nacht, dann musste sie unterkühlt sein. Die letzte Nacht war eine der kältesten in diesem Sommer gewesen. Ach scheiße. Wir liefen noch ca eine halbe Stunde durch die Gegend. Die Sonne ging langsam unter und wir müssten uns bald auf den Rückweg machen, auch wenn das das Letzte war wonach es mir grad stand. Dylan wurde langsam unruhig. "Leute lass uns zurück gehen es wird dunkel." Wütend funkelte ich ihn an. Ich würde jetzt noch nicht gehen."Kannst ja gehen. Ich suche weiter." "Cole, ich weiß das du dich schuldig fühlst das sie abgehauen ist, aber wir müssen wirklich langsam zurück. Und ich bezweifle wirklich das sie soweit gelaufen ist", versuchte Caleb mich zu beruhigen und umzustimmen. "Caleb du verstehst das nicht. Du kannst ja mit Dylan gehen. Ich suche weiter." "Warum hat sie auch gleich so überreagiert? Typisch Mädchen, egal wie lange sie im Bad braucht. Als ob sie so doll in dich verschossen ist, dass sie direkt abhaut, sobald du die Wahrheit aussprichst." Ich sah ihn an und der Zorn in mir wuchs. "Halt die Klappe Dylan. Ich hab's verbockt, ich biege es auch wieder grade." Ungläubig sah er mich an. "Also ich gehe jetzt zurück. Caleb kommst du mit?" Caleb sah hilflos aus. Er musste sich entscheiden zwischen seinem besten Freund und seinem Bruder. Nicht gerade eine tolle Sache. "Ich.." "Geh schon Caleb", warf ich ein. Er sah mich an und man konnte ihm ansehen wie sehr im das leid tat. "Na gut.." Die beiden drehten um und gingen zurück in die Richtung aus der wir gekommen waren. Jetzt war ich auf mich allein gestellt. Ich lief immer weiter in den Wald hinein, bis ich auf einmal etwas türkises aufblitzen sah. Amy! 

Ich rannte auf sie zu. Sie lag auf dem Boden zusammengerollt. "Amy!" Keine Antwort. Ich kniete mich neben sie. Ihre Augen waren geschlossen und an ihrer linken Schläfe war eine minimale Wunde, die mit getrocknetem Blut bedeckt war. Hinter mir hörte ich es rascheln und ich drehte mich um. Dylan und Caleb standen dort. "Wir haben dich rufen gehört", sagte Caleb außer Atem. Ich schob meine Arme unter Amy und hob sie hoch. Scheiße sie war eiskalt. Zügig machten wir uns auf den Rückweg. Nach ungefähr der Hälfte hielten wir kurz an. Der Mond ging schon auf. Dylan und Caleb boten beide an sie mir abzunehmen, aber ich wollte es nicht. Ich war dafür verantwortlich, weshalb ich sie jetzt auch sicher zurückbringen musste. Als das Internat endlich in Sicht kam, stürmten uns schon mehre Schüler und Lehrer entgegen. Sie bombardierten uns mit Fragen, wie Wo war sie? oder Was ist mit ihr? Ich ignorierte sie alle und schob mich durch das Gedränge. Ich wollte sie so schnell wie möglich zur Krankenschwester bringen. 

Nachdem ich sie auf eine der Liegen gelegt hatte und mit Miss Casters gesprochen hatte, ging ich zurück in unser Zimmer und legte mich auf das Bett ohne mich vorher umzuziehen. Caleb und Dylan sagten nichts als sie reinkamen. Ich schief schnell ein, K.O. von diesem Tag.

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