Kapitel 88

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Coles Sicht

Ihr Handy klingelte. "Dad? Was, was ist mit Jay? Und warum zum Teufel darf ich nicht zu euch?!", fragte Amy. Man, wie ich es hasste nicht zu wissen was ihr Vater gerade sagte. Warum konnten nicht einfach alle Telefonate mit Lautsprecher geführt werden? Okay, vielleicht nicht alle, denn was Caleb und Tobi redeten wenn sie "heimlich" telefonierten, wollte ich echt nicht wissen. "Aber Dad, ich-", sie klang so verzweifelt das ich automatisch einen Schritt auf sie zumachte. Sie sah mich nicht an. Sie starrte auf den Boden, dennoch sah ich, wie sich ihre Augen schon wieder mit Tränen füllten. Wie ich es hasste sie weinen zu sehen. "Daddy bitte", flehte sie nach einer weiteren langen Pause. Man hörte die aufgebrachte Stimme ihres Vaters bis zu mir. "Vergiss es Amy. Wir haben dich auf dieses Internat geschickt, weil deine Noten im Keller waren, und du dein Verhalten grundlegend überdenken solltest, nicht, damit du mit irgendeinem Jungen rumknutscht und andere Leute verletzt!" Sie fuhr zusammen. Sofort war ich bei ihr. Ich riss ihr das Handy aus der Hand und hielt es an mein Ohr. "Jetzt hören Sie mir aber mal zu", begann ich, kochend vor Wut, "Sie sollten stolz auf ihre Tochter sein, das sie hier so schnell neue Freunde gefunden hat. Sie lernt wirklich viel, und ihre Noten sind wirklich gut. Außerdem knutscht sie nicht mir irgendwem rum, sondern mit einem Jungen, der sie liebt, und den sie liebt. Am ist ein wundervolles Mädchen und ich würde nun gern wissen, wieso Sie ihr verbieten, ihren Bruder zu sehen."

Am anderen Ende herrschte Stille. "Sie sind also Cole", kam es dann mit einem scharfen Unterton von ihrem Vater. "Ja, das bin ich." "Nun denn, Cole, Sie sollten sich vorsehen wie sie mit mir reden. Ich kann meine Tochter auch genauso schnell auf ein anderes Internat schicken, und euren Kontakt untersagen. Ich schätze sie sehr, und selbstverständlich bin ich glücklich, dass sich ihre Noten etwas gebessert, und sie Freunde gefunden hat. Aber ihre Mutter und ich wollen nicht, das sie das Institut verlässt. Sie hat Mist gebaut und sollte dafür nun gerade stehen. Es ist mutig von Ihnen, sie vor ihrem Vater so in Schutz zu nehmen. Das zeugt davon, das sie wissen wie Sie sie zu behandeln haben. Aber wenn sie weiterhin so respektlos mit mir umgehen, dann wird das Konsequenzen für sie haben." Ich schwieg. Ich hatte nicht den Schimmer einer Ahnung was ich sagen sollte. Am, die neben mir stand, hob zögernd die Hand. Ich sah sie eine Weile an, bis ich ihr das Handy wiedergab, und sie in Richtung Park ging. 

Amys Sicht

Hatte Cole das gerade wirklich gemacht? Hatte er sich wirklich so für mich eingesetzt? Mein Herz raste und ich hörte meinem Vater kaum zu. "Am? Amy, hast du mich verstanden?", riss mich mein Vater jedoch irgendwann aus meinen Gedanken. "Nein, 'tschuldige. Was hast du gesagt?" "Siehst du, es geht schon wider so los. Du hörst mir immer noch genauso wenig zu, wie vorher." Schweigend rollte ich mit den Augen. "Amy, du wirst trotzdem da bleiben. Punkt. Jay wird es wieder gut gehen." Er log. Ich wusste schon immer wann meine Eltern mich anlogen. Ich wurde wütend. Was für eine Unverschämtheit?! Auf einmal hörte man am anderen Ende der Leitung hektische Schritte. "Amy, ich muss jetzt auflegen", hörte ich abrupt von meinem Vater, und dann war die Leitung tot.

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